Die Wirtschaftskrise, Personalabbau und Fachkräftemangel hält die Serviceindustrie zurück, wenn es darum geht auf Innovationen zu setzen. Das ist ein wesentliches Ergebnis des DEKRA Innovationsbarometers 2009.
Die Untersuchung der Sachverständigenorganisation und der European Business School (EBS) zeigt zudem, dass Serviceunternehmen vielfach das Potenzial älterer Mitarbeiter für Innovationen unterschätzen. So würden sie etwa bei der Weiterbildung zu stark auf jüngere Arbeitnehmer setzen. Innovationen seien aber ein wichtiger Motor für Wachstum, Beschäftigung und damit für Arbeitsplätze in Deutschland. Der Grund für die Abnahme an Innovationsfähigkeit liege nach Ansicht von Dr. h.c. Klaus Schmidt, Vorstandsvorsitzender von DEKRA, an den nicht ausreichenden Qualifikationen der Mitarbeiter.
80 Prozent der insgesamt 2.500 befragten Unternehmen sehen als größtes Hemmnis für Innovationen den Mangel an ausreichend qualifiziertem Personal. Erst danach folge laut DEKRA die Vermarktung von Innovationen (70 Prozent), Widerstände bei organisatorischen Veränderungen (69 Prozent) und finanzielle Schwierigkeiten (54 Prozent) als stärkste Innovationsbremse. „Zukünftig wird es für Unternehmen entscheidend sein, sowohl qualifiziertes Personal zu gewinnen als auch in die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter zu investieren. Nur so kann die Kompetenzbrücke verkleinert werden“, sagt der DEKRA-Chef. Das DEKRA Barometer, das als Innovationsindex für die deutschen Dienstleistungsanbieter fungiert, ist laut DEKRA im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent gefallen.
Größter Verlierer ist demnach die Automobilbranche. Sie bilde gemeinsam mit den Bereichen Transport und Logistik das Schlusslicht. Laut DEKRA spielt neben Innovationen zudem das Ideenmanagement eine große Rolle. Eine Studie des Instituts für Betriebswirtschaft (dib) ergab, dass das kreative Potenzial von Mitarbeitern nicht ausreichend genutzt werde. Dem gegenüber steht der Vorteil an neuen Ideen: 1,55 Milliarden Euro betrug allein der Wert der Verbesserungsvorschläge bei den 277 Unternehmen, die sich an dieser Umfrage des DEKRA-Tochterunternehmens beteiligten.