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Quehenberger Netzwerk verdichten

Quehenberger, Lkw Foto: Marc Haader

Quehenberger übernimmt von Logwin fünf Landesgesellschaften. Die Österreicher bauen damit ihr Stückgutnetz zusammen mit Geis im Osten Europas aus.

Logwin verschlankt sich weiter: Gleich zu Jahresbeginn gab das Luxemburger Unternehmen bekannt, fünf Landesgesellschaften in Osteuropa an den österreichischen Logistiker Quehenberger zu verkaufen. Erst im Oktober hatte Logwin seine Niederlassung Kempten an die Kölner Emons Spedition verkauft, wenige Monate zuvor gingen die Logwin-Niederlassungen Ludwigsburg, Gochsheim/Schweinfurt und Nürnberg an die Geis-Gruppe aus dem fränkischen Bad Neustadt.

Mit der Geis-Gruppe schließt sich der Kreis auch zum Unternehmen Quehenberger, das 2001 zunächst mehrheitlich vom Logwin-Vorgänger Thiel übernommen wurde und 2010 aus dem Verkauf der österreichischen Logwin-Landverkehrssparte sozusagen neu entstand. Denn Geis Global Logistics und Quehenberger Logistics arbeiten im Bereich Stückgut in Zentral- und Osteuropa und den GUS-Staaten bereits jetzt eng zusammen und wollen diese Zusammenarbeit noch verstärken.

Geis hat im Juli 2013 Landesgesellschaften in Polen übernommen

Geis deckt im Rahmen der Zusammenarbeit, die insgesamt 15 Länder umfasst,  Süddeutschland, Tschechien, Slowenien und Polen ab und hat dazu im Juli 2013 die Quehenberger-Landesgesellschaft Polen mit sieben Standorten übernommen. Quehenberger ist innerhalb der strategischen Kooperation für die Region Österreich, Südosteuropa inklusive Rumänien und Bulgarien sowie Russland, der Ukraine, Moldawien und Weißrussland zuständig.

Die Neu-Akquisitionen passen da gut ins Bild: Mit den fünf Landesgesellschaften in Bulgarien, Kroatien, Mazedonien, Rumänien und Serbien und insgesamt 13 Standorten vergrößert Quehenberger seine Mitarbeiterzahl in der Region um 200. In Serbien, Bulgarien und Rumänien war Quehenberger mit eigenen Standorten bereits vertreten, die jetzt durch die ehemaligen Logwin-Niederlassungen in Belgrad (Serbien), Sofia (Bulgarien) sowie Bukarest und Cluj-Napoca (Rumänien) ergänzt werden. Neu ist jetzt aber die Präsenz in Mazedonien mit Standorten in Stip und Skopje, die laut Quehenberger aus Sicht der Textil- und Automobilindustrie sehr interessant sind.

Interessant sind aber auch die sieben Standorte, die Logwin in 20 Jahren in Kroatien aufgebaut hat und die künftig unter Quehenberger-Flagge arbeiten. Die Österreicher sind in dem neuen EU-Land erst seit vergangenem Jahr tätig und können somit auf einen Schlag für Transport- und Kontraktlogistikleistungen über ein flächendeckendes Netzwerk sowie mehr als 100 Mitarbeiter verfügen.

"Mit der Übernahme der neuen Standorte verdichten wir unser Netzwerk vor allem in Südosteuropa, wie dies in der Kooperation mit Geis geplant war. Wir erreichen damit eine verbesserte Marktposition im Bereich Logistik und Stückgutnetzwerk", sagt das Unternehmen auf Anfrage von eurotransport.de. Das Unternehmen will weiter auf Basis von Teil- und Komplettladungen und auch über Stückgut-Netzwerke wachsen und so Beschaffungs- und Distributions-Logistikkonzepte für Industrie und Handel anbieten. Sind weitere Aufkäufe von Logwin denkbar? "Derzeit nicht geplant", heißt es von Seiten des Unternehmens.

Der Verkauf von Standorten bringt dem Logwin-Geschäftsfeld Solutions zumindest nicht unerhebliche Summen – das operative Ergebnis nach den ersten drei Quartalen 2013 verbesserte sich durch die Abschreibungen von Firmenwerten und die Verkäufe auf etwas mehr als zehn Millionen Euro (2012: 6,4 Millionen Euro). Gleichzeitig wurde die Nettoliquidität des Unternehmens ordentlich auf 17,9 Millionen erhöht – noch zum Jahreswechsel 2012 hatte Logwin nur 7,2 Millionen in der Kasse. Ob Logwin sich von weiteren Standorten trennen wird? Auf Anfrage von trans aktuell sagte eine Unternehmenssprecherin, dass über den Inhalt der Pressemitteilung hinaus keine weiteren Informationen zur Verfügung gestellt werden.

Gemeinsame Geschichte

1965 wird Quehenberger in Salzburg gegründet, 1985 Thiel Logistik im luxemburgischen Grevenmacher. 2001 übernimmt Thiel Logistik die Quehenberger Logistik-Gruppe. 2002 wird Delton (Alleinaktionär: Stefan Quandt) neue Hauptaktionärin des Unternehmens. Neben Quehenberger gehörten auch die Unternehmen Delacher (Österreich), Microlog, Südkraft sowie Birkart zur Thiel-Gruppe. 2008 findet die Umfirmierung in Logwin statt. 2009 übernehmen die früheren Thiel-Vorstände Christian Fürstaller – der bis 2003 auch für Quehenberger tätig war – und Rodolphe Schoettel die österreichische Spedition Lkw-Augustin (ab dann Augustin Network). 2010 übernehmen Fürstaller, Schoettel und Rudi Quehenberger von Logwin dessen Geschäftsbereich Road + Rail Osteuropa und das Netzwerk Österreich und benennen das Unternehmen wieder in Quehenberger Logistics um. 2010 entsteht die Augustin Quehenberger Gruppe als Holding der beiden Unternehmen.

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