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Telematik von Trendfire Hard- und Software aus eigener Herstellung

Foto: Hendrik Gassmann

Der Telematikanbieter Trendfire aus Böblingen nahe Stuttgart bietet unter dem Markennamen Roadlox eine Produktpalette, die die gesamte Fahrzeugflotte abdeckt. Die Spedition Haller weiß das zu schätzen.

Telematik-Manufaktur nennt sich das Unternehmen Trendfire aus Böblingen bei Stuttgart. Zunächst verbindet man den Begriff der Manufaktur mit der händischen Herstellung von Porzellan oder Glas. Doch was die schwäbische Firma seit zwölf Jahren macht, ist im Grunde nichts anderes.

Sämtliche Hard- und Softwareprodukte fertigen die Ingenieure am Standort in Böblingen selbst und arbeiten dabei eng mit den Kunden zusammen, die vor allem aus dem süddeutschen Raum kommen. "Wir versuchen, jeden Wunsch umzusetzen – solange er zu Trendfire passt", erklärt Geschäftsführer und Firmengründer Friedemann Ulmer.

Produktpalette deckt gesamte Fahrzeugflotte ab

Nach diesem Prinzip entstand im Laufe der Jahre eine Produktpalette, die die gesamte Fahrzeugflotte abdeckt. Unter dem Markennamen Roadlox bietet Trendfire Telematikeinheiten für Zugmaschine und Trailer, aber auch für Transporter und Pkw. Eine Fahrer-App gehört ebenfalls zum Portfolio.

Das Kerngeschäft macht die Lösung für Zugmaschinen in Form einer schwarzen Telematikeinheit aus. In einer Erweiterung erstrahlt sie auch in der Firmenfarbe Rot. Die Komplettlösung bietet neben den gängigen Funktionen wie Ortung, Lenkzeiten und Fahrerbewertung auch einige Extras.

Dazu zählt zum Beispiel ein eigenes Berechnungsverfahren der Mautkosten. Der Vorteil im Vergleich zum System von Toll Collect: Der Disponent sieht schon vor und während der Fahrt, welche Kosten anfallen. 

Deshalb nutzt auch die Spedition Haller aus dem nur wenige Kilometer von Böblingen entfernten Ebersbach an der Fils das Berechnungssystem. "Es spart einfach Zeit", erklärt Geschäftsführer Gerold Haller. Von ihm stammen die Ideen zur automatischen Spesenabrechnung und der Ankunftszeit-Überwachung.

Spedition Haller zählt seit 2012 zu den Kunden

Ulmer und sein Team haben sich die Wünsche zu Herzen genommen und in der Telematik-Lösung umgesetzt. Seit September 2012 gehört die schwäbische Spedition zu den Kunden. "Die Telematik ist verständlich, schnell, und alles kommt aus einer Hand", sagt Haller. 53 Fahrzeuge, darunter Zugmaschinen und Lieferwagen, sind mit der Technik ausgestattet.
Dazu gehört auch ein Tablet für jeden Fahrer.

In der eigens entwickelten Roadlox-App sind zum Beispiel die Lenk- und Ruhezeiten sowie die Fahrerbewertungen abgebildet. Letztere sieht der Fahrer  schon während der Fahrt. "Das sorgt für zusätzliche Motivation", erklärt Ulmer. Zudem erleichtere die App die Kommunikation zwischen Fahrer und Disponent, da sie zeitgleich dieselben Daten sehen.

Zusammenarbeit mit Subunternehmern läuft per Tablet

Ausschließlich per Tablet läuft die Zusammenarbeit mit Sub­unter­neh­mern. Trendfire-Chef ­Ulmer sieht darin aber auch einen Nachteil: "Der Fahrer kann das Tablet beeinflussen oder ausschalten." Trotzdem tüftelt er weiter an der Tablet-Lösung, um darin sämtliche Daten abbilden zu können.

Doch auch einfache Systeme verliert Ulmer dabei nicht aus dem Blick. "Im Dezember liefern wir die ersten Exemplare unserer wasserdichten Ortungsboxen für Transporter, Pkw und Auflieger aus", erklärt Ulmer. Das sei ebenfalls ein Kundenwunsch gewesen. Diese abgespeckte Variante der Einheit für Zugmaschinen kostet rund 300 Euro – das günstigste Angebot im Portfolio. "Unsere Produkte sind nicht die billigsten, aber dazu stehen wir", sagt der studierte ­Mechatroniker.

Die Einheit für Zugmaschinen kostet 800 Euro, der Preis für die erweiterte Version in Rot liegt bei rund 1.000 Euro. Mithilfe der roten Einheit lässt sich über ein RFID-System erkennen, welcher Auflieger angekoppelt ist. Auch WLAN und Bluetooth bringt sie mit, sowie wahlweise eine Funktion zur Datenübertragung per Satellit.

Trendfire auch in China und in den USA

Dazu nutzt Trendfire das Netzwerk Iridium mit 72 Satelliten rund um den Globus. Damit ist eine Datenübertragung selbst in Gebieten ohne Mobilfunkabdeckung gewährleistet.
Denn Ulmer will Trendfire auch über Europas Grenzen hinweg bekannt machen. In den USA und in China hat er kürzlich Tochterfirmen gegründet. Momentan arbeiten dort kleine Teams und testen die Einheiten in den neuen Fahrzeugen. "Wir machen das dort genauso, wie wir in Deutschland begonnen haben: gehen von einem Kunden zum nächsten und versuchen, ihn zufriedenzustellen", sagt der Unternehmer.

Denn zufriedene Kunden empfehlen weiter. Diesem Prinzip folgend, wächst Trendfire kontinuierlich. "Wir legen im Jahr 20 bis 30 Prozent zu", berichtet Ulmer. „Dabei lehnen wir uns nie zurück. Wenn eine Funktion fertig entwickelt ist, gehen wir die nächste an.“ Er liebe sein Handwerk – wie in einer Manufaktur eben.

Der Telematikanbieter

  • Geschäftsführer Friedemann Ulmer gründet Trendfire im März 2004
  • 30 Mitarbeiter am Firmensitz in Böblingen
  • Mehr als 200 Kunden in Deutschland, Österreich und der Schweiz
  • Tochterfirmen in den USA (seit 2015) und in China (seit 2016)
  • Produktpalette Roadlox: ein System für Lkw und eines für Trailer, eine abgespeckte Variante für Transporter und Pkw sowie eine Fahrer-App
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