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Studie Planenschlitzer ausbremsen

Foto: Kravag

In Nordrhein-Westfalen werden Lkw-Fahrer am häufigsten Opfer von Planenschlitzer und Ladungsdieben, wie eine aktuelle Studie zeigt.

Erst wird ein Halbmond mit einem Teppichmesser in die Lkw-Plane geschlitzt, dann die mögliche Beute auf der Ladefläche erspäht und schließlich durch die vergrößerte Einstiegsluke die Ladung entwendet. "Immer mehr solcher Raubzüge ziehen sich durch Europa", meldet Kravag-Rechtanwalt Axel Salzmann. Die Hochschule Bremerhaven hatte 2016 mit Unterstützung der Kravag Versicherung den Ladungsdiebstahl durch Planen-Aufschlitzen analysiert und Unternehmen befragt. Die Ergebnisse knüpfen laut Salzmann an eine Studie des Instituts für Logistikrecht und Risikomanagement (ILRM) von 2014 an.

Deutschland scheint als Transitland besonders stark betroffen zu sein. "Seit Jahren steigen die Fälle von Ladungsklau und -Unterschlagung", so Salzmann. Die jährlichen Schäden werden durch den Gesamtverband Deutscher Versicherungswirtschaft (GDV) auf 300 Millionen Euro beziffert. Die genauen Zahlen für Planenschlitzen bleiben unbekannt.

Brennpunkt: Autobahnen in Nordrhein-Westfalen

Planenschlitzen dauert nur wenige Sekunden und werde daher immer häufiger verübt. Jeder zweite der befragten Transportunternehmer gab an, seit 2013 mindestens einmal Opfer von Ladendiebstahl geworden zu sein. Zwei Drittel der Vorfälle wurden durch Planenschlitzen verübt. Die Landeskriminalämter bestätigen den Anstieg der Fälle. Ein Brennpunkt ist Nordrhein-Westfalen, wo laut Studie fast jeder vierte Vorfall verübt wurde. Die Bundesländer Sachsen, Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg, Hessen und Niedersachsen folgen. Die Tatorte sind häufig öffentliche Parkplätze und Raststätten. Um die Bundesautobahnen A2, A4 und A7 häufen sich die Vorfälle.

Hohe Dunkelziffer bei Diebstählen

Nach dem Motto "Klauen was auf der Ladefläche liegt" werde nach dem Zufallsprinzip Ware gecheckt und bei Interesse entwendet, darunter Güter wie Computer, Autoteile, Lebensmittel oder Kleidung. Der Schaden der durch das Aufschlitzen der Plane entsteht liegt im Durschnitt bei 3.500 EUR.  Bei Ladungsdiebstählen hingegen hat dieser einen Wert von ungefähr 17.000 Euro. Durch diesen relativ niedrig gelegenen Schadenswert ist die Dunkelziffer von Planenschlitz-Vorfällen sehr hoch, schreibt die Kravag. Viele Unternehmer versuchten, die bürokratischen Vorgängen mit der Polizei und Versicherung häufig zu umgehen und melden deshalb rund ein Viertel der Delikte gar nicht.

Diebstahl vorbeugen durch schnittfeste Planen

Vorbeugen ist möglich. So empfiehlt die Kravag besonders schnittfeste Spezial-Planen bieten Abhilfe. Weitere Möglichkeiten seien Alarmsysteme an den Wagen, nur kurze Aufenthalte an den Rasthöfen direkt an den Autobahnen und die Nutzung von Parkplätzen welche abseitsgelegen sind sowie taghell erleuchtet. Die Nutzung von Betriebsgeländen der Koorperationspartner bietet ebenfalls eine besseren Schutz der Ladung, so die Kravag.

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