Verbrauchstest Spedition Bartkowiak GmbH Ökonomisch fahren ist das Gebot der Stunde

Verbrauchstest Spedition Bartkowiak GmbH Foto: Jacek Bilski 17 Bilder

Wer ökonomisch fährt, schont sowohl seine Nerven, als auch das Material und den Verbrauch. Ein Alltagstest.

Der 23. März ist für Jürgen Steinker und Melanie Jasper kein Arbeitstag wie jeder andere. Morgens um acht Uhr rangieren sie nacheinander auf den Millimeter genau ihre Renault-Sattelzugmaschinen auf eine Bodenmarkierung an der Tankstelle auf dem Betriebshof der Spedition Bartkowiak in Hildesheim.

Das ist wichtig, denn beide Lkw sollen präzise die gleiche Menge Diesel bunkern. Unter den wachsamen Augen von Dekra-Ingenieur Jens Lohmann wurde zuvor auf dem Speditionshof jeweils einer der beiden Tanks der Lkw abgeklemmt. Zur Befüllung des anderen hat Lohmann die Luftfederung der Hauptachse abgelassen, die Temperatur des Sprits gemessen und hinterher am Tankstutzen die Plomben samt Siegel montiert.

Damit nicht genug, er überwacht die kompletten Züge: zwei Premium von Renault Trucks mit 460 PS, Euro-5-EEV-Motor und 10,9 Liter Hubraum. Als Auflieger kommen baugleiche Exemplare von Schmitz Cargobull zum Einsatz. Lohmann checkt alle Reifenprofile und den Luftdruck. Ein gehöriger Aufwand. Aber es steht auch einiges auf dem Spiel: ein Verbrauchstest unter Alltagsbedingungen.

Die Spedition Bartkowiak stellt zu diesem Zweck zwei Lkw zur Verfügung. Ein Zug soll maximal 80 km/h fahren, der zweite darf auf die Tube drücken und die gesetzlich tolerierten Spielräume ausnutzen. Die Rolle der „Effizienten“ spielt Melanie, die einzige Frau im Fuhrpark. Jürgen ist hingegen der „Heizer“. Jetzt darf er endlich mal wieder richtig Gas geben und so schnell wie möglich unterwegs sein. Die Tour entspricht den Alltagsbedingungen in der Spedition: Sie führt von Hildesheim nach Goslar. Dort warten zwei Ladungen Tafelwasser in PET-Flaschen. Gewicht je 24 Tonnen.

Weiter geht’s nach Hamburg zum Entladen. Es folgt die Leertour zurück nach Hildesheim auf den Hof, geschätzte Ankunft: 18 Uhr. Die Fahrzeuge starten im Abstand von einer Minute, um Einflüsse des „Hinterherfahrens“ auszuschließen. Es herrscht ganz normaler Verkehr, er staut sich gegen Feierabend, Ampeln schalten in der Stadt auf Rot. Denn genau darum geht es.
Der 23. März ist für Jürgen Steinker und Melanie Jasper kein Arbeitstag wie jeder andere. Morgens um acht Uhr rangieren sie nacheinander auf den Millimeter genau ihre Renault-Sattelzugmaschinen auf eine Bodenmarkierung an der Tankstelle auf dem Betriebshof der Spedition Bartkowiak in Hildesheim.

Das ist wichtig, denn beide Lkw sollen präzise die gleiche Menge Diesel bunkern. Unter den wachsamen Augen von Dekra-Ingenieur Jens Lohmann wurde zuvor auf dem Speditionshof jeweils einer der beiden Tanks der Lkw abgeklemmt. Zur Befüllung des anderen hat Lohmann die Luftfederung der Hauptachse abgelassen, die Temperatur des Sprits gemessen und hinterher am Tankstutzen die Plomben samt Siegel montiert.

Damit nicht genug, er überwacht die kompletten Züge: zwei Premium von Renault Trucks mit 460 PS, Euro-5-EEV-Motor und 10,9 Liter Hubraum. Als Auflieger kommen baugleiche Exemplare von Schmitz Cargobull zum Einsatz. Lohmann checkt alle Reifenprofile und den Luftdruck. Ein gehöriger Aufwand. Aber es steht auch einiges auf dem Spiel: ein Verbrauchstest unter Alltagsbedingungen.

Die Spedition Bartkowiak stellt zu diesem Zweck zwei Lkw zur Verfügung. Ein Zug soll maximal 80 km/h fahren, der zweite darf auf die Tube drücken und die gesetzlich tolerierten Spielräume ausnutzen. Die Rolle der „Effizienten“ spielt Melanie, die einzige Frau im Fuhrpark. Jürgen ist hingegen der „Heizer“. Jetzt darf er endlich mal wieder richtig Gas geben und so schnell wie möglich unterwegs sein. Die Tour entspricht den Alltagsbedingungen in der Spedition: Sie führt von Hildesheim nach Goslar. Dort warten zwei Ladungen Tafelwasser in PET-Flaschen. Gewicht je 24 Tonnen.

Weiter geht’s nach Hamburg zum Entladen. Es folgt die Leertour zurück nach Hildesheim auf den Hof, geschätzte Ankunft: 18 Uhr. Die Fahrzeuge starten im Abstand von einer Minute, um Einflüsse des „Hinterherfahrens“ auszuschließen. Es herrscht ganz normaler Verkehr, er staut sich gegen Feierabend, Ampeln schalten in der Stadt auf Rot. Denn genau darum geht es.

Innerhalb von drei Jahren sank der Flottenverbrauch

Im Gegensatz zu anderen Tests, bei denen spezialisierte Chauffeure die Lkw samt Ballast über eine künstlich definierte Teststrecke steuern, sollen diesmal normale Berufskraftfahrer wie Melanie und Jürgen auf einer ganz alltäglichen Liefertour eine gängige Ladung transportieren – also realistische Bedingungen. So soll der Zusatzverbrauch durch das Anfahren der Lade- und Abladestelle oder durch Rangiertätigkeiten mit berücksichtigt werden.

Jürgen gibt sein Bestes und schon kurz vor Goslar holt er Melanie ein und fährt bis zur Entladestelle einen Vorsprung von vier Minuten heraus. Auf den großen Etappen von Goslar nach Hamburg und wieder zurück nach Hildesheim fällt der Unterschied deutlicher aus. Der „Heizer“ benötigt für die ganze Tour 6,16 Stunden, Melanie ist dagegen 33 Minuten länger unterwegs.

Die Verkehrsbehinderungen halten sich auf dem gesamten Kurs in Grenzen. Sie muss vor Goslar an einer Ampel etwas warten. Dafür braucht Jürgen vor Hamburg länger in einer Baustelle. Doch sind Fahrtzeiten nur ein Argument im Zusammenspiel der unterschiedlichen Faktoren, die bei der Wirtschaftlichkeit eine Rolle spielen. Bartkowiak setzt seit 2008 das Optifuel-Programm von Renault Trucks ein. Es besteht aus kraftstoffsparenden Technikkomponenten, der Verbrauchsanalyse-Software Infomax und dem Optifuel-Training.

Innerhalb von drei Jahren sank der Flottenverbrauch zunächst um zehn, in letzter Zeit sogar um 15 Prozent. Den Anstoß für die Veränderungen in der eher traditionell geprägten Spedition gaben die beiden Unternehmensberater Stefan Schröder und Andreas Manke, denen nach einer Analyse schnell klar wurde, dass der Kraftstoffverbrauch der Fahrzeuge bei den zu erwartenden Dieselpreissteigerungen eine zentrale Schlüsselgröße für den Weiterbestand der Spedition sein würde. Sie setzten Optifuel Infomax ein, um die Daten aus dem Bordrechner in Beziehung zum Kraftstoffverbrauch und zur Fahrweise zu setzen.

Ein großes Haus bedeutet auch einen höheren Spritverbrauch

In Kombination mit einer neuen Zapfanlage, bei der die Betankung personalisiert ist, der klassischen Handaufschreibung sowie durch Einsatz eines Prämiensystems für die Fahrer gelang die nachhaltige Reduzierung des Kraftstoffverbrauchs. Schröder: „Neue Kollegen weisen wir in das Fahrzeug ein. Dann lassen wir sie zwei Wochen in Ruhe ihrem Job nachgehen. Schließlich diskutieren wir zusammen die gesammelten Daten und optimieren das Fahrverhalten in Bezug auf den Verbrauch.“

Dieses Verfahren wiederholt Schröder in regelmäßigen Abständen, bis alle zufrieden sind. Apropos: Die Fahrer nehmen auch die relativ kleine Kabine des Premium 460 in Kauf und verzichten gerne auf den Komfort einer größeren Kabine. Schröder: „Die Devise lautet: Lieber eine kleine Hütte, dafür aber pünktlich den Lohn.“

Früher orderte die Spedition traditionell MAN mit großen Kabinen, die die Fahrer sehr schätzten. Aber ein großes Haus bedeutet auch einen höheren Spritverbrauch. Die Kollegen seien hier inzwischen gedanklich einen Schritt weiter. „Nur wenn die Spedition spart, kann sie schließlich auch mehr Geld an alle verteilen“, sagt Schröder.

Jürgen oder Melanie sind zwar im Alltag oft genug fünf Tage am Stück unterwegs. Sie fahren allerdings zu 95 Prozent Deutschland- Touren und haben fast die Garantie auf ein Wochenende zu Hause. Jürgen fährt schließlich nach seiner rund 468 Kilometer langen Testfahrt kurz vor acht Uhr abends auf den Hof in Hildesheim. Melanie folgt schon zwölf Minuten später. Der Dekra-Sachverständige wartet bereits und dirigiert die abgekoppelten Sattelzugmaschinen auf die Betankungsposition.

Jetzt ist an der Zapfpistole eine ruhige Hand gefragt, denn es zählt jeder Tropfen, bis der Diesel gerade unterhalb des Überlaufs steht. „Heizer“ Jürgen hat bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von knapp 75 km/h auf 100 Kilometer 24,10 Liter Sprit benötigt. Melanie, die „Effiziente“, fuhr durchschnittlich knapp 69 Kilometer schnell, ihr Verbrauch: sensationelle 21,80 Liter.

Ein persönlicher Lerneffekt nach dieser Tagestour? Die Antwort unisono: „Nö, wir sind schon vorher sparsam gefahren.“ So gesehen, ist der Test doch eine ganz normale Alltagstour, zumindest für Melanie – mal abgesehen vom Medieninteresse und den peniblen Checks drum herum.

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