Streik-Serie Lokführer legen bis Sonntag die Arbeit nieder

Foto: Ilona Jüngst, Montage Götz Mannchen

Die Lokführergewerkschaft GDL legt die Eisenbahnwelt aufs neue lahm. Wieder trifft es den Güterverkehr besonders hart.

Ab Montag, 15 Uhr, streiken die Lokführer. Der Personenverkehr wird ab Dienstag, 2 Uhr, bestreikt. Für beide Sparten endet der Streik laut Deutsche Bahn am Sonntag um 9 Uhr. Damit übertrifft die GDL ihren letzten Güterverkehrsstreik (66 Stunden) um mehr als 100 Prozent (138 Stunden). "Dieser Streik ist absolut unangemessen und maßlos", kommentiert die DB die Ankündigung der GDL in einer Medienmitteilung. "Damit schadet die GDL nicht nur massiv den Bahnkunden, der DB und ihren Mitarbeitern, sondern auch der deutschen Wirtschaft und der Sozialpartnerschaft."

Am vergangenen Mittwoch hatte die DB der GDL ein neues Angebot vorgelegt. Bisher, so die Bahn, haben die beiden Parteien darüber nicht verhandelt. Stattdessen war aus GDL-Kreisen zu hören, dass man das neuerliche Angebot als Affront sehe und der nächste Streik eben richtig lange dauere. Noch am Samstag habe die Bahn eigenen Angaben zu Folge die GDL dazu aufgefordert, in die Schlichtung zu gehen. Bislang sei die Gewerkschaft jedoch nicht darauf eingegangen.

Kritik auch aus der Politik

Auch Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies krtisiert das Vorgehen der GDL. "Das Vorgehen der GDL ist unverantwortlich. Das hat mit Sozialpartnerschaft nichts mehr zu tun. Auf dem Rücken von Millionen von Bahnreisenden betreibt die Lokführergewerkschaft, GDL, ihre Auseinandersetzung mit der Eisenbahn- und Verkehrsgesellschaft, EVG. Vom erneuten Streik sind nicht nur zahlreiche Pendler und Bahnreisende betroffen, auch Logistiker und Unternehmer werden hart getroffen. Der wirtschaftliche Schaden dürfte beträchtlich sein. Dass eine einzelne Spartengewerkschaft ein ganzes Land lahmlegen kann ist mehr als bedenklich. Das Streikrecht ist ein hohes Gut, das aber maßvoll eingesetzt werden muss und nicht für interne Machspielchen missbraucht werden darf. Im Tarifkonflikt mit der Bahn hat die Lokführergewerkschaft GDL aber mittlerweile zum achten Streik aufgerufen. Hier ist jede Grenze überschritten. Ich fordere die Sozialpartner und insbesondere die GDL auf, schnell und zügig an den Verhandlungstisch zurückzukehren und den seit Monaten schwelenden Konflikt endlich zu lösen. Wer allerdings einen Schlichter ablehnt, der ist an einer Lösung gar nicht interessiert."

Das Angebot der Bahn lautete eigenen Angaben zu Folge, den Lohn in zwei Schritten um 4,7 Prozent anzuheben und den Angestellten eine Einmalzahlung in Höhe von 1.000 Euro zu leisten. Die GDL fordert eigenen Angaben zu Folge neben einem einheitlichen Flächentarifvertrag für alle Lokomotivführer und einer Fünf-Tage-Woche mit Wochenende von Freitag 22 Uhr bis Montag 6 Uhr ein Lohn-Plus von fünf Prozent, eine Stunde weniger Wochenarbeitszeit und maximal 50 Überstunden pro Jahr.

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