Profiwissen Rund ums Rad

Räder und Reifen Foto: Archiv

Radschüssel, Felge und Reifen bilden das Rad. Als Schnittstelle zwischen Achse und Straße wandelt es die Bewegung der Radnabe in Vortrieb um.

Räder sind hohen Belastungen ausgesetzt. Bei einem Fernverkehrslastwagen zerren an ihnen 500 PS und mehr. Reifen sitzen längst nicht mehr auf einer zerlegbaren Trilexfelge mit Radstern in der Mitte, wie es zu Zeiten von schlauchbefüllten Diagonalreifen der Fall war.

Moderne schlauchlose Radialreifen

Moderne schlauchlose Radialreifen sind auf Steilschulterfelgen montiert. Diese Felgen sind einteilig, leicht und für schlauchlose Reifen besonders geeignet. Steilschulterfelgen haben ein tiefes Felgenbett, das ein größeres Luftpolster ermöglicht. Anders als bei Flachbett- oder Schrägschulterfelgen lassen sich Reifen darauf aufziehen, ohne dass das Felgenhorn abgenommen wird. Als Felgenhorn werden jene umlaufenden Ausbuchtungen bezeichnet, an die sich der linke und rechte Wulst des Reifens von innen anschmiegt.

Felgen sind durch eine Reihe verschiedener Bezeichnungen definiert. Unter der Maulweite wird der Abstand zwischen linkem und rechtem Felgenhorn verstanden. Angegeben ist er in Zoll. Der Durchmesser der Felge ist ebenfalls in Zoll bemessen. Beide Werte sind zusammen angegeben, wobei die Maulweite immer am Anfang steht. Beispielsweise bedeutet die Bezeichnung 8,25 x 22,5, dass die Maulweite 8,25 Zoll und der Felgendurchmesser 22,5 Zoll beträgt.

Die Einpresstiefe

Eine weitere wichtige Größe von Felgen ist die Einpresstiefe. Positiv ist die Einpresstiefe, wenn die Radanschlüsse, das heißt die Fläche, auf der die Bolzenlöcher sitzen, von der Radmitte aus gesehen zur Radaußenseite verschoben sind. Um eine negative Einpresstiefe handelt es sich, wenn sich die Radanschlüsse zur Radinnenseite wölben. Mit Einpresstiefe null sind sogenannte Mittelstegfelgen bezeichnet.

Exakt geregelt ist die Kennzeichnung von Rädern. Sie muss an einer Stelle angebracht sein, an der sie gut, dauerhaft und ohne Rad-Demontage lesbar ist. Zur Kennzeichnung gehören: das Hersteller- oder Warenzeichen, die Felgengröße, der Felgentyp und die Einpresstiefe. Hinzu kommen Herstellungsmonat und -jahr sowie das jeweilige Typenzeichen, entweder nach Erteilung einer allgemeinen Betriebserlaubnis oder eines Teilgutachtens.

Der Umfang der Bolzenlöcher

Montiert sind die Räder an Radbolzen. Der Umfang der Bolzenlöcher in der Felge muss naturgemäß etwas größer sein als der der Radbolzen. Verschiedene Zentriervorrichtungen verhindern, dass die Radschüssel beim Montieren direkt auf dem Bolzengewinde aufliegt und sich das Rad aus dem Achsmittelpunkt verschiebt. Bei Radanschlüssen mit Kugelversenk, das heißt einem abgeschrägten Bolzenloch, ist das Rad durch Kugelbundmuttern, Kugelfederringen oder Kugelringen zentriert. Wesentlich einfacher geht die Montage hingegen mit einer Mittenzentrierung. Die Radnaben weisen in diesem Fall Zentriernasen- oder Flächen auf. Bei der Montage sorgen Flachbandmuttern mit Drucktellern dafür, dass die Radschüssel in die korrekte Position kommt.

Große Aufmerksamkeit verdienen die Reifen. Faktoren wie Laufleistung und Wirtschaftlichkeit haben bei Nutzfahrzeugen absolute Priorität. Schließlich sind sie mit bis zu sieben Prozent an den Betriebskosten eines Lastzugs oder einer Sattelzugmaschine beteiligt.

Kraftstoff ersparnis durch rollwiderstandsoptimierten Reifen

Ebenso wichtig ist der Rollwiderstand. Auf ihn entfallen je nach Einsatz zwischen 30 und 60 Prozent der gesamten Fahrwiderstände. Bei der Jahresfahrleistung eines Fernverkehrs-Lkw von etwa 200.000 Kilometern und einem Durchschnittsverbrauch von 33 Litern pro 100 Kilometer lassen sich mit rollwiderstandsoptimierten Reifen schnell Einsparungen erzielen, die weit über 2.000 Liter Kraftstoff im Jahr betragen.

Voraussetzung ist allerdings ein korrekter Fülldruck. Wie sich in der Praxis zeigt, geraten Reifen aber schnell in Vergessenheit, sind sie erst einmal montiert. So ergab eine Prüfung von rund 500 Lkw-Reifen des Herstellers Continental, dass 68 Prozent mit zu wenig Fülldruck über die Straße rollten. Die Folgen: hoher Rollwiderstand und somit erhöhter Verbrauch.

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