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Starker Sendungsanstieg im Frühjahr IDS mit hohen Schwankungen konfrontiert

Foto: Holger Kresslein

Die Terrasse neu pflastern, den Gartenzaun ausbessern, einen Steg über den Teich legen – bekanntlich gibt es immer was zu tun, um auf den Slogan eines großen Baumarkts anzuspielen. Die Stückgutkooperation IDS kann davon ein Lied singen. "Seit etwa fünf Jahren sind wir im Frühjahrsgeschäft teilweise mit enormen Spitzen konfrontiert", sagt Geschäftsführer Dr. Michael Bargl im Gespräch mit trans aktuell.

Bargl führt den Sendungsboom auch auf die hohe Nachfrage der Baumärkte beziehungsweise ihrer Kunden und das florierende Baugeschäft zurück. Fakt sei, dass das Frühjahrsgeschäft inzwischen wesentlich mehr Sendungen in das Netzwerk spült als das Weihnachtsgeschäft. Manche Partner und Regionen melden der Systemzentrale in Kleinostheim dann stattliche 25 Prozent Zuwachs.

Diese 25 Prozent treten aber nicht flächendeckend auf. "Es gibt bundesweit kein einheitliches Bild", berichtet Bargl. In manchen Regionen sind es 25, woanders 15 oder 10 Prozent, anderswo gibt es praktisch keinen Zuwachs gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Weder gibt es also einen einheitlichen Wert, noch ist eine genaue Vorhersage möglich, was die Sache erschwert. "Wenn man einen Zuwachs von vier Prozent plant und 25 Prozent bekommt, muss man sich etwas einfallen lassen", sagt der IDS-Chef.

IDS lässt analysieren, wo und wann die Spitzen auftreten

Gemeinsam mit den Gesellschaftern des Netzwerks lässt Bargl zurzeit analysieren, welche Peaks wann in welchen Häusern auftreten, um daraus Maßnahmen abzuleiten. Ermittelt wird auch, um welche Güter es sich jeweils handelt. Davon erhoffen sich die Partner Erkenntnisse darüber, ob es bestimmte Güter gibt, die die Stückgutprozesse stören und anders behandelt werden müssen.

Welche Häuser sind von dem Sendungsboom nun am meisten betroffen? "Schon jetzt können wir sagen, dass es in Hamburg einen besonders hohen Zuwachs gegeben hat und auch das Plus in Berlin zweistellig ausgefallen ist", lässt Bargl bereits durchblicken.
Aufbau von Kapazitäten

Noerpel bringt Haus in Hamburg ins IDS-Netzwerk ein

Als Reaktion auf die Peaks baut IDS zum einen entsprechende Kapazitäten auf. So wird der Partner Noerpel dem Netzwerk auch sein Haus in Hamburg als Depot zur Verfügung stellen und in Ergänzung zum dortigen offiziellen Partner Kühne+Nagel agieren. Zusammen hatten die beiden Unternehmen in der Hansestadt an manchen Tagen 2.000 Sendungen abzuwickeln – allein im Eingang.

Im Rhein-Main-Gebiet, Berlin und München bindet IDS ebenfalls weitere Häuser in die Gebiete ein. "Durch das Mengenwachstum ergibt dieses Vorgehen Sinn", erläutert Bargl und nennt neben Noerpel und Kühne+Nagel auch die Spedition Geis, die über Standorte verfüge, die offiziell nicht im IDS-Netzwerk tätig seien, aber einspringen könnten.
Als weitere Folge der Volatilitäten beschäftigt sich die Kooperation auch intensiver mit den Packstücken für Privatleute (B2C).

Sie machen bereits 13 Prozent aller Sendungen bei IDS aus – Tendenz steigend. "B2C lässt sich zurzeit noch nicht so produktiv zustellen wie B2B", sagt Bargl und macht das an den weiteren Anfahrtswegen in die Wohngebiete des ländlichen Raums und den kleineren Stopp-faktoren fest. Weniger das Problem sei es, die Empfänger anzutreffen, das Avis per E-Mail werde akzeptiert und habe sich bewährt.

B2C-Sendungen sind für IDS aufwendiger abzuwickeln

"Weil B2C-Sendungen aufwendiger in der Abwicklung sind, braucht es hier eine Preisanpassung", betont Bargl. Eben erst hat der Deutsche Speditions- und Logistikverband (DSLV) ermittelt, dass die Produktionskosten einer Stückgutsendung voriges Jahr um 1,6 Prozent gestiegen sind. Diese 1,6 Prozent seien als Preisanpassung aber nicht ausreichend, erklärt Michael Bargl – schon gar nicht, um den erhöhten Aufwand einer B2C- Sendung auszugleichen.

Als dritte Konsequenz auf die Schwankungen versuchen die Mitarbeiter in der Systemzentrale, ihren Partnern auch bei den Lkw-Kapazitäten unter die Arme zu greifen. "Wir haben eine kleine Unterstützungsflotte von Nahverkehrsfahrzeugen, die wir dieses Jahr das erste Mal unseren Unternehmen zur Verfügung gestellt haben", berichtet Bargl. Doch auch das sei nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Bereits ein Plus von zehn Prozent im Netzwerk würde bei 3.200 eingesetzten Nahverkehrsfahrzeugen einen Zusatzbedarf von 320 Lkw bedeuten.

Trotzdem will IDS alles dafür tun, dass sich Privatleute auch nächstes Frühjahr wieder der Gartenarbeit widmen können und die nötigen Werkzeuge und Materialien rechtzeitig in ihren Baumärkten oder gar an der Haustür vorfinden.

Neue Geräte für mobile Datenerfassung bei IDS im Einsatz

  • Präzise ist anders. Eine Ortung des Lkw mit Toleranzen von 25 Metern war der Kooperation IDS nicht genau genug. Doch nun ist die fünfte Generation von Geräten für die mobile Datenerfassung (MDE) an den Start gegangen, die auch bei der Ortung präzise und zuverlässige Werte bietet.
  • Dank LTE-Standard steigen die Sende- und Empfangsqualität sowie die Reichweite erheblich. 3.700 Geräte des Typs TC75 von Zebra hat IDS angeschafft und bis April den Partnern zur Verfügung gestellt. Geschäftsführer Michael Bargl lobt, dass sich damit ganz andere Möglichkeiten im Rahmen der Digitalisierung bieten. Das Zauberwort heißt Geofencing: Disponenten sehen, wann der Lkw in einen Kreis um den Kunden ein- und ausgefahren ist – und das in Echtzeit und auf den Meter genau.
  • "Damit wollen wir uns auseinandersetzen, um zu erfahren, wann der Lkw angekommen ist und wann er das Werk verlassen hat", sagt Bargl. Davon erhoffe er sich ein größeres Verständnis für die Touren. So könnten der Aufwand pro Tour, inklusive der Lade- oder Entladezeiten genauer ermittelt werden. Das wiederum ermögliche eine faire und präzise Abrechnung mit Auftraggebern und Transportunternehmen. Bei den Fahrern kommen die Geräte, die aussehen wie Smartphones, gut an. Eine IDS-App macht die Anwendung einfach und steht in zehn Sprachen zur Verfügung.
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