Sternfahrt startet Niederländer wollen Platooning voranbringen

Scania, Platooning Foto: Dan Boman, Scania

Die Holländer setzen ein Zeichen. Sie machen während ihrer EU-Präsidentschaft das Thema Platooning, das Kolonnenfahren elektronisch gekoppelter Lkw, zu einem öffentlichkeitswirksamen Ereignis.

Geplant ist eine grenzüberschreitende Sternfahrt von sechs Konvois, die am 6. April in Rotterdam eintreffen sollen. An der "EU Truck Platooning Challenge" beteiligen sich die deutschen Hersteller MAN und Daimler und schicken Fahrzeuge von München und Stuttgart aus auf den Weg, aber auch Einheiten von DAF, Iveco, Scania und Volvo sind dabei. Gemanagt wird das Vorhaben vom niederländischen Ministerium für Infrastruktur und Umwelt. Unter anderem soll Platooning durch eine verbesserte Aerodynamik zu einem geringeren Spritverbrauch führen.

"Die Nutzfahrzeugindustrie, Forschungseinrichtungen und Be­hörden müssen als Pioniere zusammen agieren", betont die niederländische Verkehrsministerin Melanie Schultz van Haegen. Es gehe darum, aus grenzüberschreitenden Initiativen zu lernen. Sie setzt auf den internationalen Dialog, den Austausch von Erkenntnissen und praktischer Erfahrung. Das Nachbarland hat den gesetzlichen Rahmen für Tests von selbstfahrenden Autos auf seinen Straßen bereits geschaffen.

MAN macht zwei Sattelzüge startklar

Bei den deutschen Nutzfahrzeugherstellern ist die Idee der Sternfahrt auf fruchtbaren Boden gefallen. MAN hat zwei Sattelzüge startklar gemacht, die die Strecke nach Rotterdam über Frankfurt elektronisch verbunden zurücklegen sollen. Der Abfahrtstag am
4. April wird in München dafür genutzt, über den Wandel der Nutzfahrzeug-Industrie, aber auch über die Umsetzung des Truck-2-Truck-Konzepts zu informieren.

Dobrindt bei MAN

MAN hat sich zudem die Teilnahme von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) zusichern lassen. Daimler wiederum ist mit zwei Lkw von Stuttgart aus dabei, der Konzern hatte bereits im vergangenen Jahr mit dem Freightliner Inspiration Truck Platoons in den USA getestet. Insgesamt werden sechs Konvois mit jeweils zwei Lkw auf unterschiedlichen Autobahnen unterwegs sein. Scania fährt im schwedischen Södertälje los, Volvo stößt von Göteborg aus kommend dazu, dann geht es über Malmö und Odense durch Schlweswig-Holstein nach Bremen weiter. Dort trennen sich die Strecken. Die Nordroute führt über Groningen und Zwolle nach Rotterdam, die Südroute ist durchs Ruhrgebiet geplant. Iveco startet in Brüssel und DAF im belgischen Westerlo. Damit fahren die Platoons über die Autobahnen von fünf europäischen Ländern, auch Finnland ist an dem Projekt beteiligt.

Das Ganze ist ein grenzüberschreitender Großversuch, der in den vergangenen sechs Monaten intensiv vorbereitet wurde. Die Macher versprechen sich von dieser neuen Form der Mobilität neben der Wirtschaftlichkeit auch Vorteile bei Sicherheit und Verkehrsfluss sowie eine Verringerung der CO2-Emissionen. Nach ihrer Ankunft in Rotterdam geht es noch weiter: Das Truck-Ereignis ist zugleich ein Programmpunkt der Messe Intertraffic, die vom 5. bis 8. April in Amsterdam stattfindet. Die sieht sich als weltweit größte Plattform für Mobilitätslösungen.

DAS ZIEL

Ziel der niederländischen EU-Präsidentschaft ist es, die Lkw-Konvois der Umsetzung einen Schritt näherzubringen. Dahinter steht die Überzeugung, dass das Konzept in Europa in naher Zukunft Wirklichkeit werden kann. Die Verwirklichung von Platooning hänge allerdings davon ab, dass sich Mitgliedsstaaten und Unternehmen mit Blick auf grenzüberschreitende Verkehre, technische Fragen und einheitliche politische Zielsetzungen an einen Tisch setzten.

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