Test NV200: Nissan bringt Kleintransporter

NV200: Nissan bringt Kleintransporter

Die Erkenntnis, dass Nissan auch Nutzfahrzeuge anbietet, ist in größeren Fuhrparks bisher noch nicht allzu verbreitet. Mit seinen Renault-Derivaten ist der japanische Hersteller, wenn überhaupt, eher im Kleingewerbe anzutreffen. Doch jetzt planen die Japaner Großes: Bis 2013 wollen sie gleich sechs neue und selbst entwickelte Modelle in Europa auf den Markt bringen. Den Beginn macht der frontgetriebene Lieferwagen NV200, der in der VW-Caddy-Klasse auf Kundenfang gehen soll. Da muss man schon etwas Besonderes bieten. Beim NV200 sind es seine Lademaße. Trotz kompakter Abmessungen von 4,40 Meter Länge und nur 1,70 Meter Breite bietet er zwei Meter Landelänge (bei weggeklapptem Laderaumgitter 2,80 Meter), 4,2 Kubikmeter Ladevolumen und packt zwei Europaletten. Beim Caddy kann da nur die 4,87 Meter lange Maxiversion mithalten. Auch die 708 Kilo Nutzlast des Nissan sind durchaus konkurrenzfähig. Positiv fallen zudem die sehr niedrige Ladekante (52 Zentimeter), der verkleidete Laderaum und die seitliche Zurrleiste mit verschiebbaren Ösen auf. Dass bei diesem Auto Nutzwert statt Lifestyle im Vordergrund steht, sieht man in der rund 500 Euro teureren Kombiversion. So erinnert der Rohrstahl-Unterbau der Sitze ein wenig an Campingstühle, wirkt aber durchaus solide. Auch der nicht allzu liebevoll verlegte Teppich zeigt, wo Nissan angesichts des günstigen Einstandspreises von 13.500 Euro sparen musste. Dafür sitzt man dank verstellbarer Lehnenneigung und genügend Beinfreiheit durchaus bequem. Das gilt auch für die beiden optionalen Einzelsitze im Heck. Denn im Gegensatz zu vielen Vans zwingt der NV200 die Mitfahrer nicht in eine froschartige Kauerposition, sondern lässt sie einigermaßen komfortabel ihre Beine unterbringen. Selbst bei voller Bestuhlung bleibt im Heck Platz für zwei große Koffer. Werden die Einzelsitze seitlich weggeklappt, passen noch drei Koffer mehr rein - erstaunlich, angesichts der kompakten Abmessungen des Autos.
 
Kombi und Transporter teilen sich das gleiche Fahrerhaus. Man kann gut ein- und aussteigen, sitzt relativ hoch und hat eine gute Übersicht. Das Hartplastik-Cockpit versprüht zwar echten Nutzfahrzeugcharakter, doch alle Schalter sind gut angeordnet. Außerdem fehlt es nicht an Ablagen für den täglichen Krimskrams. Der von Renault übernommene, 86 PS starke Diesel macht seine Sache in der Stadt ganz gut, läuft aber nicht so leise wie in den Pkw. Außerdem geht ihm bei voller Last am Berg bald die Puste aus. Da könnte dem etwas hakeligen Getriebe ein sechster Gang nicht schaden. Auf einen Rußpartikelfilter müssen die Käufer ebenso warten wie auf die Euro-5-Einstufung. Beides gibt es erst im nächsten Jahr, wenn Nissan eine 103 PS starke Variante des 1.5 dCi nachschiebt. Dann werden auch sogenannte Ein-Rechnungsfahrzeuge mit Sonderausbauten bei den Händlern stehen. Impressionen des neuen NV200 sehen Sie in unserer .

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