Die Liberalisierung des Postmarkts führt zu erhöhter Arbeitslosigkeit, verschlechterten Arbeitsbedingungen und schlechterem Service für Kundinnen und Kunden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von UNI Global Union. UNI ist ein globaler Gewerkschaftsverband für Fach- und Dienstleistungsberufe. Er vertritt nach eigenen Angaben 900 Gewerkschaften und 20 Millionen Mitglieder weltweit. UNI fordert die Europäische Union dazu auf, sofort einen Aufschub der Implementierung der dritten Postdienstleistungsrichtlinie einzuleiten und eine gründlichen Debatte über dieses Thema zu starten. Wettbewerb ist laut UNI nicht im Sinne der Verbraucher, sondern erzeuge Sozialdumping und erhöhte Arbeitslosigkeit. Die Finanzkrise verschärfe diese Entwicklung. Die Studie untersuchte laut UNI Effekte der Liberalisierung auf die Beschäftigten und die Reaktionen der Gewerkschaften darauf. Die Untersuchung fand nach Angaben von UNI heraus, dass ökonomische Theorien, die für Liberalisierung sprechen, im Postsektor versagen. Liberalisierte Postmärkte zeigten nur wenig Wettbewerb durch neue Wettbewerber. Diese erreichen laut UNI lediglich einen Marktanteil von 0,1 bis 10 Prozent. Die Ergebnisse der Studie zeigten laut Gewerkschaftsverband einen enormen Jobverlust durch die Liberalisierung. Es sei zur Verschlechterung der Arbeitsbedingungen gekommen, zu Lohnkürzungen und Lohndumping, sowie zu einem Anstieg von prekären Arbeitsbedingungen durch einen Zuwachs von atypischer Beschäftigung.