Truck Race in Misano Fliegende Pfosten

Truck Race 2014 - Auftakt in Misano Foto: Schaber Media 28 Bilder

Die Truck Race Saison 2014 ist in Misano gestartet. Zwischen fliegenden Pfosten und drohenden Strafen zeigt MAN schon zum Auftakt ungebrochene Dominanz.

KG-Rohre werden im "richtigen Leben" hauptsächlich von Installateuren benutzt, die damit Abwasserleitungen oder Kanäle verlegen. In Misano sorgte das Kunststoff-Material gelegentlich für Verwirrung. Bei den Truck Racern und einigen Leuten, die im Pressesaal Fotos vom Saisonauftakt der Fünftonner betrachteten. Die Sache ist schnell erklärt: Wo früher Reifenstapel standen und die Trucks gründlich ruinierten, wird inzwischen verträglicheres Material eingesetzt. Manchmal "Schaumrollen", auf dem Motodrom in Misano eben passend abgelängte KG-Rohre. Und wenn dann im Eifer des Gefechts einer der schnellen Trucks so einen orangebraunen Pfosten rasiert, zersplittert der in hunderte Einzelteile – was auf dem Foto schon Mal aussehen kann wie Flammen, die aus dem Renntruck schlagen.

Wer Begrenzungen überfährt, kassiert Strafen

Die Pfosten stehen in diesem Jahr nicht einfach nur am Rand der Piste, sie spielen vielmehr eine ganz wichtige Rolle wenn es darum geht, wer am Ende eines Rennwochenendes lächelnd oder mit finsterem Blick durchs Fahrerlager geht. Der "ewige" Renndirektor Tony Iddon hob mal wieder den Zeigefinger und erklärte den Protagonisten bei der Fahrerbesprechung am Samstagmorgen die neue Bedeutung der Begrenzungen. Aufgrund einer Änderung der Regularien wird jetzt streng abgestraft, wer außerhalb der vorgesehenen Strecke unterwegs ist und die Begrenzungen zerstört. Das hat Verwarnungen, Zeitstrafen und gestrichene Rundenzeiten zur Folge. Einige von Iddons Kunden guckten da ziemlich bedröppelt, was den Engländer in seiner bekannt trockenen Art zu der Bemerkung veranlasste, die Fahrer müssten sich eben gelegentlich über die Regeländerungen informieren, die seien schließlich schon längere Zeit vor dem Saisonstart publiziert worden.

Vrsecky verliert Platz auf dem Treppchen

In diesem Fall sind Regeln aber Theorie, die Praxis auf der Rennstrecke ist dagegen eine ganz andere Sache. Und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass es gleich im ersten Rennen der Saison Verwarnungen und Strafen hagelte. Was wiederum heftige Diskussionen über Sinn oder Unsinn der Regelung und vor allem deren "gerechte" Anwendung nach sich zog. Denn einige Delinquenten hatten schlichtweg Glück – weil die Streckenposten nicht genau genug hinsahen, wenn wieder einmal eines der KG-Rohre explodierte. Bitter war die neue Strenge vor allem für David Vrsecky, der seinen Pokal – für den dritten Platz im zweiten Rennen – einige Zeit nach erfolgter Siegerehrung an Gerd Körber weiterreichen musste.

Hahn, Vrsecky und Kiss auf Platz 1

Auf dem Podium tummelten sich an diesem Startwochenende die üblichen Verdächtigen: Jochen Hahn gewann das erste Rennen, weil der zuvor enteilte Norbert Kiss wegen eines Lenkungsschaden zurückstecken musste. Kiss, der auch in beiden Superpole-Qualifyings mit den schnellsten Zeiten gestoppt wurde, stand nach den Rennen zwei und drei ganz oben auf dem Podium, und die Buggyra-Crew freute sich nach dem letzten Lauf über den Doppelsieg von David Vrsecky und Adam Lacko. Renè Reinert gesellte sich nach einer famosen Leistung mit zu den Tschechen aufs Siegerpodest. Es war sein zweiter Erfolg an diesem Wochenende, am Tag zuvor hatte er sich nach dem zweiten Rennen den Silber-Pokal abgeholt.

Bösiger feiert gelungene MAN-Rückkehr

Außer den Genannten  durften noch Markus Bösiger und Antonio Albacete Höhenluft schnuppern. Für Bösiger war es ein gelungener Einstand im Team Trucksport Bernau, Albacete ahnt, dass die kommende Saison schwierig werden wird für ihn. Was zum einen an Norbert Kiss’ Stärke liegt und zum anderen an der geänderten Konstellation, in welcher der Spanier jetzt fährt: Cepsa hat das bisherige Quasi-Werksteam aufgelöst, die Budgets zusammengestrichen und die Verantwortung in Antonios Hände gelegt. Eine Situation, mit der sich der Ex-Europameister erst noch arrangieren muss.

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