Der Sparzwang bei der Transportinfrastruktur als Folge der Wirtschaftskrise gefährdet das Wirtschaftswachstum. Zu diesem Urteil kommt eine Studie zur Zukunft der Logistik, die von der Unternehmensberatung Price Waterhouse Coopers (PwC) zusammen mit dem Supply-Chain-Management Institute (SMI) der European Business School in Oestrich-Winkel erstellt wurde. Demnach wird weltweit viel zu wenig in die Transportinfrastruktur investiert: Während derzeit global jährlich etwa eine Billion US-Dollar (etwa 800 Milliarden Euro) dafür ausgegeben werden, müssten die Mittel mindestens verdoppelt werden, um den massiv steigenden Bedarf an Verkehrswegen zu decken. Dazu wären bis zum Jahr 2030 insgesamt 41 Billionen Dollar (etwa 33 Billionen Euro) erforderlich, meinen die Autoren der Studie. Handlungsbedarf sehen sie dabei vor allem in Deutschland: Ohne Erhaltungsinvestitionen für die Verkehrsinfrastruktur sei das Wirtschaftswachstum mittelfristig gefährdet, heißt in der Studie Transportation & Logistics 2030. Angesichts leere Staatskassen gehen die Verkehrsexperten jedoch davon aus, dass bis 2030 vor allem die Mautsysteme deutlich ausgebaut und sie die Hauptlast bei der Finanzierung der Transportinfrastruktur tragen werden. Ebenso werde privates Kapital in Form von Public Private Partnerships (PPP) einen größeren Anteil als noch heute bei der Finanzierung von Baumaßnahmen im öffentlichen Bereich haben. Sicher sind sich die Experten, was die Kosten der Logistik angeht: Diese werden als Folge des wachsenden Umweltbewusstsein steigen - etwa durch die Einführung eines Emissionshandels, der nach dem Flugverkehr auch auf die Schifffahrt und andere Bereiche der Logistik ausgedehnt werde. Dazu könnten in naher Zukunft auch die Betreiber von Logistikinfrastruktur sowie Logistikunternehmen an sich gehören, die damit für die durch sie verursachten Emissionen zahlen müssten. Für die Studie wurden 104 Branchenexperten aus 29 Ländern befragt.