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Meyer Logistik-Chef Matthias Strehl Entwicklungspartner für die Kühler-Hersteller

Matthias Strehl, Geschäftsführer von Meyer Logistik. Foto: Meyer Logistik

Matthias Strehl, Geschäftsführer von Ludwig Meyer Logistik, sieht sein Unternehmen nicht nur als Nutzer von Kühlsystemen, sondern auch als Entwicklungspartner für die Hersteller. Im Interview erklärt er, worauf er besonders Wert legt.

Auf welche Kühlsysteme setzt Meyer Logistik bei seinen Zustellfahrzeugen für die Citylogistik und warum?

Matthias Strehl: Als Unternehmen, das seit mehr als 40 Jahren im Bereich Lebensmittel- und Frischelogistik tätig ist, haben wir natürlich verschiedene Systeme im Einsatz. Dieselbetriebene und hydraulische genauso wie voll elektrische Kühlmaschinen. Auf die elektrischen sind wir besonders stolz – einerseits, weil wir zu den ersten gehörten, die solche Kühlsysteme in der Praxis einsetzen. Und andererseits, weil sie bedeutend leiser sind und keine Emissionen erzeugen.

Hat Meyer Logistik Erfahrungen mit verschiedenen Herstellern und welche sind das?

Wir arbeiten mit den vier Premiumherstellern Carrier, Frigoblock, Mitsubishi und Thermo King zusammen. Mit diesen Vieren verbindet uns eine jahrzehntelange Partnerschaft, die weit über eine normale Hersteller-Kunde-Beziehung hinausgeht. Wir sehen uns dabei auch als eine Art Entwicklungspartner, der zusammen mit den Herstellern neue technische Konzepte praxistauglich macht. Zum Beispiel bei unserem E-Force-Projekt: Da haben wir ganz eng mit Frigoblock zusammengearbeitet, die in Essen die Transportkältemaschinen für unsere beiden voll elektrischen 18-Tonner installiert haben. Aber insgesamt möchte ich keinen unserer vier Partner hervorheben, da wir mit allen sehr eng zusammenarbeiten.

Was müssen die Geräte können?

In erster Linie müssen die Systeme exakt und zuverlässig kühlen. Außerdem muss Kühlung wirtschaftlich sein. In Verbindung mit dem Fahrzeug muss das Eigengewicht akzeptabel sein. Aber auch ein möglichst geräuscharmer Betrieb wird immer wichtiger. Vor allem, um in Stadtgebieten auch nachts anliefern zu können, ohne die Anwohner zu belästigen. Und für uns ist auch ein direkter Kontakt zu den Herstellern wichtig.

Wie wichtig ist das Thema CO2-freie Citylogistik für Meyer Logistik?

Die CO2-freie Citylogistik ist für uns mittel- und langfristig sehr wichtig. Was Logistiklösungen für Städte angeht, muss unsere Branche einfach umdenken und sinnvolle Wege finden. Und da sind wir ganz vorne mit dabei. Wir waren die ersten, die in Deutschland CNG-Lkw in der Verteilerlogistik eingesetzt haben. Schon 2010 haben wir einen Hybrid-Lkw eingesetzt. Wir sind Pioniere im Bereich der Multitemp-Aufbauten, die es ermöglichen, Lebensmittel in unterschiedlichen Temperaturzonen im selben Verteilerfahrzeug zu transportieren. So schaffen wir eine optimierte Auslastung und reduzieren die Rampenkontakte. Derzeit testen wir eines der ersten Lkw-Kühlaggregate, das mit CO2 betankt wird. Diese sogenannte Cryotech-Anlage erzeugt nur ein Viertel der CO2-Emissionen gegenüber einem vergleichbaren dieselbetriebenen Aggregat. Außerdem haben wir auf der diesjährigen IAA Nutzfahrzeuge von Iveco und Scania neue LNG- und Hybrid-Lkw übernommen. Wir haben immer auch die Entlastung der Bürger im Blick. Wenn wir dann für unser Engagement auf der IAA mit Preisen wie dem Eco Performance Award 2016 ausgezeichnet werden, macht uns das nicht nur stolz. Es bestätigt auch das, was wir seit Jahren Vieles richtig machen.

Welche Lösungen erwarten Sie als Nutzer hier von den Herstellern?

Wir sind Vorreiter im Bereich der alternativen Antriebe. Aber alternative emissionsreduzierte Antriebe bringen wenig, wenn das Kühlsystem nicht schadstoffarm ist – also gewissermaßen nur der Euro Norm 0 entspricht. Daher würden wir uns mehr emissionsreduzierte Kühlsysteme wünschen. Für eine CO2-freie Citylogistik muss auch das Kühlsystem zum Fahrzeugkonzept passen. Die Entwicklung von alternativen Antrieben und Kühlsystemen sollte im Einklang erfolgen – ich hoffe dabei auch stark auf die Elektromobilität. Sowohl bei den Antrieben, als auch bei den Kühlsystemen. Insgesamt ist die Entwicklungsdynamik groß. Vor fünf Jahren haben CO2-neutrale Kühlaggregate noch niemanden interessiert. Zum Glück ist das mittlerweile anders – das konnten wir auf der diesjährigen IAA gut beobachten.

Was ist der in Ihrem Fuhrpark am häufigsten eingesetzte Fahrzeugtyp mit Mehrkammersystem in der Kühllogistik?

Bei uns sind überwiegend klassische Solowagen mit zwei und drei Achsen im Einsatz, also typische Distributionsfahrzeuge ab 18 Tonnen aufwärts. Selbstverständlich kommen aber auch Hänger- und Sattelzüge zum Einsatz.

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