Seit heute tagt die Weltstaatengemeinschaft unter Leitung der Vereinten Nationen in Marrakesch, um sich auf Details zum Klimaschutzabkommen von Paris festzulegen.
Am Tisch sitzen 195 Regierungen, die ein knappes Jahr nach der UN-Klimakonferenz von Paris und kurz nach der Ratifizierung des Vertrags vergangenen Freitag diesen nun mit konkreten Vorhaben und Zeitplänen füllen sollen und teils auch wollen. Ziel ist es, die Folgen der Erderwärmung durch Treibhausgase auf ein Minimum zu reduzieren. Dazu sollen die Staaten die Verbrennung fossiler Rohstoffe bis zur Mitte des Jahrhunderts komplett stoppen. Wie schwierig und zäh die Verhandlungen stets sind, haben die vergangenen Konferenzen gezeigt, bei denen meist in allerletzter Minute tragfähige Kompromisse gefunden wurden.
Besonders im Verkehrssektor ist der Handlungsdruck offensichtlich, kämpfen doch Großstädte weltweit gegen zu hohe Feinstaubwerte und Smog in ihren Innenstädten. In Deutschland steckt der Klimaschutzplan von Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) derweil noch in der Parlamentsschleife fest, nach Einsprüchen aus der CDU wird er frühestens im Dezember verabschiedet. In Marrakesch macht sich die Bundesregierung dagegen stark fürs Klima, wie der MDR online berichtet, und will eine "globale Partnerschaft zur Umsetzung der nationalen Klimabeiträge" beginnen. Im Mittelpunkt stehe dabei der Erfahrungsaustausch zwischen Industrie- mit Schwellen- und Entwicklungsländern.
Zwei Wochen haben die Staaten nun in Marokko Zeit, sich auf konkrete Wege zum Klimaziel (plus 1,5 bis 2 Grad weltweite Erwärmung) zu einigen. Dabei geht es laut dem Handelsblatt etwa darum, wie arme Länder bei der Anpassung an die Folgen der Erderwärmung unterstützt werden oder wie die unterschiedlichen Klimaziele der Staaten verglichen werden können. Denn viele Entwicklungs- und Schwellenländer leiden stark unter den Wetterextremen, die von Wissenschaftlern auf den vom Menschen verursachten Klimawandel zurückgeführt werden.