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Spedition Hartmann Wechsel zu Cargoline

Spedition Hartmann Foto: Hartmann International

Die Spedition Hartmann wechselt die Kooperation. Ab Ende 2014 sind die Paderborner für Cargoline statt für Online unterwegs. Dann brauchen die Westfalen ein neues Nord-Hub. Das ist dem Verbund jedoch nicht ganz unrecht.

Die Wege der Spedition Hartmann International und der Online Systemlogistik trennen sich. "Wir sind in den vergangenen Jahren stark gewachsen und wollen dies auch weiterhin. Dieser Volumenzuwachs  lässt sich allerdings nur über Direktverkehre abbilden. Daher ist der Wechsel zu Cargoline die logische Konsequenz", erklärt der Geschäftsführende Gesellschafter Andreas Hartmann gegenüber trans aktuell.

Hartmann setzt auf Direktverkehre

Flapsig gesagt, ist das Unternehmen folglich durch seinen wirtschaftlichen Erfolg aus dem bisherigen Verbund herausgewachsen. Um weiter expandieren zu können, will Hartmann künftig auf Direktverkehre setzen. Die wiederum findet er bei Cargoline. Schließlich wickelt das Netzwerk rund 94 Prozent seiner Verkehre so ab. Bei Online hingegen sind die überwiegend kleinen Mittelständler auf Hub-Verkehre eingestellt, nur etwa 15 Prozent laufen über Direktverkehre.

Einige Details am Rande: Die Spedition Hartmann ist Gründungsmitglied von Online und Andreas Hartmann ist darüber hinaus Sprecher des Beirats und einer der fünf Gesellschafter. Und zu guter Letzt sitzt in den Räumen der Spedition Hartmann auch noch die Systemzentrale von Online.

Für Sandra Bugiel, die zusammen mit Harry Matzeik die Geschäfte der Online Systemlogistik führt, ist das allerdings kein Grund zur Verzweiflung: Schließlich steht ein weicher Wechsel ins Haus. Erst zum Jahreswechsel 2014/15 scheiden die Paderborner komplett aus ihrer ehemaligen Kooperation aus. "Der Wechsel eines Partners ist ein normaler, wenn auch in der Online seltener Vorgang. Er kann Strukturanpassungen erforderlich machen, wird den Erfolg der Kooperation aber nicht beeinträchtigen", erklärt Bugiel gegenüber trans aktuell.

Hartmann ist Online Systemlogistik entwachsen

Natürlich sei die Spedition Hartmann dem Netzwerk in besonderer Weise verbunden gewesen – und habe viel für die Online Systemlogistik geleistet. "Das Unternehmen Hartmann ist unseren Hub-Strukturen aber aufgrund seiner sehr dynamischen Entwicklung hin zu paarigen Direktverkehren entwachsen", räumt auch sie ein.

Einen Plan B brauche es nicht. Schließlich habe man Zeit, die Strukturen anzupassen. "Wir bereiten uns systematisch auf den Wechsel vor, sodass die Verkehre immer reibungslos laufen werden", erklärt Bugiel. Erste Gespräche dazu werde es bereits nach den Sommerferien geben. Sollten keine neuen Partner gefunden werden, gibt es eine andere Möglichkeit: Das Gebiet unter den angrenzenden Partnern aufteilen.

Auch eine Lösung für das Nord-Hub werde es auf jeden Fall geben. "Bezüglich des Nord-Hubs wollen wir die Chance nutzen, auch alternative Standorte zu untersuchen, um noch mehr Partner für die Nutzung zu gewinnen. Heute wickeln wir darüber nämlich gerade einmal zehn Prozent des Sendungsaufkommens ab", erläutert die Online-Geschäftsführerin.

Grund zur Freude bei Cargoline

Grund zur Freude gibt es hingegen bei Cargoline. Das sah bis vor kurzem noch anders aus. Denn Hartmann stößt nicht ohne Grund hinzu. Durch den Kauf der Kunze-Gruppe durch Hellmann im März dieses Jahres standen die Hessen selbst erst unter Druck. Denn Kunze war an den Standorten Bielefeld und Karlsruhe für Cargoline aktiv. Hellmann wiederum ist Teil der System Alliance.

"Im Hinblick auf die Sendungsmengen für das Netzwerk und insbesondere die Netzwerkstabilität haben wir uns in der Region Ostwestfalen dafür entschieden, mit Hartmann zusammen zu arbeiten", berichtet Cargoline-Geschäftsführer Jörn Peter Struck auf Nachfrage von trans aktuell.  Am Standort Karlsruhe hingegen bleibe Kunze weiterhin dem Verbund treu. "Hellmann ist bereits seit zwei Jahren an einem anderen Standort unser Partner, und die Zusammenarbeit funktioniert reibungslos", erklärt Struck.

Eine solche Konstruktion sei theoretisch natürlich möglich. Eine solche Doppelmitgliedschaft sei aber in vielen Punkten nicht unbedingt ideal. Etwa dann, wenn der Partner nur als Verteiler für Cargoline agiert und hier die Beschaffungslogistik übernimmt, die Ausgangsmengen jedoch in das andere Netzwerk fließen. "Damit erhöhen wir die Unpaarigkeit unserer Verkehre und somit die Kosten. Daher muss es stets unser Ziel sein, die Anzahl der Verbundmitglieder zu minimieren, bei denen Cargoline nur der Zweitpartner ist", erklärt Struck.

Gewinn für Ostwestfalen

Für Ostwestfalen habe man mit Hartmann eine attraktive Lösung gefunden, in Karlsruhe wiederum könne die Kooperation mit der Situation gut leben, da der Standort schon immer für beide Kooperationen, Cargoline und System Alliance, tätig war. Apropos attraktive Lösung: Für Cargoline ist Hartmann nach eigenen Angaben auf jeden Fall ein Gewinn. Denn am Standort Paderborn beschäftigt die Spedition rund 380 Mitarbeiter. Zudem verfügt Hartmann über eine eigene Fahrzeugflotte sowie 30.000 Quadratmeter Logistiklager und ist nach DIN 9001 inklusive HACCP-Konzept sowie DIN 14001 zertifiziert.

Aufgrund der Gemeinsamkeiten ist Struck davon überzeugt, dass Hartmann eine ideale Ergänzung für Cargoline ist. "Auch von der Firmenphilosophie her stimmt's: erfolgreich in sechster Generation inhabergeführt, mit einem Fokus auf mittelständische Kunden und mit klaren Werten und Zielen", sagt Struck. So gesehen sei Hartmann der richtige Partner zum richtigen Zeitpunkt.

Die Kooperationen

Cargoline  wurde 1993 gegründet. Heute bilden 45 mittelständische Systempartner das bundesweite Netzwerk, das von internationalen Spediteuren ergänzt wird. Neben systemgeführten Transportdienstleistungen liegen die Schwerpunkte von Cargoline in den Bereichen Distributions-, Beschaffungs- und Kontraktlogistik. Im Jahr 2012 bewegte der Verbund rund 11,7 Millionen Sendungen und erwirtschaftete mit 7.152 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 1,4 Milliarden Euro. Cargoline ist nach DIN 9001, DIN 14001 und HACCP zertifiziert.

Online Systemlogistik wurde 1995 gegründet und ist seitdem auf dem europäischen Markt unterwegs. Der Kooperation gehören 75 Partner in 18 Ländern an. Diese fahren täglich mit rund 250 Fahrzeugen die vier Hubs an. Zwei Zentralhubs befinden sich in Schlitz, das Nordhub zurzeit noch in Paderborn und das Südhub in Nördlingen. 85 Prozent der über das Online-System transportieren Sendungen werden auf diese Weise über das Hub and Spoke-System abgewickelt. Online steht für rund 5.600 Mitarbeiter und eine Fahrzeugflotte von 1.250 Lkw. Die Kooperation bewegte im Jahr 2012 mehr als 2,5 Millionen Sendungen und erwirtschaftete einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro. Die Online Systemlogistik ist nach DIN 9001, DIN 14001 und HACCP zertifiziert.

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