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Polen Amazon kündigt drei Logistikzentren an

Amazon, Polen , Pfeil Foto: Amazon, Montage: Grobosch

Amazon und Verdi streiten erbittert über die Arbeitsbedingungen in den deutschen Logistikzentren des Online-Händlers. Jetzt kündigt Amazon den Aufbau von drei neuen Standorten in Polen an. Sie sollen zunächst vor allem Kunden der deutschen Amazon-Seite bedienen.

Der Online-Händler Amazon hat mitten in einem festgefahrenen Streit mit der Gewerkschaft Verdi drei große neue Logistikzentren in Polen angekündigt. Sie sollen binnen drei Jahren jeweils rund 2000 Arbeiter sowie in Stoßzeiten jeweils 3000 saisonale Beschäftigte haben, teilte Amazon am Montag mit. Zwei Standorte sollen bis August 2014 öffnen, der dritte Mitte 2015. Das Unternehmen betont, dass es nicht um eine Verlagerung von Logistik-Standorten aus Deutschland gehe.

Großartige Beschäftigen-Basis in Polen

Ziel sei der Ausbau des gesamten europäischen Geschäfts, betonte der für Europa zuständige Amazon-Manager Tim Collins. Polen sei wegen der günstigen geografischen Lage, der guten Anbindung und einer "großartigen Beschäftigten-Basis" ausgesucht worden, erklärte das Unternehmen. Der polnische Wirtschaftsminister Janusz Piechocinski nannte die Investition einen "Meilenstein" für das polnische Wirtschaftswachstum.

Online-Handel gewinnt auch in Polen an Bedeutung

Der Online-Handel hat auch in Polen in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen. Eine polnische Amazon-Tochter gibt es aber bislang nicht. Die neuen Logistikzentren werden zunächst hauptsächlich Kunden von Amazon.de bedienen und erst später Nutzer von allen europäischen Websites, erklärte Amazon.

Logistik-Infrastruktur werde auch in Deutschland ausgebaut

Amazon betreibt insgesamt acht Versandzentren in Deutschland. Zuletzt wurde ein neues Lager in Brieselang bei Berlin angekündigt. Dort sollen über die nächsten drei Jahre 1.000 dauerhafte und bis zu 2.000 saisonale Stellen geschaffen werden. Die Logistik-Infrastruktur in Deutschland werde also auch ausgebaut, betonte Collins. "Wir haben keine Pläne, Standorte zu schließen oder zu verlagern."

Verdi fordert Tarifvertrag nach dem Einzelhandel

Verdi fordert für die Beschäftigten bei Amazon einen Tarifvertrag nach den Konditionen des Einzel- und Versandhandels. Das US-Unternehmen orientiert sich dagegen nach eigenen Angaben an der Bezahlung in der Logistikbranche und lehnt die Aufnahme von Tarifverhandlungen ab. Der Konflikt schwelt seit Monaten. Zuletzt hatten mehrere hundert Amazon-Mitarbeiter im September in den Verteilerzentren in Leipzig und Bad Hersfeld zeitweise die Arbeit niedergelegt.

Die Gewerkschaft kündigte weitere Aktionen an. "Ich würde mich an Amazons Stelle nicht darauf verlassen, vor Weihnachten alle Kundenversprechen einhalten zu können", wird Verdi-Sekretär Heiner Reimann im neuen "Spiegel" zitiert. Man wolle dann zum Ausstand aufrufen, wenn es Amazon besonders wehtue.

14.000 zusätzliche Mitarbeiter fürs Weihnachtsgeschäft

Das Weihnachtsgeschäft ist ein Höhepunkt für Amazon. Jedes Jahr werden dafür weltweit zehntausende zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. In den USA sollen es in diesem Jahr 70.000 sein, in Deutschland rund 14.000. Nach dem vergangenen Weihnachtsgeschäft hatte es in Deutschland Vorwürfe gegeben, Amazon habe seine Saisonarbeiter schlecht behandelt. Das Unternehmen weist dies zurück.

Die polnische Zeitung "Puls Biznesu" hatte schon vor mehreren Tagen von den geplanten neuen Logistikzentren berichtet und geschrieben, Amazon wolle nach den Arbeitsniederlegungen in Deutschland einen Teil der Aktivitäten nach Osteuropa verlegen.

Jedes Logistikzentrum ist rund 13 Fußballfelder groß

Jedes der drei neuen Logistikzentern in Polen solle eine Fläche von rund 13 Fußballfeldern haben, kündigte Amazon am Montag an. Eine der Lagerhallen soll in der Nähe von Posen entstehen, die beiden restlichen bei Breslau.

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