Volkswagen Nutzfahrzeuge Das Geschäft brummt

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Bei Volkswagen Nutzfahrzeuge stehen die Zeichen auf Veränderung: Ein Rekordumsatz im vergangenen Jahr, die gemeinsame Entwicklungen eines Leicht-Lkw mit der Konzerntochter MAN, und die anlaufende Amarok-Produktion am Standort Hannover waren Themen auf der Bilanzpressekonferenz des Herstellers.

Ein bestehender Kooperationsvertrag mit Mercedes-Benz zur Fertigung des Crafter/Sprinter wird Ende 2016 auslaufen. Mit der Entwicklung eines möglichen Nachfolgemodells des Crafter sei man weit vorangeschritten, so der Sprecher des Markenvorstands, Wolfgang Schreiber, bei der Bilanzpressekonferenz. Das Projekt „Light Duty Truck“ sei so konzipiert, dass man damit mehrere Marken und Märkte damit bedienen könne.  «Wir haben eine gute Partnerschaft mit Daimler», meinte Schreiber. Als Alternative biete sich jedoch auch eine Zusammenarbeit mit einem anderen Kooperationspartner an, dabei insbesondere mit  MAN, alle Möglichkeiten würden untersucht. Auch der Bau eines Mini-Lieferwagens auf Basis des VW Up sei denkbar.

Günstige Einkäufe

Weltweit lieferte das Unternehmen 528.800 leichte Nutzfahrzeuge aus, 21,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Einen Zuwachs der Absätze verzeichnete VWN insbesondere beim Caddy und beim Amarok. Das operative Ergebnis lag für das Jahr 2011 bei 449 Millionen Euro, im Vorjahr waren es 232 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs von 7,392 Milliarden Euro im Vorjahr auf  8,985 Milliarden Euro um 21,5 Prozent. Klaus-Dieter Schürmann, Markenvorstand für Finanzen und IT, führte das erreichte Ergebnis auch auf  gesunkene Materialkosten und günstigere Einkäufe zurück. Die Investitionen von 197 Millionen Euro lagen 2011 ungefähr gleich als im Vorjahr.

Zurückhaltende Kunden

Bezogen auf die europäischen Märkte konstatierte Vertriebsvorstand Harald Schomburg, angesichts der wachsenden Verunsicherung wegen der Euro-Schuldenkrise seien potentielle Käufer derzeit eher zurückhaltend. Schwierig gestalteten sich beim Verkauf leichter Nutzfahrzeuge die Märkte in Südeuropa. Märkte wie Deutschland, Österreich, die Schweiz und Osteuropa schätzt VWN noch mit Zuversicht ein.

Amarok-Produktion in Hannover

Der Start einer Produktionslinie für den Pick-Up Amarok Ende Juni im Hauptwerk Hannover werde die Position des Unternehmens im Wettbewerb insgesamt deutlich verbessern, so Schreiber. Das im Frühjahr 2010 eingeführte Modell hat sich erfolgreich entwickelt:  Weltweit verdreifachten sich die die Verkäufe 2011 auf 66.500 Stück. Bislang fertigte VWN den Amarok im argentinischen Pacheco. Die europäischen und afrikanischen Kunden sollen künftig von Hannover aus mit dem Fahrzeug versorgt werden. Laut VWN lassen sich somit Lieferfristen verkürzen und Wartezeiten reduzieren. Zudem würden sich die Transportkosten verringern. Mit einer Tagesproduktion von 187 Einheiten sollen in Hannover künftig jedes Jahr 40.000 Einheiten des Amarok vom Band rollen. Rund 1000 Mitarbeiter werden den Pick-up in Hannover produzieren.

Harald Schomburg verlässt VWN

Die jährliche Bilanzpressekonferenz nutzte VWN aktuell zur Bekanntgabe des Ausscheidens des Vertriebschefs der Nutzfahrzeug-Sparte, Harald Schomburg. Sein Amt wird Anfang April der Niederländer Bram Schot übernehmen. Schot folgt Harald Schomburg, der das Unternehmen nach der Einarbeitung seines Nachfolgers im gegenseitigen Einvernehmen verlässt. Der fünfzigjährige Bram Schot, der künftig in der Geschäftsleitung von Volkswagen Nutzfahrzeuge den Bereich Vertrieb und Marketing verantworten wird, trat 2011 in den Volkswagen Konzern ein und verantwortete zunächst Strategische Projekte im Bereich Konzern Vertrieb. Seine berufliche Laufbahn begann Schot 1982 bei DAF Trucks Niederlande. 1987 wechselte er zu Mercedes-Benz. Dort trug der Niederländer zuletzt Verantwortung von 2006 bis 2011 als Präsident und CEO von Mercedes-Benz Italia.

Außereuropäische Wachstumsmärkte

Mit Blick auf das Jahr 2012 erläuterte Wolfgang Schreiber, man werde die Vertriebsaktivitäten in den maßgebenden außereuropäischen Wachstumsmärkten verstärken, um die Abhängigkeit von den traditionellen Märkten zu verringern. Seit April verkauft VWN den Multivan in China sowie den Multivan und Transporter in Indonesien. Als weiteren Markt hat VWN Nigeria und weitere Länder südlich der Sahara im Blick. Mittel- bis langfristiges Ziel von VWN: Den Weltmarktanteil von aktuell 5,4 Prozent auf 10 Prozent zu erhöhen.

Angst vor Hacker-Angriffen

Erhöht hat sich laut VW in letzter Zeit die Intensität und die Qualität von Angriffen auf die IT-Systeme und Datenbestände des Konzerns. Gleichzeitigt steigt die Angst des Herstellers vor digitaler Industrie-Spionage. Das Unternehmen fürchtet den Diebstahl von Firmengeheimnissen oder Eingriffe in die Logistik. VWN hat auf der Bilanzpressekonferenz dieses Jahr folglich entsprechend reagiert: Arbeitsräume für  aktuell berichterstattenden Journalisten waren zwar vorhanden, W-LAN oder die Nutzung der bereitstehenden Rechner – Fehlanzeige.  


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