VW/MAN VW strebt Beherrschungsvertrag mit MAN an

Logo_Montage_vw_man Foto: Archiv, Hersteller

VW bindet MAN noch enger an sich. Schon auf der nächsten Hauptversammlung der Bayern soll ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag durchgesetzt werden. Die Niedersachsen hätten dann endgültig das Sagen.

Lange wurde der Schritt erwartet, jetzt ist es offiziell: Europas größter Autobauer VW will die Tochter MAN so gut wie komplett kontrollieren. Wie beim Oberklasse-Ableger Audi soll ein Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag dafür sorgen, dass die Konzernmutter in Wolfsburg in wichtigen strategischen Fragen durchregieren kann und außerdem Zugriff auf die Gewinne des Lkw- und Maschinenbau-Spezialisten aus München erhält. Noch in diesem Jahr solle das Vorhaben umgesetzt werden, hieß es am Donnerstag aus der Unternehmenszentrale. Damit dürften die Aktionäre schon zur MAN-Hauptversammlung am 6. Juni über den Vertrag entscheiden.

VW-Finanzvorstand Hans Dieter Pötsch hatte bereits seit längerem angedeutet, MAN noch enger an die gesamte Gruppe binden zu wollen. "Wir behalten uns alle Möglichkeiten offen", sagte er im vergangenen Frühjahr. Für einen Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag sind mindestens drei Viertel der Stimmen der anwesenden Anteilseigner bei der Hauptversammlung nötig. Volkswagen hält an MAN derzeit über 75 Prozent, ein positives Votum gilt als wahrscheinlich. NordLB-Analyst Frank Schwope sieht dies als Formalie, eine Erhöhung auf bis zu 100 Prozent sei möglich. VW taxiert nun den Wert der restlichen Anteile.

Die Niedersachsen streben die volle Kontrolle bei den Bayern an, um ihr Nutzfahrzeuggeschäft mit MAN, Scania sowie den leichten Transportern und Lieferwagen aus Hannover besser zu verzahnen. Der neue Konzernvorstand und Ex-Scania-Chef Leif Östling lotet dazu seit September 2012 Möglichkeiten aus, wie sich die Kosten drücken lassen und die Produktion aller Ableger vereinfacht werden kann.

Auch VW-Chef Martin Winterkorn hatte beteuert, dass die einzelnen Marken dabei aber ihre Eigenständigkeit behalten sollen. An dieser Marschroute werde festgehalten, versicherte der Konzern: VW respektiere die Rechte der MAN-Beschäftigten "in vollem Umfang". Die Münchner wollten sich zu dem geplanten Vertrag zunächst nicht äußern. Hier war aber das Vorhaben, das VW zügig mit dem Vorstand besprechen will, ebenfalls erwartet worden. Es wäre im Sinne des übergreifenden Ziels, einen integrierten Nutzfahrzeugkonzern zu schmieden.

Weltweiter Marktführer bei Lkw ist der Rivale Daimler. Volkswagens Kooperation mit den Schwaben beim Großtransporter Crafter/Sprinter steht nach Medienberichten vor dem Aus - möglicherweise auch auf Betreiben von VW-Patriarch Ferdinand Piëch, der eine konzerninterne Lösung von Ende 2016 an favorisieren soll. Ein Gemeinschaftsprojekt mit MAN ist im Gespräch. Nach Informationen des "Handelsblatts" könnte der Crafter-Nachfolger in der Türkei oder Polen gebaut werden.

Die Konjunkturaussichten für 2013 und das schwierige Geschäft im Vorjahr belasten auch die Nutzfahrzeugbauer. MAN und die schwedische VW-Tochter Scania mussten herbe Rückgänge verkraften. Im MAN-Werk Salzgitter läuft am Montag Kurzarbeit an, auch in München gibt es nur eine statt zwei Schichten. Schon über die Weihnachtsfeiertage ruhte die Fertigung, viele MAN-Mitarbeiter mussten ihre Zeitkonten leeren oder Urlaub nehmen. Bei den leichten VW-Nutzfahrzeugen, die dichter am Pkw-Segment des Autoriesen stehen, läuft es dagegen weiter rund.

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