Verlader und Spediteure müssen ihre Beziehungen weiter aufbauen. Das ist eines der Ergebnisse der 20. Ausgabe der Studie Third-Party Logistics (3PL) von Capgemini Consulting, der Penn State University, Korn Ferry und Penske Logistics.
Wachsende Kapazitätsengpässe, Übernahmen und Innovationen verändern laut Capgemini den Wettbewerb. Ein gutes Netzwerk sei daher der elementare Baustein für den Erfolg von Verladern und Kunden.
Laut Capgemini haben sich 87 Prozent der befragten Spediteure und 96 Prozent der befragten Verlader auf gemeinsame Leistungserwartungen geeinigt. 80 Prozent der Spediteure und 81 Prozent der Verlader hätten spezifische Erfolgskontrollen eingeführt. Entwicklungen wie Kapazitätsengpässe führten zu Preisanstiegen und einem kleineren Angebot an Partnern für die Verlader. 44 Prozent gaben daher an, sie hätten bestehende Beziehungen aufgewertet, um Lieferketten zu erhalten. 40 Prozent haben ihre Preise erhöht, während 29 Prozent der Spediteure angaben, dass bestimmte Güter nicht zum benötigten Zeitpunkt verfügbar gewesen seien. 29 Prozent haben demnach eine größere Anzahl an Verladern beauftragt, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen.
Soziale Netze und Crowd-Sourcing
Wie die Studie weiter eröffnet, sind immer neue Innovationen gefragt. So investieren 58 Prozent der Befragten verstärkt in neue Funktionen, um dem Kundenwunsch zu entsprechen. 40 Prozent orientieren sich demnach an branchenfremden Unternehmen, 15 Prozent spicken bei direkten Konkurrenten. "Externe Einflüsse werden den Nährboden für einen interessanten Wettbewerb bieten und als Ansporn für tiefgreifende Veränderungen im Geschäftsmodell von Verladern dienen", sagt Ralph Schneider-Maul, Head of Supply Chain Management bei Capgemini Consulting in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Soziale Netzwerke, Crowd-Sourcing und eine höhere Flexibilität eröffnen neue Möglichkeiten für alternative Logistikdienstleister. Die Frage ist, wie traditionelle Anbieter auf diese veränderten Rahmenbedingungen reagieren werden."
So sehe sich die Logistikbranche mit einem starken Mangel an Arbeitskräften konfrontiert. 79 Prozent der Verlader geben an, dass sie auf die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Lieferkette nicht vorbereitet seien. 53 Prozent der Spediteure gehen aber wiederum davon aus, dass sie auf die Hilfe der Verlader bauen könnten, um die Auswirkungen des Fachkräftemangels auf das Tagesgeschäft möglichst gering zu halten. Verlader müssen laut Capgemini das Potenzial der Arbeitskräfte auf neue Art mobilisieren und die Strategien für das Anwerben neuer und den Erhalt bestehender Mitarbeiter überdenken.
Für die Studie wurden mehr als 260 Spediteure und Logistikdienstleister in Nordamerika, Europa, Lateinamerika und der Asien-Pazifik-Region befragt.