Verkehrskommissar Antonio Tajani hat eingeladen: 560 Teilnehmer aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten in Brüssel über die Zukunft der europäischen Transportpolitik in den nächsten 20 bis 40 Jahren. Der Meinungsaustausch unter dem Vorsitz des ehemaligen Verkehrskommissars Karel Van Miert sollte nicht zuletzt als Grundlage für eine Mitteilung der Kommission zur Zukunft des Transports dienen, die im Juni angenommen werden soll.
Ein Papier, das mit den Interessengruppen bereits im Vorfeld erarbeitet wurde, wartet mit interessanten Zahlen auf: Die EU hat eines der dichtesten und entwickeltesten Transportnetze der Welt, wird festgehalten. Dazu werden bis 2020 allein bei den transeuropäischen Netzen rund 95.000 Straßen- und 106.000 Eisenbahnkilometer gehören. Das System an Binnenwasserstraßen wird dann etwa 13.000 Kilometer lang sein, es gibt 404 größere Seehäfen und 411 internationale Flughäfen. Die am stärksten wachsenden Handelsrouten waren zwischen 2000 und 2007 die zwischen der EU und Russland (plus 325 Prozent), China (plus 250 Prozent) sowie der Türkei (plus 111 Prozent).
Die Straße ist mit einem Anteil von 74 Prozent am Gesamtverbrauch des Transportsektors der mit Abstand größte Energieschlucker. Zwar hat der Straßentransport seine Energieeffizienz seit 1990 um rund 20 Prozent verbessert, was aber im Wesentlichen auf den Personenverkehr zurückzuführen sei. Die Staukosten auf den Straßen - im Wesentlichen ein städtisches Phänomen - beliefen sich 2007 auf rund 123 Milliarden Euro, was etwa dem gesamten EU-Haushalt entspricht.