Mercedes-Benz Arocs von Lego Technic Männerspielzeug mit vier Achsen im Zeitraffer

Spielzeughersteller Lego hat sich nach dem Unimog vor ein paar Jahren nun das nächste Mercedes-Modell vorgenommen.

Neuester Kandidat ist der Mercedes-Benz Arocs 3245. Lego ruft dafür 199 Euro auf. Dafür gibt es 2.793 Teile in weit mehr als 20 einzelnen Tütchen und eine fast 500 Seiten starke Bauanleitung. Wir haben uns das Modell in die Redaktion geholt und den Selbstversuch gewagt. Aus der Schachtel fallen uns die nummerierten Beutel entgegen. In insgesamt sechs Kapiteln hat Lego die Anleitung aufgeteilt. Glücklicherweise finden sich die Nummern auch auf den Tüten wieder. Stück für Stück fügen sich die Module zusammen.

Dabei verarbeiten wir allein hunderte schwarze und blaue Bolzen, Balken und verschieden lange Stangen. Glücklicherweise hat Lego die Pneumatikschläuche bereits vorgeschnitten und an praktisch jeder Seite 1:1-Abbildungen der einzelnen Bauteile eingefügt. So fällt der Vergleich leicht und wir vertun uns im Bauprozess nur ein einziges Mal.

Wunde Daumen, hunderte Bolzen und achteinhalb Stunden Bau-Arbeit

Kindheitserinnerungen rufen auch die insgesamt zwölf Räder hervor. Anders als damals halten wir uns allerdings zurück und bauen diese erst dann zusammen, wenn es auch die Anleitung vorsieht. Deutlich enger als in der Kindheit fallen jedoch die Passungen der einzelnen Verbindungen aus. Blaue und schwarze Bolzen halten denn die Teile fester zusammen als die hellgraue Variante. Dies ist sicherlich der größeren Komplexität der neueren Modelle geschuldet. Allerdings bedeuten engere Passungen auch mehr Belastung für die Daumen – Blasenpflaster nicht vergessen. Dafür entschädigt aber der Anblick des kontinuierlich wachsenden Modells. Nach rund achteinhalb Stunden steht dieses schließlich fertig vor uns.

Hightech aus Kunststoff

Lego hat dem Vierachser zwei "angetriebene" Achsen verpasst, die den Reihensechszylinder unter dem recht detaillierten Fahrerhaus bewegen. Dieses lässt sich selbstredend fast wie beim Original nach vorn klappen. Die beiden vorderen Achsen sind zwar nicht angetrieben, dafür aber beide gelenkt. Dafür sorgen wie von Lego gewohnt zwei Rundumleuchten auf dem Fahrerhaus, die mit dem Lenkgestänge verbunden sind.
Wie beim Original weisen dabei Achse eins und zwei jeweils verschiedene Lenkwinkel auf, da diese ja bei der Kurvenfahrt jeweils verschiedene Kreisbahnen beschreiben. Allen vier Achsen gemein ist eine technisch aufwändig umgesetzte Federung mit Einzelradaufhängung vorne und zwei Gummi-gedämpften Pendelachsen hinten. Ein Drehgelenk dazwischen sorgt dafür, dass der Mini-Arocs mit ähnlichen Verschränkungswinkeln aufwarten kann wie sein Vorbild.

Auch abseits des Chassis hat Lego seine gesammelten Technic-Finessen in die Packung geworfen. Unter der Kippermulde verbirgt sich ein Getriebe, das die insgesamt vier elektrischen Funktionen sortiert. Den Strom dafür liefert ein per Schnellverschluss zu entnehmender Batteriekasten und speist einen sogenannten Large-Motor, der alles antreibt. Zu den Funktionen gehören ausfahrbare Stützen zwischen den beiden Achspaketen, der Hebemechanismus für die Kippermulde und der Pneumatik-Kompressor, der den Druck für den Bagger liefert. Der letzte Hebel steuert letztlich den Drehmechanismus für den Baggerausleger an.

Aufwändige Pneumatik

Leider ist der Kompressor bei insgesamt vier Pneumatik-Zylindern etwas schwach dimensioniert. Eventuell hätte hier ein Zwischentank oder eine zweite Luftpumpe geholfen. Das kleine Pümplein versorgt insgesamt vier Zylinder von Legos Pneumatik der zweiten Generation. Davon heben und senken zwei große Zylinder den Baggerarm. Ein dünner langer Zylinder fährt zusammen mit einer Zahnstange den Arm auf seine volle Länge aus, währen ein kleiner Zylinder die beiden Baggerschaufeln öffnet und schließt. Anders als die größeren Zylinder ist dieser jedoch mit einem Plastikstempel ausgestattet, der etwas schwerer läuft als die geölten Metallstempel seiner größeren Pendants. Daher braucht die Schaufel hin und wieder etwas Hilfestellung. Ist das Hebeventil geschlossen, kann es zudem vorkommen, dass der Arm durch seinem eigenen Gewicht einknickt. Fließt aber wieder Luft in den Hebe-Zylinder, richtet sich der Arm wieder auf.

Auf den ersten Blick scheinen die aufgerufenen knapp 200 Euro zwar teuer. Doch gerade bei den aufwändig konstruierten Modellen von Lego Technic ist das Geld wesentlich besser angelegt als bei anderen Sets des Herstellers. Immerhin kostet ein Einzelteil des Lego-Arocs gerade einmal gut 14 Cent. Wie aus knapp 2.800 Einzelteilen, einer daumendicken Anleitung, Blut, Schweiß und Tränen in mehr als acht Stunden ein Mini-Mercedes Arocs entsteht, sehen Sie im Zeitraffer-Video. Besucher unserer mobilen Seite können das Video hier ansehen.

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