Neues Konzept von Iveco Bus und DB Regio Bus "Easy Bus" für ältere Passagiere

Foto: Thorsten Wagner

Die deutsche Gesellschaft wird bekanntermaßen immer älter, alleine 25 Prozent der Nutzer der Busse von DB Regio Bus sind heute schon älter als 55 Jahre. Nicht zuletzt deswegen haben Iveco Bus und die Deutsche Bahn Regio Bus als größter Busbetreiber Deutschlands zusammen mit der Hochschule Fresenius aus Idstein ein neues Konzept für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste vorgestellt.

Das neue Konzept wurde zusammen mit der privaten Hochschule Fresenius und Professor Dr. Christian T. Haas mittels umfangreicher wissenschaftlicher Studien erarbeitet und könnte zeitnah in Serie gehen. Prof. Haas, Direktor des Instituts für komplexe Gesundheitsforschung, forscht bereits seit 2015 an diesem Thema und sieht den ÖPNV bisher "massiv unterrepräsentiert". Er sei "nicht nur Teil der Daseinsvorsorge sondern auch der Gesundheitsvorsorge", schon weil viele ältere Menschen auf den Bus angewiesen seien, um zum Arzt zu kommen oder am sozialen Leben teilzunehmen.

Die weltweit erstmals so durchgeführten Studien untersuchten zum einen, welche konkreten Kräfte auf den Körper beim Anfahren und Abbremsen des Busses auftreten (sie entsprechen teilweise einem mittelschweren Jogginglauf oder 90 Prozent des eigenen Körpergewichts!), zum anderen wurden die Zeiten, die der Passagier zum Ein- und Aussteigen sowie zum Erkennen geeigneter Sitzplätze benötigt, untersucht. Nach der Adaption des Buskonzeptes mit Iveco und DB Regio Bus wurden die gleichen Versuche wiederholt, mit signifikant besseren Ergebnissen.

Rollatoren im Fokus

Zum neuen Konzept gehört eine manuelle Rampe an Tür 1 und mehr Platz im Fahrzeug für die Mitnahme von Rollatoren, sowie verschmälerte Podeste rechts, um die Höhe dieser Sitze angenehmer zu gestalten – ohne dabei die Höhenvorgaben von 400 bis 500 Millimeter der ECE R107 zu missachten.

Laut Prof. Haas ist die Nutzung von Rollatoren ein immer deutlicherer Trend in der alternden Gesellschaft. Weitere Sitzplätze mit Abstellflächen für Rollatoren, Wandhalter für Gehhilfen- und -stöcke, breite Anlehnplatten sowie die Markierung dieser Sonderplätze auf dem Boden runden das innovative Konzept ab. Denkbar ist das Konzept sowohl für Solowagen als auch Gelenkbusse, Niederflur- oder Low Entry-Modelle, wobei jedes Mal nur der Vorderwagen angepasst wird.

Aktiver Sitz als Prototyp

Noch als Prototyp wurde ein neuartiger, von Iveco selbst entwickelter Sitz gezeigt, dessen gasdruckgedämpfte Sitzfläche nach oben und hinten schwenkt und so das Aufstehen merklich erleichtert. Mit diesem Sitz steigt das "Extensionsmoment", das nötig ist, um sich mit den Beinen hochzudrücken, wenn diese nicht direkt unter dem Körper, sondern weit vorne aufstehen, von 32 auf satte 148 Newtonmeter.

Bevor Iveco selbst eine Roadshow mit dem Fahrzeug starten und es auf der IAA ausstellen wird, soll der erste Praxistest im Raum Aschaffenburg noch im Juni beginnen. Zu Preisen kann Iveco noch keine Auskünfte geben, allerdings gehe man von eher moderaten Kosten aus – gerade wenn das Konzept genug Interessenten findet.

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