Nach Angaben des Informationsdienstes KEP-Meldungen hat die Wirtschaftskrise auch den ungarischen Transport- und Logistikmarkt erreicht. Allein die Deutsche Bahn habe 170 Kilometer Schienennetz gemietet, um 8.000 nicht genutzte Waggons unterzubringen. MAV Cargo klage derweil über einen Umsatzrückgang von 25 Prozent. Zudem habe die Gesellschaft 19 neue Lokomotiven gekauft, die nun ohne Verwendung seien. Hatte vor kurzem der größte ungarische Hub Budapesti Intermodális Logisztikai Központ (BILK) noch Platzprobleme und wurde für umgerechnet vier Millionen Euro erweitert, liege die Auslastung nun kaum bei 60 Prozent. Die Spediteure in Ungarn klagen laut KEP-Meldungen über durchschnittlich 20 Prozent niedrigere Preise. Insgesamt seien nach Darstellung der NiT-Hungary, dem Verband der Spediteure, 80 bis 85 Prozent der kleinen und mittleren Speditionsbetriebe in größter Gefahr. Diese Familienbetriebe hätten nicht genug Kapital, um die Krise zu meistern. In Lettland haben derweil die Lkw-Spediteure in einem Schreiben an Premierminister Ivars Godmanis und Transportminister Ainars Slesers auf ihre prekäre Lage hingewiesen und Unterstützung gefordert. Die Firmen reklamieren laut KEP-Meldungen, dass allein im Januar der Umsatz um rund 50 Prozent eingebrochen sei. Etwa die Hälfte der 12.000 Lkw seien geleast oder über Kredite finanziert. Die Firmen fordern deshalb, dass der Staat ihre Forderungen unterstützt und Zahlungen für Kredite und Leasingraten um bis zu ein Jahr aufgeschoben werden können. Des Weiteren fordern die Firmen, die Einführung neuer Steuern zu stoppen und die Einführung der geänderten Kfz-Steuer zu verschieben.