Die Expansion ins Ausland und das Vordringen in neue Geschäftsfelder haben sich für die Sachverständigenorganisation Dekra ausgezahlt. Seit 2004 sei es gelungen, den Umsatz nahezu zu verdoppeln, bilanzierte Dekra-Vorstandschef Stefan Kölbl vor Journalisten in Stuttgart. Er bezeichnete das Unternehmen als stark und krisenfest und verwies darauf, dass es während der Krise weder Kündigungen noch Kurzarbeit gegeben habe.
Zwar verlief der Start in das Geschäftsjahr wegen des harten Winters für Dekra eher schleppend. So verzichteten viele wegen Eis und Schnee auf die Fahrt zur Hauptuntersuchung. „Doch zum Frühjahr nahm Dekra wieder Fahrt auf“, erläuterte Kölbl. Das geht auch aus den vorläufigen Zahlen hervor. Demnach stieg der Umsatz um knapp acht Prozent auf 1,84 Milliarden Euro.
Das Ergebnis sei erneut auf dem Niveau des Vorjahres. 2009 war es mit 102 Millionen Euro erstmals dreistellig. „Dort werden wir sicher wieder landen“, sagte Kölbl, der seit Jahresbeginn an der Spitze des Unternehmens steht. Auch personell hat sich Dekra verstärkt: Die Organisation wuchs weltweit um 1.800 auf rund 24.000 Mitarbeiter. Damit sei Dekra seit Jahren einer der Jobmotoren.
Wie in den Vorjahren wuchs die Prüforganisation sowohl aus eigener Kraft als auch durch Übernahmen. Insgesamt acht Firmen kamen 2010 neu unter das Dekra-Dach - darunter auch die Gutachten-Spezialisten Truck Remarketing Services und Magoos in den USA, die Dekra beim Aufbau eines US-weiten Prüfnetzes für Lkw helfen sollen.
Auch künftig will Dekra sowohl organisch als auch durch Zukäufe zulegen. Im stärksten Pfeiler Automotive kann sich Kölbl vorstellen, den Umsatz in den nächsten Jahren von 1,1 auf 1,5 Milliarden Euro zu erhöhen. Und im Bereich Industrieprüfungen hält er eine Steigerung der Erlöse von einer halben auf eine Milliarde Euro für machbar.