Der Flughafen Frankfurt muss Drehscheibe im internationalen Luftfrachtverkehr bleiben. Das fordert der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) im Vorfeld der Entscheidung des Hessischen Verwaltungsgerichtshofs (VGH) in Kassel im Verfahren gegen den Planfeststellungsbeschluss. Schon jetzt, so DSLV-Hauptgeschäftsführer Heiner Rogge, sei die Luftfracht an deutschen Flughäfen im Vergleich zu europäischen Wettbewerbern stark benachteiligt. Eine weitere Einschränkung in Frankfurt würde die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft irreparabel schädigen. Einige tausend Arbeitsplätze wären alleine an diesem Standort gefährdet. Ein Ausweichen auf europäische Alternativflughäfen hätte laut Rogge einen Zeitverlust von bis zu 24 Stunden zur Folge. Dann könne sich heute kein Unternehmen mehr leisten, insbesondere bei zeitsensiblen Gütern. Bei einem vollständigen Betriebsverbot wären laut Rogge auch ernste Folgen für die Umwelt zu befürchten. Um Lkw-Leerfahrten und damit CO2-Ausstoß zu vermeiden, hätten viele der in Frankfurt ansässigen Luftfrachtspediteure Systeme zur Frachtkonsolidierung und Vorlaufsteuerung entwickelt, die dann nicht mehr funktionieren würden. Eine Verlagerung der Fracht auf einen Ausweichflughafen im Ausland wäre nicht nur extrem umweltschädlich, sondern würde auch die Kosten in die Höhe treiben.