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Ausbildung Volle Kraft beim Siebtel der Kosten

Moll, Logistiker, Verbund, Ausbildung Foto: Nowaczyk

Im Verbund für eine bessere und bezahlbare Qualifizierung – diesen Weg gehen sieben Mittelständler aus dem Münsterland. Die Logistiker teilen sich einen Personalentwickler. Neue Teilnehmer sind willkommen.

Der Name ist Programm. Logistiq heißt der Qualifizierungsverbund passend, in dem sich aktuell sieben mittelständische Logistikunternehmen für eine gute und passgenaue Weiterbildung ihrer Mitarbeiter engagieren. Das Projekt sucht neue Wege aus dem Fachkräftevakuum. Entstanden aus einem Modellprojekt der Bundesagentur für Arbeit 2009 mit vier Teilnehmern, kamen nach dessen Ende 2011 weitere drei hinzu. "Neun Partner ist unser Ziel, dann hätten wir den Weiterbildungsmanager gut finanziert", sagt Christian Moll, Geschäftsführer der gleichnamigen Dülmener Spedition. Ein bisschen Werbung passt da ganz gut, zum Beispiel im Pressespiegel der IHK Nordwestfalen. "Gerade wir Mittelständler haben nicht die Ressourcen, um ein Weiterbildungsprogramm für unsere Mitarbeiter allein auf die Beine zu stellen", zeigt sich Moll überzeugt. Weder personell noch finanziell. Beim Tauziehen um die besten Mitarbeiter gewinnen die Leichtgewichte der Branche nur, wenn sie gemeinsam an einem Strang ziehen, lautet seine Schlussfolgerung.

Die Unternehmen teilen sich die Kosten

Die sieben Speditionen des Bildungsnetzes (www.logistiqverbund.de) verstehen sich zuallererst als Partner und nicht als Konkurrenten. Gesteuert wird das Projekt von Christian Beckhelling, dem "Kümmerer", wie Moll ihn nennt. Der Personalentwickler organisiert die betriebliche Weiterbildung, berät die Unternehmen in allen Fragen der Personalentwicklung, organisiert und moderiert Verbundtreffen und setzt beschlossene Maßnahmen in Absprache mit den Chefs und Teilnehmern um. Die Kosten teilen sich die Unternehmen. Als Grundbetrag bezahlt jedes knapp 2.000 Euro plus zehn Euro je Mitarbeiter jährlich in einen Topf. Als Gegenleistung können die sieben Geschäftsführer direkt Einfluss auf die Schulungsthemen nehmen. "Wir treffen uns mindestens drei Mal im Jahr in großer Runde, um über mögliche Inhalte für Schulungen zu sprechen, von denen alle Unternehmen profitieren", sagt Beckhelling, der als Verbundmanager für die Akademie Überlingen in Rheine tätig ist. 

Individuelle Angebote für jedes Unternehmen

Bei den Seminaren gibt es Dauerthemen und Aktuelles. Verbundmanager Beckhelling filtert aus den Gesprächen die wichtigen Anforderungen heraus und erstellt einen halbjährigen Seminarkatalog. "Es gibt viele Schulungen, die wir sehr gut für alle Unternehmen des Verbunds anbieten können", sagt er. Dazu gehören Sprach- und EDV-Kurse, aber auch Spezielles für Disponenten und Zollexperten. Hinzu kommen individuelle Angebote für jedes Unternehmen. Für 2013 steht die Attraktivität als Arbeitgeber
ganz oben auf der Agenda. Nur wer es schafft, seinen Mitarbeitern ein gutes, produktives Arbeitsumfeld zu schaffen, kann diese im Unternehmen und sich selbst auf Dauer am Markt halten. Und nicht zuletzt sorgen gute Mitarbeiter auch für zufriedene Kunden.

Drei Fragen an

Christian Moll ist Geschäftsführer der Spedition Moll.

trans aktuell: Herr Moll, sind Sie mit dem Verbundmodell für die Zukunft gut gerüstet?

Moll: Ja, die Herausforderungen für den Mittelstand durch den Fachkräftemangel und den demografischen Wandel sind enorm. Das Verbundmodell ist innovativ und bietet Vorteile: Unsere Mitarbeiter sind zufrieden, motiviert, haben ein gutes Know-how und sind produktiv. Die Kosten für den gemeinsamen Personalentwickler als »Kümmerer« sind deshalb für den eben dargestellten Nutzen eine gute Investition in die Zukunft. Die regelmäßigen Beratungen der »Entscheider« spiegeln sich im jeweiligen Jahresprogramm wider.

Wie hat sich Logistiq seit dem Start 2009 entwickelt?

Wir sind ein wachsendes Netzwerk. Wir erstellen für die Mitglieder ein eigenes Jahresprogramm, das über die regelmäßigen Bedarfe wie Excel und Sprachen hinausgeht. Spezielle Branchenlösungen für die Zollabwicklung und Qualifizierung der mittleren Führungsebene sind dafür zwei Beispiele. Da wir in einem sensiblen Umfeld arbeiten, ist es uns besonders wichtig, dass die Chemie zwischen den Netzwerkpartnern stimmt.

Wie hilft Ihnen der Verbund, erfolgreich am Markt zu sein?

Unsere Mitarbeiterschaft verändert sich und unsere Kundschaft und deren Anforderungen an das Gewerbe ebenso. Der dadurch entstehende Veränderungsdruck auf die Unternehmen ist enorm. Das abgelaufene Jahr hat bei vielen mittelständischen Unternehmen Bremsspuren bei Umsatz und Ertrag hinterlassen. Die für 2013 prognostizierten Wirtschaftsdaten verstärken den bereits beschriebenen Veränderungsdruck. Unser Verbund soll die Partner in der Region bei der Positionierung der Betriebe im Markt stärken und für Aufmerksamkeit bei unseren Kunden sorgen.

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