Eine besonders schicksalhafte Verbindung zum Fernfahrerdasein steckt hinter dem Thema des Supertrucks von Udo Szewzyk.
Der lateinische Ausspruch "alea iacta est" bietet genügend Stoff für Diskussionen: sei es zur Frage nach seiner genauen Herkunft, der korrekten Übersetzung oder der ursprünglichen Bedeutung. In diesem Fall zieren die Worte, die der römische Kaiser Gaius Julius Cäsar vor über 2.000 Jahren gesagt haben soll, den 480 PS starken Scania von Udo Szewzyk. Entgegen der gebräuchlichen Abwandlung "Der Würfel ist gefallen" lautet die korrekte Übersetzung für "alea iacta est": "Der Würfel ist geworfen (worden)".
Im ersten Fall kennt man bereits das Resultat, während bei der wörtlichen Übersetzung der Ausgang noch ungewiss ist. Danach richtete sich auch Airbrusher Walter Rosner, als er im Herbst 2009 den Scania mit bunter Farbe versah. Gemäß dem eigentlichen Grundgedanken stellte er sämtliche Würfel auf dem Truck "im Fallen" dar. Keiner der Würfel verrät schon das Ergebnis – das Schicksal hat noch nicht entschieden.
Udo verbrachte als Kind jede freie Minute auf dem Lkw seines Vaters
Wie schicksalhaft die Würfel aber manchmal fallen können, erlebte der Eigentümer des Scania selbst. Udo Szewzyk aus Helmbrechts in Oberfranken ist alleinfahrender Unternehmer und gehört zu dieser so typischen Fraktion von Fernfahrern, die jede freie Minute ihrer Kindheit im Lkw des Vaters verbracht haben.
Heinz Szewzyk arbeitete bei Schreiner Transporte GmbH in Zell im Fichtelgebirge und prägte so schon früh den Berufswunsch seines Sohnes. Als Udo Szewzyk in jungen Jahren bei demselben Transportunternehmen seine Lehre zum Berufskraftfahrer absolvierte, kam sein Vater Heinz 1988 bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben. Zum Andenken an seinen Vater nimmt Udo Szewzyk deshalb noch heute Tag für Tag dessen Brummi-Maskottchen auf seine Touren mit. Das Brummi-Männchen selbst dürfte mittlerweile 30 oder 40 Jahre alt sein.
Der Supertruck wurde mit viel Liebe zum Detail aufgebaut
Udos Scania stammt dagegen aus dem Jahr 2008 und erst nach und nach wuchs sich die Sattelzugmaschine zu einem richtigen Supertruck aus. Einige Anbauteile wie beispielsweise den Rammschutz, die Abdeckplatte oder die Heckstoßstange hatte Udo Szewzyk sogar gebraucht von Kollegen erstanden. Es gelang ihm aber, alles zu einem harmonischen Gesamtbild zusammenzufügen.
Und dass der Truck mit sehr viel Liebe zum Detail aufgebaut wurde, steht sowieso außer Frage. Das beweisen unter anderem Feinheiten wie das nostalgische Scania-Vabis-Lenkrad und die hinter Glas befindlichen Umrandungen der Hauptscheinwerfer. Letztere sind in der Tat sogar blau lackiert und mit Schriftzügen versehen.