Auwärter Centro City Ein Bus aus einem Guss

Auwärter Centro City Foto: Randolf Unruh

Etwas eleganter, etwas robuster, nicht zuletzt auch etwas teurer – der Auwärter Centro City ist ein Minibus für jene Käufer, die das Besondere suchen.

Kaum zu glauben, so chic kann ein Kastenwagen als Linienbus sein: weit hinauf gezogene Frontscheibe, üppige aufgesetzte seitliche Verglasung, ein dunkles Band zieht sich rund um die Fensterpartie – ein kleiner Bus wie aus einem Guss. Die nüchterne Kastenwagen-Basis des Mercedes-Benz Sprinter? Nahezu verschwunden. Ein echter Auwärter eben. Der will stets etwas Besonderes sein, selbst als vergleichsweise einfacher Centro City.

Immer herausragend: optisch, technisch, preislich

Ist er ja auch, obwohl die Fertigung längst aus der Markenheimat abgewandert ist und die Gebäude der einst stolzen Firma am Stammsitz in Steinenbronn bei Stuttgart zum guten Teil leer stehen. Verschwunden ist die schwäbische Abstammung, erhalten blieben die Markenwerte: Optisch und technisch soll ein Auwärter-Minibus stets ein wenig herausragen. Das gilt auch für den Preis. Klasse statt Masse eben.

Das schmucke Aussehen allein genügt deshalb nicht, es muss mit Leistung unterfüttert werden. Bitte sehr: Man schaue sich etwa die Klapprampe an, deren doppeltes Scharnier den Einstiegswinkel senkt. Drinnen imponiert der Kleine oben mit einer hochwertigen lederähnlichen und sanft anzufassenden Seitenverkleidung rund um die Fenster im Fahrgastraum.

Aluminiumbleche mit Gerstenkorn-Oberfläche

Weiter unten ist der gesamte Fußraum seitlich von Aluminiumblechen mit Gerstenkorn-Oberfläche eingefasst. Schmutzstreifen, Schrammen, splitternde Kunststoff-Verkleidungen? Hier nicht. Praktiker werden deshalb gelassen darüber hinwegsehen, dass sich Blech wenig anschmiegsam an Rundungen anpasst. Nicht jede Ecke ist perfekt geformt, der erste Sitz in Fahrtrichtung rechts etwas zugebaut. Doch im Linienbetrieb zählt Robustheit. Markentypische Mühe ums Detail zeigen die beiden sorgfältig gearbeiteten Stufen in den bestuhlten Bereich: Wie einst sind sie liebevoll durch orangefarbige Lampenketten gekennzeichnet. Die Kanten an den Ecken der Stufen dürfte man noch weglassen – hier können sich Sandalenträger wehtun.

Hoch oben hat Auwärter eine elegante Innendecke eingezogen, im Unterschied zur Wandverkleidung ganz ohne sichtbare Stöße. Die gerundeten seitlichen Kanäle mit ihrer etwas speckig glänzenden Oberfläche fallen im Vergleich etwas ab. Und wie wär’s mit einer Verkleidung des nackten Blechs innen an den Heckflügeltüren?

Die leichte Pino-Bestuhlung von Vogel mit Polstern an Sitzfläche und Rückenlehne passt gut zu Kurzstrecken. Die Sitze sind gangseitig mit einem Fuß und auf der Fensterseite direkt an der Wand befestigt. Auwärter flacht die Radkästen ab, auch die Plätze über der luftgefederten Hinterachse sind deshalb gut zumutbar.

Klimaanlage kostet extra

Eine Klimaanlage kostet extra, lohnt sich aber. Der Testwagen verfügte über eine Doppelverglasung – sie bringt mindestens so viel Gewicht wie Komfort. Die Konvektorenheizung mit Strängen links und rechts sowie gegenüber der Mitteltür zählt zum Standard. Die Bedienung erfolgt über einen schlichten Thermostat neben dem Fahrersitz – Auwärter schätzt  robuste Lösungen.

Aber mit Finesse. Wenn schon zugunsten des Niederflureinstiegs ein Umlenkgetriebe die Kraft des Sprinter-Motors nach hinten schickt, montiert man die zusätzliche Telma-Bremse nicht im Fond im gefährdeten Bodenbereich, sondern gleich oben am Umlenkgetriebe über der Gelenkwelle. Die Idee hat Charme, denn die kompakte Bauweise schafft Bodenfreiheit. Nach oben ragt die Zusatzbremse indes etwas in die leichte Bodenerhöhung neben dem Fahrersitz, abgedeckt durch ein Gerstenkornblech.

Keine Vibrationen im Fahrerfußraum

Liegt es an dieser Idee, dass der Centro City bei höheren Geschwindigkeiten weniger rumort als andere und keine Vibrationen im Fahrerfußraum kennt? Auch der feine Auwärter kommt indes nicht ganz ohne leichtes Dröhnen aus: Knapp unterhalb 2.000 Touren röhrt der Mercedes-Antrieb unter Last ein wenig, man kann’s verschmerzen. Alternativ zum Sprinter gibt es den Linienbus auch als VW Crafter. Allerdings nur mit automatisiertem Getriebe, VW hat keine Vollautomatik, ein Ausschlusskriterium. Die Wahl haben Käufer beim Gewicht: 5,5 Tonnen Gesamtgewicht und maximal 70 km/h passen zum Stadtlinienbetrieb. Mit 5,3 Tonnen Gesamtgewicht und entsprechender Gurtausrüstung darf sich der Bus auf Tempo 100 aufschwingen.

Im Umgang zeigt der Centro City keine Tücken. Weder muss man viele Worte über den angenehmen Sprinter-Arbeitsplatz verlieren noch über die Handlichkeit. Auch wenn die Außenschwingtüren etwas auftragen. Ein Lob verdient sich wieder einmal die Auwärter’sche Bedieneinheit mit den busspezifischen Tasten über der Mittelkonsole – funktioneller geht’s nicht.

Womit man wieder bei der stichhaltigen Begründung für die Anschaffung eines Auwärter Centro City angekommen wäre, der nicht ganz zufällig ein paar Euro mehr kostet.

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