Verdi sammelt Unterschriften für Parkplätze

Der bayerische Zweig der Dienstleistungs-Gewerkschaft Verdi sammelt auch in diesem Jahr wieder fleißig Unterschriften für mehr Lkw-Parkplätze an den Autobahnen des Freistaats. ...

Allein in Bayern müssten 2.200 neue Lkw-Stellplätze gebaut werden, sagt laut Nürnberger Nachrichten Karlheinz Winter, stellvertretender Bezirksgeschäftsführer von Verdi in der Oberpfalz. Damit steht er nicht allein da: Die Autobahndirektion Nordbayern nannte der gleichen Zeitung sogar die Zahl von 4.800 fehlenden Stellplätzen. Kein Wunder also, dass die Fernfahrer frühzeitig nach Parkplätzen Ausschau halten müssen. Dass sie dabei gezwungen sind, manchmal an Landstraßen oder in nahen Orten nach Parkmöglichkeiten zu suchen, überrascht deshalb nicht. Deshalb greift man in Nordbayern zu Notlösungen. Die dortige Autobahndirektion lässt nach eigener Aussage einige alte Parkplätze geöffnet, obwohl die gar nicht mehr den heutigen Standards entsprechen. Dort fehlten häufig Sanitäranlagen, oft seien die Aus- und Einfädelspuren kürzer als heute üblich. Und obwohl die ganze Situation äußerst gefährlich ist, seien die Ruheplätze oft überfüllt und Lkw verengten die Einfahrten. Den Nürnberger Nachrichten sagte die Autobahndirektion, dass ein schneller Ausbau jedoch nicht möglich sei. Anwohner wollten nicht, dass Autobahnparkplätze noch näher an die Ortschaften rücken. Auch der Naturschutz müsse beachtet werden. Ebenso verzögerten Einzelfälle den Ausbau. Zum Beispiel soll die A 3 auf sechs Streifen verbreitert werden. Dort jetzt Parkplätze zu errichten mache keinen Sinn. Laut Autobahndirektion habe sich das Platzproblem noch verstärkt, seit die Ruhezeiten der Fahrer verschärft wurden. Werden die Pausenzeiten nicht eingehalten, drohen Bußgelder. Die Gewerkschaft Verdi ist zudem überzeugt, dass schlecht ausgeruhte Fahrer, die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer gefährden. Daher will Verdi die gesammelten Unterschriften am 15. Oktober den bayerischen Innenministerium übergeben. Wer an der Unterschriftenaktion teilnehmen will, findet alle wichtigen Infos auf der Seite von Verdi. Text: Georg Weinand

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