Truck Race am Hungaroring Kissfestival in Ungarn

Truck Race Hungaroring Foto: Schaber Media 44 Bilder

Nach vielen Jahren gastierte die Truck Race Europameisterschaft endlich wieder einmal auf dem Hungaroring in der Nähe der ungarischen Hauptstadt Budapest.

Wie lange die Truckrace-Karriere von Frankie Vojtisek schon dauert, wurde unmittelbar vor dem Auftakt zum siebten Event der laufenden Saison wieder einmal klar. Da luden die Organisatoren des Truckrennens in Budapest zur Pressekonferenz – und der tschechische Haudegen war der einzige Fahrer im Starterfeld, der "damals" schon dabei war. Damals: das waren die wilden achtziger Jahre, in denen Truckrace erfunden wurde – der Hungaroring unweit der ungarischen Hauptstadt Budapest war in jenen Jahren ein fester Bestandteil im Kalender der Truckracer. Von den anwesenden Journalisten waren einige noch nicht einmal auf der Welt, als der Lauf in Ungarn aus dem Kalender fiel, vor ungefähr 25 Jahren. Seit sich ein ungarisches Team in der Europameisterschaft betätigt, kam immer wieder einmal die Idee auf, an diese Zeit anzuknüpfen und den Hungaroring wieder im Kalender zu etablieren. Nach langer Planungsphase und mehreren Anläufen war es jetzt endlich soweit: Am ersten Septemberwochenende gab es bei Budapest ein großes Truckfest mit Rennen, Ausstellung, Rahmenprogramm und Rockkonzert.

Heimspiel für Kiss

Weil der der amtierende Europameister und zugleich der momentan dominierende Fahrer ein Ungar ist, kamen die Besucher natürlich in der Erwartung eines Kiss-Festival an die Rennstrecke. Und sie wurden nicht enttäuscht. Einerseits gibt sich Norbert Kiss derzeit kaum einmal eine Schwäche, das "verlorene" Zeittraining in Most war eher ein Ausrutscher. Andererseits könnte Frankie Vojtisek vielleicht in seiner Erinnerung kramen und mit Gerd Körber, der Budapest 2015 nicht in seinem eingedampften Jahresplan stehen hatte, am Veteranentisch einige Schmonzetten von damals zum Besten geben. Aber die Erinnerung an die Optimallinie auf der Strecke ist nach all den Jahren sicherlich verblasst.

Norbert Kiss dagegen hat in seiner Laufbahn auf seiner Heimstrecke schon einige Hundert, wenn nicht sogar Tausend Runden absolviert. Ein unschätzbarer Vorteil, zumal der Hungaroring eine technisch extrem anspruchsvolle Rennstrecke ist. Während die Konkurrenten also mit Mühe den unbekannten Kurs zu erkunden suchten, fuhr Kiss auf bestens bekanntem Terrain.

Vorteil genutzt

Das Ergebnis war dann sozusagen nur noch eine Formsache: Kiss holte sich unter dem Jubel seiner Fans zweimal die Pole Position, fuhr in den Rennen 1 und 3 klare Start-Ziel-Siege ein und ließ sich auch in den beiden anderen Läufen nicht lumpen. Da wurde der Lokalmatador Dritter (am Samstagnachmittag) beziehungsweise Zweiter (am Sonntagnachmittag). Kiss baute also seinen Vorsprung in der Europameisterschaft aus, während der Zweitplatzierte in der EM-Wertung zwei Nullrunden schreiben musste: Adam Lacko wird den Hungaroring sicherlich nicht in bester Erinnerung behalten, ebenso wie Antonio Albacete (der schrieb seinen Nuller im ersten Rennen und schaffte im Zweiten gerade einmal zwei Punkte) sowie René Reinert (ausgefallen im dritten Lauf).

Steffi Halm: Nach Frankreich kommt Europa

Ganz anders als Steffi Halm, die in Ungarn einen perfekten Lauf hatte und zweimal auf dem Podium stand – am Samstag nach dem zweiten Rennen sogar als verdiente Siegerin. Sie war ehrlich genug zuzugeben, dass das ohne gedrehten Start kaum funktionieren würde, doch auch da muss man den Sieg erst einmal über die Runden retten. Den Bronzeplatz am Sonntag erkämpfte sie sich dagegen in einem regulären Rennen. Ein schöner Erfolg für die ehemalige französische Truckrace-Meisterin, die zwar erst am Nürburgring in die Saison eingestiegen ist, sich aber schnell in den Top Ten etabliert hat.

Norbert Kiss hat nach seinem erfolgreichen Heimkampf derzeit 119 Punkte Vorsprung in der Tabelle. Weil seit Saisonbeginn alle vier Championshiprennen gleich gepunktet werden, ist ein vorzeitiger Titelgewinn jetzt schwieriger zu bewerkstelligen. Vermutlich kann sich Kiss nach dem Wochenende in Jarama (der übernächste Lauf) über die erfolgreiche Titelverteidigung freuen – achtzig Punkte Vorsprung bräuchte er dafür vor dem Finale in Le Mans, das sollte für den rasenden Ungarn machbar sein.

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