Ein gestohlener Lkw fährt in den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche. Polizei geht von Terroranschlag aus.
Am Montagabend gegen 20 Uhr fährt ein Lkw im Berliner Westen am Breitscheidplatz zunächst auf den Gehweg und steuerte dann auf die Stände des Weihnachtsmarkts an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche zu. Nach Angaben der Polizei kamen bei dem Terroranschlag zwölf Menschen ums Leben. 48 weitere Opfer liegen im Krankenhaus. Am Steuer sitzt ein 23-jähriger Pakistani, der am 31. Dezember 2015 in Passau nach Deutschland eingereist sein soll, wie das rbb-Inforadio unter Berufung auf Sicherheitskreise berichtet. Auf dem Beifahrersitz befindet sich der eigentliche Fahrer des Sattelzugs. Wie das ARD-Hauptstadtbüro vermeldet – ebenfalls mit Hinweis auf die Sicherheitskreise – wurde dieser erschossen.
Der Lkw wiederum stammt von der polnischen Spedition Ariel Żurawski. Laut Angaben des polnischen Fernsehsenders TVN 24 war der Fahrer der Cousin des Inhabers. Er sei ein erfahrener Fahrer gewesen, der bereits seit 15 Jahren in dem Beruf gearbeitet habe. Mittags hätten sie noch miteinander telefoniert. Zuletzt habe er gegen 16 Uhr versucht, seinen Mitarbeiter zu erreichen – allerdings erfolglos. Geladen waren Stahlkonstruktionen mit einem Gewicht von 25 Tonnen, die von Italien aus ihren Bestimmungsort in der deutschen Hauptstadt hatten. Dort hätten sie am heutigen Dienstag abgeladen werden sollen.
Nach Aussage von TVN 24 legen die Fahrzeugdaten des Lkw nahe, dass der mutmaßliche Entführer die Zugmaschine montagnachmittags mehrmals gestartet hatte – vermutlich um zu üben. Gegen 19.45 Uhr habe er den Standort dann verlassen und sich auf den Weg in die Berliner Innenstadt gemacht.