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Neuer Geschäftsführer im Porträt Jan Weber führt Meyer & Meyer mit Stil

Jan Weber Geschäftsführer Meyer & Meyer Textillogistik Osnabrück Foto: Matthias Rathmann

Er kleidet sich selbst elegant und ist damit das ideale Aushängeschild für einen Fashionlogistiker. Doch auch in anderer Hinsicht identifiziert sich Jan Weber als neuer Geschäftsführer des Logistikdienstleisters Meyer & Meyer mit seinem neuen Arbeitgeber.

Ein Konzertbesuch kann Folgen haben. Der bei Revolverheld im August vorigen Jahres in Hamburg wird Jan Weber noch lange in Erinnerung bleiben – unabhängig von der Performance der Rockgruppe. Seinen Töchtern, die neun und zwölf Jahre alt sind, dürften die eingängigen Melodien noch länger durch den Kopf gegangen sein. Jan Weber beschäftigte im Nachgang weniger die Musik als vielmehr eine Mail, die er auf seinem Smartphone abgerufen hatte. "Die Vorgruppe war mir zu langweilig, also habe ich meine Mails gecheckt", erzählt er.

Ob er sich vorstellen könne, eine Position als CEO (Vorstandsvorsitzender) in Norddeutschland einzunehmen, habe der Personalberater aus den USA ihn in der Mitteilung gefragt. "Mich hat natürlich interessiert, was er als US-Amerikaner eigentlich unter Norddeutschland versteht", sagt Weber. Doch habe er bejaht – mit dem Ergebnis, dass er seit April das operative Geschäft des Logistikdienstleisters Meyer & Meyer aus Osnabrück leitet.

Seit Februar Geschäftsführer bei Meyer & Meyer

So trifft der Titel des Revolverheld-Albums von 2013 "Immer in Bewegung" nun auch auf Weber zu, in dessen Lebenslauf 2016 viel Bewegung kam. Gleich im Februar nahm der 43-Jährige die neue Herausforderung bei dem auf Mode- und Textillogistik spezialisierten Unternehmen an – zunächst als Geschäftsführer und seit April als CEO.

Mit Logistik hat der neue ­Meyer & Meyer-Chef bisher nicht viel am Hut gehabt – vordergründig. Tatsächlich hing auch der Erfolg seines früheren Arbeitgebers Nordkalk – ein führender Produzent von Kalkprodukten – ebenfalls von einer funktionierenden Logistik ab. Die Kalkprodukte kommen in der Energie-, Papier- und Stahlindustrie oder in der Landwirtschaft zum Einsatz und müssen fristgerecht zur Kundschaft gebracht werden. Im Gegensatz zu Textilien handelt es sich aber um Massengut. Befüllt werden nicht Wechselbrücken, sondern ganze Züge oder Schiffe.

Auf Nachfrage räumt der hochgewachsene Manager mit dunkler Brille und Dreitagebart aber ein, dass er schon etwas vorbelastet sei. "Mein Vater war im Management einer Stückgutspedition tätig", sagt er. Insofern seien ihm die Lkw, die Rampen und vieles mehr bei seinem ersten Gespräch mit den beiden Cousins und heutigen Beiratsmitgliedern Michael und Rolf Meyer durchaus vertraut gewesen. Genauso offen gibt Weber aber zu: "Doch fehlt mir das Detailwissen, zum Beispiel kann ich nicht beziffern, was der Umschlag eines Hemds bei uns in Peine kostet."

Weber will stärker im internationalen Geschäft Akzente setzen

Er denke aber, dass er sich das erklären lassen könne und dass es in seiner Position stärker um Führungs-, Steuerungs- und Kommunikationsqualitäten geht. Und nicht zu vergessen: um übergeordnete Themen wie den weiteren Kurs des Familienunternehmens. Der neue Firmenchef ist der Ansicht, dass Meyer & Meyer viel stärker international Akzente setzen kann. Er ist sich dessen bewusst, dass die Cousins hohe Erwartungen an ihn haben. "Doch auch ich habe hohe Ansprüche an mich, daher wird sich das ausbalancieren."

Dass die neue Aufgabe den externen Manager fordert, zeigt sich auch an seiner knapp bemessenen Freizeit. Weber ist die Woche über in Osnabrück, seine Frau und seine Töchter wohnen in Lübeck. Fest steht für ihn daher, dass er sich am Wochenende keine eigenen größeren Aktivitäten vornimmt. "Das gehört bedingungslos der Familie."
Um sich das Wochenende frei zu halten, erledigt Jan Weber vieles unter der Woche  – versucht aber zumindest zweimal abends noch zum Radfahren oder zum Laufen zu kommen. Im Handball war er früher aktiv und als Drittligaspieler auch nicht erfolglos. "Aber das lässt sich jetzt nicht mehr unter einen Hut bringen", sagt der Sportler, der sich als "pensionierten Leistungshandballer" bezeichnet.

Vom Sport zur Mode: Der gebürtige Wuppertaler kleidet sich elegant, wählt seine Kleidung bewusst aus und hat zu seinen Anzügen die passenden Einstecktücher. "Es muss nicht immer der Anzug sein, ich denke aber schon, dass man sich vernünftig kleiden sollte", sagt er. Das dürfte im Sinne der Firma sein: Ein gut gekleideter Manager ist ein gutes Aushängeschild für einen führenden Fashionlogistiker.

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