Die Allianz pro Schiene und der Verband der Verkehrsunternehmen (VDV) haben die Wahrnehmung der aktuellen Krise im Güterverkehr durch die Politik als einseitig kritisiert. Obwohl die gesamte Verkehrswirtschaft von den Verkehrsrückgängen betroffen sei forderten vor allem Stimmen aus CDU/CSU und FDP eine Mautentlastung des Straßengüterverkehrs, bemängelt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene. Dabei sei die reale Durchschnittsmaut sei Jahresbeginn von 18,5 auf 18,3 Cent pro Kilometer gesunken, während der Schienengüterverkehr einen dramatischen Einbruch erlebe. Die ganze Debatte über eine zusätzliche Maut-Absenkung sei daher völlig verfehlt, kritisiert Flege. Nach Ansicht von VDV-Hauptgeschäftsführerin Claudia Langowsky ist der Schienengüterverkehr deutlich stärker von der Krise betroffen als die Straße. Nach jüngsten Berechnungen des Statistischen Bundesamtes habe die Schiene im Januar und Februar 2009 einen Tonnenkilometer-Rückgang von 25,6 Prozent zu verschmerzen. Trotzdem schlage kein Politiker vor, die Trassenpreise zu senken, sagt Langowsky. Der VDV bittet daher das Bundeswirtschaftsministerium eindringlich, von einseitigen Kostenentlastungen des Verkehrsträgers Straße abzusehen. Angesichts des starken intermodalen Konkurrenzkampfs würden solche Maßnahmen die ohnehin angespannte Situation der Schienengüterverkehrsunternehmen noch verschärfen.