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Zufall logistics wächst weiter Wissens-Hub entwickelt Ideen für Logistik

Zufall Logistics Group Foto: Zufall Logistik

Zufall logistics ist auf Wachstumskurs. Der Umsatzerlös 2017 stieg um 3,8 Prozent. Um weiterhin zu punkten, gibt's nun ein sogenanntes Wissens-Hub.

Im Jahr 2017 sind die konsolidierten Umsatzerlöse der Zufall logistics group erneut gestiegen –  und zwar um 3,8 Prozent auf 316,4 Millionen Euro (2016: 304,8 Millionen).  Dies gab das Unternehmen bei der Bilanzpressekonferenz in Göttingen bekannt. Bei den meisten  Geschäftsfeldern befindet sich das Unternehmen auf Wachstumskurs. So legten die nationalen Verkehre um 1,7 Prozent auf 121,5 Millionen Euro zu. Mit den Landverkehren auf Europas Straßen erlöste Zufall einen Umsatz von 75,9 Millionen Euro gegenüber 72,5 Millionen Euro im Vorjahr (plus 4,7 Prozent). Mit einem Umsatz von 10,8 Millionen Euro legte der Geschäftsbereich Luftfracht um 53,4 Prozent zu. Und auch die Zahlen in der Seefracht entwickelten sich positiv und trugen mit Umsatzerlösen von 23,1 Millionen Euro (plus 13,1 Prozent) zum gestiegenen Gesamtumsatz bei.

Bei Transporten in der Nacht über die mittelständische Kooperation Night Star Express verminderten sich die Umsatzerlöse – und zwar um 9,2 Prozent auf 26,6 Millionen Euro im abgelaufenen Geschäftsjahr (2016: 28,9 Millionen Euro).

Geschäftsbereich Kontraktlogistik legt zu

Im Geschäftsbereich Kontraktlogistik ist Zufall weiterhin auf Wachstumskurs: Die Umsatzerlöse stiegen um 4,4 Prozent von 50 Millionen Euro im Jahr 2016 auf 52,2 Millionen im vergangenen Jahr. Derzeit bewirtschaftet Zufall an 34 Standorten eine Logistikfläche von insgesamt 350.000 Quadratmetern – Tendenz steigend. Die Zahl der Beschäftigten ist ebenfalls gestiegen: Waren Ende 2016 noch 1.962 (1.551 Vollzeitbeschäftigte) an den neun Standorten des Unternehmens beschäftigt, arbeiteten zum 31.12.2017 insgesamt 2.080 (1.635 Vollzeitbeschäftigte) Frauen und Männer bei Zufall – davon 177 Auszubildende.

Damit liegt die Ausbildungsquote bei 10,8 Prozent. "Das Geschäftsjahr 2017 hat unsere Erwartungen übertroffen und wir sind mit der Umsatzentwicklung zufrieden", kommentiert  der geschäftsführende Gesellschafter Peter Müller-Kronberg den Jahresabschluss. Durch zahlreiche Investitionen sei der Gewinn jedoch etwas niedriger ausgefallen als im Vergleichszeitraum.

Wissens-Hub arbeitet an kreativen Logistik-Ideen 

Damit das Familienunternehmen zukunftsfähig bleibt, hat die Geschäftsführung in den vergangenen Monaten verschiedene Weichenstellungen vorgenommen: So wird in unmittelbarer Nachbarschaft zum Hauptsitz von Zufall demnächst ein sogenanntes Wissens-Hub seinen Betrieb aufnehmen. Ein 10.000 Quadratmeter großes Areal dazu hat Zufall kürzlich vom Unternehmen Hermann Weber übernommen. Dort soll ein kreativer Ort des Experimentierens und Lernens entstehen. "In gemischten Teams über alle Alters- und Hierarchie-Grenzen hinweg werden wir Automatisierung und Digitalisierung erproben und außerhalb des Tagesgeschäfts innovative Lösungen für unsere Kunden finden", erläutert Müller-Kronberg die Initiative.

In den kommenden Monaten fließen 1,5 Millionen Euro in das Projekt. Das Areal ist vorgesehen für Mitarbeiter-Schulungen, für Tests autonomer Flurförderzeuge und Kommissioniertechniken sowie für die Entwicklung neuer Prozess-Ideen. In einem eigenen Azubi-Unternehmen sollen Nachwuchslogistiker ihre kreativen Ideen einbringen und aus Fehlern lernen können. "Durch die Übernahme der Immobilie schaffen wir einen kreativen Raum, in dem wir an unserer Zukunft arbeiten und Innovationen vorantreiben werden", erklärt Müller-Kronberg. Zufall plant, am Wissens Hub künftig zwischen zehn und 30 Mitarbeiter einzusetzen.

Die 1,5 Millionen Euro sind kein Spielgeld

Wie kam es zur Idee für das Wissens-Hub? "Wir benötigen neben einem traditionellen Standbein auch ein Spielbein", sagt Müller-Kronberg gegenüber eurotransport.de. Und: "Wir brauchen einen Treibstoff für die Zukunft. Der kommt nicht von alleine." Zu welchem Zeitpunkt sich das Wissens Hub konkret rechnen wird, lässt Müller-Kronberg offen. "Wir können uns das Projekt leisten, aber wir setzen auch kein Spielgeld ein", betont der Geschäftsführer. Sein Kollege Wolpert sekundiert: „Wir glauben an den Erfolg, ohne uns einen Business-Plan aufzuerlegen". Zudem möchte das Unternehmen dort künftig mit Hochschulen und Start-ups kooperieren.

TMS-Einführung kommt voran

Die Einführung eines neuen Transportmanagement-Systems kommt planmäßig voran. Erste  Niederlassungen sind bereits aufgeschaltet. "Die Lösung der Firma Anaxco wurde an unsere Anforderungen angepasst. Die Anbindung Dritter vollzieht sich problemlos und die Arbeitsabläufe werden insgesamt einfacher. Zudem stellen wir unseren Kunden Informationen proaktiv und schneller zur Verfügung", begründet Wolpert die Investitionen von 4,5 Millionen Euro und ergänzte: "Durch die gestiegene Effizienz schaffen wir Kapazitäten für weiteres Wachstum."

E-Mobilität im Blick - Zufall testet E-Lkw von E-Force

Experten rechnen damit, dass sich der speditionelle Nahverkehr der Zukunft mit elektrisch betriebenen Verteilerfahrzeugen gestalten wird. Deshalb hat sich Zufall an dem Feldversuch Emolse beteiligt und ein 18-Tonnen-Fahrzeug des Schweizer Herstellers E-Force im Alltagsbetrieb eingehend geprüft. Die Hochschule Fulda begleitete das Projekt wissenschaftlich. Es hat sich unter anderem gezeigt, dass besonders in topografisch anspruchsvollen Regionen wie der Rhön die Reichweite noch zu gering ist.

"Aktuell ist der Elektro-Lkw als Verteilerfahrzeug für uns noch keine wirtschaftliche Alternative. Wir werden weiter testen, um Erfahrungen zu sammeln", sagt Müller-Kronberg. Der Fuhrpark in der Niederlassung Göttingen hat für die Innenstadt-Belieferung seit kurzem einen Street-Scooter im Einsatz. Das in Deutschland von Deutsche Post DHL produzierte Elektro-Fahrzeug hat eine Reichweite von 80 Kilometern und kann mehr als 900 Kilogramm zuladen.
 
Aber auch der Fuhrpark der Mitarbeiter wird sukzessive auf umweltfreundliche Antriebstechnologien umgestellt. Dabei strebt Zufall innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Quote von mindestens 20 Prozent an. Derzeit sind rund drei Prozent der 160 Fahrzeuge mit elektrischen Antrieben unterwegs. 

Dem Fahrermangel entgegentreten

"Zahlreiche ältere Fahrer gehen demnächst in Rente", gibt Geschäftsführer Wolpert zu bedenken. Auch deshalb bildet das Unternehmen ab August am Standort Göttingen erstmals eigene Berufskraftfahrer aus. Außerdem wird – ebenfalls in Göttingen – ein eigener Nahverkehrs-Fuhrpark aufgebaut. "Wir arbeiten sehr eng mit unseren Transportunternehmern zusammen und sind deshalb in deren Entwicklung involviert", erklärt der Geschäftsführer und ergänzt: "Kürzlich haben wir zehn Fahrzeuge und 15 Fahrer eines Transportunternehmers übernommen, der keinen Nachfolger gefunden hat."

"Die Volatilität der Märkte, der zunehmende Fahrer- und Fachkräftemangel sowie die chronische Überlastung der Transportnetzwerke stellen uns vor große Herausforderungen, für die wir neue Lösungen entwickeln müssen“, berichtet Wolpert. Und Müller-Kronberg ergänzt: „Mehr denn je müssen wir flexibel und agil auf die vielen Veränderungen  reagieren. In Zukunft wird unsere wirtschaftliche Entwicklung noch stärker von unserer Anpassungsfähigkeit abhängen."

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