Osteraktion auf den Autohöfen Osterhasen verteilen Überraschungsgeschenke

Osteraktion, Ostertour, Ostern, Ostereier Foto: Truckerfreunde

Schokohasen und Überraschungspakete statt Knöllchen  –  mit Polizeischutz gingen die Truckerfreunde auf Ostertour.

Die Idee entstand bereits an Weihnachten. Die Truckerfreunde (www.truckerfreunde.de) waren damals bundesweit losgezogen, um über die Feiertage „gestrandete“ Kollegen an Autobahnraststätten und Autohöfen mit Geschenken zu versorgen. Weil das so gut ankam, beschlossen einige, das an Ostern zu wiederholen.

Hilfe wurde diesmal bereits im Vorfeld zugesagt. Es fanden sich gleich zwei starke Partner als Sponsoren: Der Fernfahrerstammtisch der Kölner Autobahnpolizei (Aachener Land, Südseite) sammelte 400 Euro für die Aktion. Zudem beteiligte sich der Moderator des Stammtisches, Polizeihauptkommissar Tom Fiala, persönlich an den Aktivitäten.

Als zweiter Sponsor stellte die Fracht- und Laderaumbörse Timocom die Zugmaschine des Timotrucks zur Verfügung. Außerdem wurden dort Ostergrüße in acht Fremdsprachen übersetzt und professionell erstellt. Für die Verteil-Aktion im Kölner Raum hatten wir knapp 100 Tüten mit Ostergeschenken vorbereitet. In jede packten wir Hasen und weitere Süßigkeiten aus Schokolade, Obst, Hand-in-Hand-Aufkleber, zwei bunte Ostereier sowie einige gut brauchbare Werbegeschenke.

Für die Kollegen aus Ländern, deren Sprachen wir nicht beherrschen, hatten wir zudem die vorbereiteten Ostergrüße dabei. Diese waren auch sehr hilfreich, denn viele Fahrer bekamen erst mal einen Schreck, als der Polizist in Uniform und ich mit meiner Jacke in Sicherheitsfarben auf sie zukamen. Erst als ich dann sagte: „Nix Kontrolle, nix Problem“ und sie die Grüße lasen, hellten sich die Minen schlagartig auf. Bei manchen konnte man förmlich hören, wie ihnen ein Stein vom Herzen fiel.

Erstaunen kam darüber auf, dass jemand daherkommt, nur um den Fahrern eine Freude zu bereiten

Wir waren zu dritt unterwegs: Mike Martini, Betreiber des Internetforums der Truckerfreunde, Autobahnpolizist Tom Fiala und ich. Wir starteten auf der Raststätte Frechen an der A 4. Auf allen Raststätten und Parkplätzen standen deutlich mehr Lkw als an Weihnachten. In der Woche zwischen Heiligabend und Silvester ist ja insgesamt weniger los, auch nehmen da noch mehr Firmen Rücksicht auf das Familienleben ihrer Fahrer.

Die Freightliner-Zugmaschine des Timotrucks war übrigens wegen ihrer großen Fahrerkabine sehr hilfreich für die Aktion, denn 100 Geschenktüten wären in einer europäischen Zugmaschine nur schwerlich in der Hütte unterzubringen gewesen. Viele Kollegen waren verdutzt, dass jemand zu ihnen kommt, nichts von ihnen will, kein Geld, keine Reklame, keine Kontrolle.

Mehrfach hörten wir die Frage: „Wie viel muss bezahlen?“ Als dann jeweils klar wurde, dass wir nichts von den Kollegen wollten, sondern im Gegenteil, etwas für sie hatten, machte sich ehrliche gute Laune auf den Gesichtern breit. Aber auch Erstaunen darüber, dass jemand daherkommt, nur um den Fahrern eine Freude zu bereiten.

Der uniformierte Polizist drückte jedem zwei bunte Eier in die Hand

Ich selbst musste ein wenig schmunzeln über das Vorgehen des Polizisten in unserem Team, Tom Fiala, der in einem Punkt doch nicht so ganz über seinen Schatten springen konnte oder wollte. Denn während Mike Martini und ich zu den Fahrern gingen und durch das geöffnete Fahrerfenster zu ihnen sprachen, forderte Tom sie erst mal auf, zu uns herunterzukommen. Das taten die natürlich dann, wenn auch leicht verunsichert, was denn da nun auf sie zukomme.

Als Nächstes drückte ihnen der uniformierte Polizist zwei bunte Eier in die Hand und wünschte „Frohe Ostern“. Dann überreichte Mike Martini dem verdutzten Fahrer die Geschenktüte und ich den gedruckten Ostergruß in der jeweiligen Landessprache. Auf allen Parkplätzen standen mehrheitlich osteuropäische Lkw. Auch auf den Lastwagen mit westeuropäischen Kennzeichen trafen wir viele osteuropäische Fahrer an.

Die meisten Geschenktüten gingen an Polen, gefolgt von Rumänen. Aber auch Spanier, Italiener, Engländer, Belgier, Deutsche, Slowenen, Slowaken, Österreicher, Bulgaren, Makedonier und ... – ich habe bestimmt noch welche vergessen. In Frechen kam jemand vom WDR, um Aufnahmen zu machen für die landesweite Nachrichtensendung am Abend. Aus einem Dreh von einer Dreiviertelstunde wurden dann letztlich 25 gesendete Sekunden, in denen die Sponsoren und Organisatoren (Truckerfreunde, Fernfahrerstammtisch, Timocom) aktiv verschwiegen wurden, das ist den Öffentlich-Rechtlichen anscheinend sehr wichtig.

Mit so vielen gestrandeten Kollegen über die Feiertage wurde nicht gerechnet

In dem Bericht sah es so aus, als sei der Polizist alleine in dem Timotruck angereist, um dann die Fahrer zu beschenken. Na ja, so sind sie eben, die vom „Ersten“ und „Zweiten“. Wenn ein Polizist mit seinem blauweißen Auto einen Lkw begleitet, hat das einige Vorteile. Zum einen können wir sicher sein, nicht in eine Kontrolle zu geraten und zum anderen dürfen wir viel mehr.

In Frechen zum Beispiel konnten wir dadurch den ansonsten verbotenen Versorgungsweg auf die Gegenseite befahren. Nachdem wir auch dort alle Kollegen versorgt hatten, waren wir bereits mehr als die Hälfte unserer vorbereiteten Geschenktüten los. Dann ging es weiter zum Autohof Köln-Eifeltor, hartnäckig verfolgt von einem blau-weißen Auto.

Dort erwarteten uns schon Schreiberin und Fotograf des Kölner Stadtanzeigers. Auf dem Autohof war so viel Betrieb über Ostern, dass wir sämtliche Geschenktüten loswurden – bis auf eine, die haben wir absichtlich aufgehoben. c

Eigentlich wollten wir auch noch nach Siegburg zu den dortigen Autobahnraststätten sowie zu mehreren Autobahnparkplätzen, doch mussten wir das aufs nächste Mal verschieben, weil wir einfach keine Eier mehr hatten. Anschließend sind wir dann noch nach Neuss ins Krankenhaus gefahren und haben dort dem Truckerfreund Stefan Franzen unsere letzte Geschenktüte überreicht. Der Azubi im zweiten Lehrjahr hatte gerade den klassischen Arbeitsunfall mit einer Anstell-Leiter hinter sich und dadurch Sprunggelenk und Schienenbein zerbröselt.

Fazit: Die gesamte Aktion an den Osterfeiertagen hat nicht nur den Beschenkten einen riesigen Spaß bereitet, sondern auch uns, den Verteilern. Es ist zu hoffen, dass sich viele Nachahmer finden. Spätestens an Weihnachten wird dazu wieder Gelegenheit sein. Aber eigentlich auch schon jetzt – an jedem Wochenende.

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