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Millionenschäden für Speditionen Bahn öffnet Rheintalstrecke am 2. Oktober

In Rastatt/Niderbühl schreiten die Reparaturarbeiten zügig voran. Foto: DB AG/Armin Skierlo

Die gute Nachricht: Die Bahn öffnet die Rheintalstrecke bereits am 2. Oktober und damit fünf Tage früher als zunächst geplant. Die schlechte Nachricht: Die Sperrung einer der wichtigsten Nord-Süd-Magistralen für den Schienengüterverkehr hat bei Güterbahnen, Operateuren, Spediteuren und der verladenden Wirtschaft einen kolossalen Schaden verursacht und das Vertrauen in den Verkehrsträger Schiene tief erschüttert.

Die Deutsche Bahn hatte die hoch frequentierte Achse auf dem Korridor Rotterdam–Genua, auf der bis zu 200 Güterzüge täglich verkehren, am 12. August gesperrt. Grund war eine Baustellenhavarie im Rastatter Tunnel, die zu Gleisabsenkungen auf der darüber verlaufenden Bestandsstrecke führte und diese unbefahrbar machte. Die Bahn pumpte daraufhin 2.000 Kubikmeter Beton in den beschädigten Tunnel, um ihn zu stabilisieren und zog 120 Meter lange Betonplatten unter die Bestandsstrecke ein.

Pofalla: In dieser schwierigen Lage zählt jeder Tag

"Uns und den Baufirmen ist es gelungen, den logistischen Einsatz von Personal und Maschinen nochmals zu optimieren und dadurch die Arbeiten früher als geplant abzuschließen", erklärt die Bahn. "In dieser schwierigen Lage zählt jeder Tag für unsere Kunden im Güter- und Personenverkehr", sagt Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla.
Das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) spricht von "einem kleinen Lichtblick für den Schienenverkehr und die verladende Wirtschaft" und erkennt den Einsatz der Mitarbeiter von DB und deren Partnern an. Das NEE äußert die Hoffnung, dass dadurch die zusätzlichen Kosten für die Bahnen um zehn Prozent geringer ausfallen als zunächst erwartet und unter der 100-Millionen-Marke bleiben.

NEE-Chef Kerkeling: Die Schäden türmen sich weiter auf

Der frühere Abschluss der Bauarbeiten sei aber kein Grund, zur Tagesordnung überzugehen, warnt NEE-Vorstandschef Ludolf Kerkeling. "Bis zum 2. Oktober türmen sich die Schäden weiter auf", warnt er. "Bis Normalbetrieb herrscht, dauert es noch länger." Dauerhafte Kundenverluste würden erst dann sichtbar. Kerkeling wundert sich auch darüber, dass Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) auf sein Hilfeersuchen überhaupt nicht reagiert habe. Das Schweizer Bundesamt für Verkehr dagegen habe betroffenen Speditionen Hilfe in Aussicht gestellt.

BGL verfasst Brandbrief an Verkehrsminister Dobrindt

Einen Brandbrief hat Dobrindt inzwischen auch vom Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL) erhalten. Der BGL fordert darin einen Notfallfonds für betroffene Unternehmen und bittet den Minister, sich als Eigentümer bei der DB für finanzielle Entschädigungen an betroffene Transport- und Logistikunternehmen einzusetzen.

Der BGL spricht von "chaotischen Zuständen" und "dramatischen Folgen" aufgrund der Gleisabsenkungen. "Lkw im Vor- und Nachlauf zu Kombi-Terminals stehen stundenlang im Stau, warten auf teils um Tage verspätete Züge oder müssen weit entfernte Ausweichterminals ansteuern." Die Kosten für Standzeiten, Umwegfahrten und Vertragsstrafen wegen verspäteter Lieferung gingen in die Millionen.

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