Vorstellung Neuer Scania R730

730 PS und 3.500 Newtonmeter Drehmoment lauten die Eckdaten des neuen V8 von Scania. Damit stellt ­er alle anderen Lkw-Motoren in den Schatten. Er ist zugleich in Euro-5- und EEV-Ausführung zu haben.

Der laute Donner von einst ist heute verpönt. Aber immer noch klingt der Scania V8 majestätisch, auch wenn er heute mehr wie ein fernes Donnern grummelt. Für einen Paukenschlag aber ist er jedoch weiterhin allemal gut. Und genau solch ein Zeichen setzte Scania zur Bauma in Gestalt eines neuen Triebwerks, das ein weiteres Kapitel in der glorreichen Geschichte des Scania-Achtzylinders aufschlägt. Er legt in jeder Hinsicht zu: an Hubraum, an Leistung, an Drehmoment sowie an Wirtschaftlichkeit. Selbst bei den Abgasen bleibt er unter den EEV-Grenzwerten, auch wenn die Motorisierung nicht gerade typisch für Kommunalfahrzeuge ist. Die 730 PS, mit denen sich der neue V8 namens DC16 21 zum stärksten Lkw-Serienmotor der Welt aufschwingt, wären dafür des Guten zu viel.  Zumal die Durchzugskraft des Motors noch spektakulärer daherkommt als die extrem hohe Nennleistung. Auf ein unerhörtes maximales Drehmoment von 3.500 Newtonmetern kann sich der V8 stützen.

Damit bügelt er die Berge dieser Welt ohne viel Federlesens platt. Der DC16 21 ist ein ganz besonderes Gewächs, das so nur bei Scania zur Blüte gelangen konnte. Mit 130 statt 127 Millimeter Bohrung und daraus resultierend 16,4 Liter Hubraum distanziert er sich von seinen drei weiteren V8-Kollegen (500, 560 und 620 PS), für die es weiterhin bei 127 Millimeter Bohrung und einem Hubraum von 15,4 Litern bleibt. Den AGR-Reihensechszylindern reicht er mit diesem Maß an Bohrung die Hand, macht aber deren auf 160 Millimeter erhöhten Hub nicht mit. Zu eng würde es unter dem Motortunnel für einen solchermaßen auch noch in die Höhe geschossenen V8. Auch belässt es Scania bei SCR-Technik zur Reduktion der Schadstoffe, nimmt beim 16,4-Liter-V8 aber die ebenfalls von den Reihensechszylindern her bereits bekannte Common-Rail-Einspritzung XPI sowie den variablen Turbolader in die Pflicht, während die anderen Scania-V8 weiterhin mit Pumpe-Düse-Elementen und ohne variable Turbogeometrie arbeiten. 2.400 bar genügen Scania für Euro 5 und EEV als maximaler Einspritzdruck – bis 3.000 bar reicht das Potenzial von XPI, das weist bereits auf Euro 6 hin.

Von der neuen Technik profitiert nicht nur die Muskelkraft, sondern auch das Verbrauchsverhalten der Maschine. Den von Scania gezeigten Verbrauchskennfeldern zufolge kann der Fahrer von den Drehzahlen her am Berg fast gar nichts mehr falsch machen. Reichen die guten Gewissens vertretbaren Drehzahlen bei Volllast im Fall des 620-PS-Motors nur von 900 bis 1.250/min, so sollen beim neuen 16,4-Liter-V8 Touren von 900 bis fast 1.700/min ohne Reue bleiben. Serienmäßig liefert ihn Scania mit Dreipedal-Opticruise, als Option ist Opticruise in Zweipedalversion zu haben.  Gusseisen mit Vermikulargrafit führt Scania beim Motorblock ins Feld, um dem höheren Verbrennungsdruck bis 26,8 bar statt 24,5 bar wie beim 620-PS-V8 ohne zusätzliches Gewicht Paroli bieten zu können. Da alle bis jetzt vorhandenen Scania-Getriebe vor 3.500 Newtonmeter aber kapitulieren, bringt Scania zugleich mit dem 730-PS-V8 auch ein neues zwölfstufiges Overdrive-Getriebe – plus zwei Crawler – namens GRSO925. Doppelt gestrahlte Zahnräder und eine überarbeitete Zahnradgeometrie wappnen diese Schaltbox zumindest in den oberen drei Gängen für die Urgewalten des Motors. Für die Gänge darunter fährt Scania das maximale Drehmoment um fünf bis sechs Prozent zurück. Im Unterschied zu Volvo, wo 700 PS an Außenplanetenachsen Pflicht sind, kann Scania den 16,4-Liter-V8 mit einfach übersetzten Hypoidachsen kombinieren. Zur Wahl stehen die Einzelachsaggregate R 780 und R 782 sowie die Tandemachse RB 662/R 660. Mit Außenplanetenachsen gibt es den V8 auch. Geboten sind eine Lösung fürs Einzelachs­aggregat (RP 835), aber zwei Alternativen (RBP 735/RP 735 sowie RBP 835/RP 735) für die Tandemachse.

Kleider machen Leute – Scania wertet den V8 auf
Zugleich mit dem neuen Motor, der ab sofort bestellbar ist, hat Scania ein neues Design für alle V8-Lkw aufgelegt, das allerdings erst im September 2010 kommen wird. Von außen machen den V8 dann kenntlich: Markenlogo, Modellbezeichnung sowie V8-Emblem in Chrom, Chromeinlagen um die Lufteinlässe, ein V8-Symbol an den Seitenverkleidungen sowie ein Frontgrill in Brillantschwarz und mit einem speziellen Wabengitter. Zudem gibt es ein Abgasendrohr in speziellem, kantigem Styling und bei hoher aerodynamischer Seitenverkleidung auch noch eine verchromte Abdeckplatte. In der guten Stube setzen sich die V8-Extras folgendermaßen fort: Dort tauchen spezielle Metall-pedale auf, die von Gummistreifen durchsetzt sind. Ferner erblickt das Auge ein V8-Symbol sowohl am Armaturenbrett als auch auf der Alu-Leiste am Einstieg – und auch noch als Bildschirmschoner im Display des Kombiinstruments. Optional liefert Scania darüber hinaus schwarze Ledersitze mit eingearbeitetem V8-Logo, ein schwarzes Lenkrad in Holz und Leder sowie eine komplette Lederausstattung mitsamt schwarzen Armauflagen an den Türen sowie dem Greif-Symbol in der Türverkleidung. 

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