Das Deutsche Verkehrsforum sieht im Masterplan Güterverkehr und Logistik einen ersten Schritt hin zu einer Logistikpolitik der Bundesregierung. Die vorgeschlagenen Maßnahmen reichten jedoch nicht aus, um den künftigen Herausforderungen des Güterverkehrs unter den Gesichtspunkten Verkehrswachstum, Klimaverträglichkeit oder verschärfter Wettbewerb gerecht zu werden. Positiv wertet das Deutsche Verkehrsforum die Umsetzung eines Vermarktungskonzepts für den Logistikstandort Deutschland. Gut ist laut Thomas Hailer, Geschäftsführer des Deutschen Verkehrsforums auch die Errichtung des so genannten Netzwerks Güterverkehr und Logistik von Bund, Ländern und Wirtschaft. Nach Ansicht von Hailer sollten jedoch noch Kommunen, Logistikwirtschaft, Verlader, Verbände und Wissenschaft hinzukommen. Hailer begrüßt zudem grundsätzlich die Investitionen in Engpässe von hoch belasteten Autobahnen und Schienenstrecken, das bundesweit koordinierte Konzept zur Entwicklung von Häfen und Flughäfen, den Ausbau und die bundesweite Vernetzung der Verkehrsmanagementsysteme auf den Bundesautobahnen und die Verdopplung der Mittel zur Förderung des kombinierten Verkehrs. Laut Verkehrsforum hat der Masterplan jedoch auch Schwächen. So sollte statt auf Verkehrsvermeidung der Fokus auf Effizienzsteigerung sowie Stärkung und Vernetzung der Verkehrsträger gelegt werden. Weiterhin kritisch beäugt Hailer das Fehlen eines transparenten und schlüssigen Finanzierungskonzepts. Zudem gebe es keine klare Abschätzung des künftigen Mittelbedarfs für Verkehrsinfrastruktur. Der anerkannte Investitionsbedarf von zwei Milliarden Euro pro Jahr hätte nach Ansicht Hailers als strategische Zielmarke festgelegt werden müssen. Zu wenig Aufmerksamkeit fanden laut Verkehrsforum zudem die Chancen von öffentlich-privaten Partnerschaften (PPP), die Weiterentwicklung der Verkehrsinfrastruktur-Finanzierungsgesellschaft (VIFG) sowie konkretere Vorschläge zur Entmischung von Güter- und Personenverkehr.