Silk Way Rallye Das Finale

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Der Mann zeigt sich gern mit nacktem, gestähltem Oberkörper, jagd Bären und Tiger, löscht eigenhändig Waldbrände, was lag für Vladimir Putin also näher, als den harten Jungs von der Silk Way Rallye seine Aufwartung zu machen. 

Schließlich ist der Zielort am Schwarzen Meer auch nicht zufällig gewählt. Hier sollen demnächst Olympische Winterspiele stattfinden. Die Silk Way Rallye bietet eine weitere Chance, die restliche Welt auf diesen Umstand hinzuweisen. Und eine Plattform für den russischen Regierungschef, sich seinem Volk erneut als „harter Hund“ zu präsentieren. Für die Rallyeteilnehmer war der Besuch des Regierungschefs sicherlich eine Ehre, zumal besonders bei den Lkw alle führenden Teams aus dem Putinschen Hoheitsbereich stammen. Allerdings konnten besonders die Spitzenteams von Kamaz zwei Tage vor Rallyeende Aufmunterung auch gebrauchen. Sie hatten gerade einen echten Navigations-Alptraum hinter sich und waren erst im hinteren Feld im Etappenziel eingetroffen. Lediglich „Jungzar“ Nikolaev hatte alles richtig gemacht und die Etappe für sich entschieden. Für Chagin und Kabirov bedeutete das eine Aufholjagd sondergleichen, um die Regieanweisung des markenreinen Podiums am Ende auch halten zu können. Denn insbesondere der Tscheche Ales Loprais setzte nun alles daran, das einheitlich blaue Bild auf dem Siegertreppchen zu stören. Während Chagin die vorletzte Etappe für sich entschied, überholte Loprais mit seinem zweiten Platz in der Gesamtwertung zunächst das deutsche MMMP-Team und setzte sich auf dem vierten Gesamt-Platz fest, mit dreiund fünfzig Minuten Rückstand auf Kabirov, der auf dieser Etappe von Elista nach Maykop mit 347 Wertungskilometern Dritter wurde. Die MMMP-Echter-Truppe kam erst auf Platz neun ein, Mathias Behringer auf zwölf. 

Da war beim abschließenden Schaulaufen über 16 Wertungskilometer am letzten Tag kaum noch etwas zu korrigieren. Das blaue Podest hielt dem Tatra-Ansturm stand: Nikolaev/Mizyukaev/Rybakov siegten vor den Teamkollegen Chagin/Savostin/Shaysultanov und Kamaz-Team Nummer drei mit Kabirov/Bleyaev/Mokeev. Dann folgt mit gebührendem Respekt der Rest der Rallye-Welt Loprais und Echter, bevor es mit Karginov und Mardeev erneut Kamaz-blau wird. Behringer beendet die Silk Way 2010 auf Platz acht. Der de Rooy-Iveco von Vila Roca schafft es gerade noch unter die Top Ten. Die früheren Europa Truck Trial Teilnehmer Orsik, Zaporoschenko und Rudnitski chauffierten ihren MAZ auf Platz zwölf immerhin noch vor dem zweiten de Rooy-Auto mit Hugo Duisters am Volant. Bleiben am Ende die Erkenntnisse, das mit Eduard Nikolaev ein neuer Stern am Kamaz-Himmel aufgegangen ist und mit dem privaten deutschen MMMP-Team eine Spitzentruppe samt Spitzenauto mit minimalster Vorbereitungszeit ganz vorne mitmischen kann. Und es bleibt die Frage, was diese Rallye mit der Seidenstraße (Silk Way) zu tun hat. Aber Dakar liegt ja seit wenigen Jahren auch in Argentinien. 

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