Der Markt für Same-day Delivery, sprich die Zustellung von Waren an den Kunden am Tag der Bestellung, hat laut einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey in Westeuropa ein großes Wachstumspotenzial.
Demnach dürfte dieser Markt bis 2020 auf ein Volumen von drei Milliarden Euro anwachsen, was 15 Prozent des Umsatzes mit Standardpaketen ausmache. Zurzeit liege der Umsatz mit Same-day delivery bei weniger als einem Prozent des Standardpaketmarktes.
Von den mehr als 1.000 für die Studie befragten Konsumenten können sich mehr als die Hälfte vorstellen, für Same-day Delivery einen Aufpreis zu zahlen. Bei einem Einkaufswert von 59 Euro ist laut McKinsey jeder zweite Kunde bereit für eine taggleiche Zustellung sechs bis sieben Euro zu bezahlen. Das normale Paketporto von 3,50 bis 4,50 Euro wäre für mehr als 70 Prozent akzeptabel. Die Mehrkosten für die taggleiche Lieferung sollten jedoch nicht mehr als etwa zehn Prozent des Einkaufswerts betragen.
Erfolgsfaktoren für Same-day Delivery
Um Same-day Delivery zum Erfolg zu machen, müssen laut Studie drei Bedingungen erfüllt sein. Zum einen sei die Produktverfügbarkeit sehr wichtig. Insbesondere für reine Online-Händler gelte deshalb, dass sie sich ein Netz mit lokalen Lagern aufbauen müssten. Alternativ könne auch eine regionale Verfügbarkeit von Produkten ausreichen, wenn Händler genügend Volumen generierten, um häufige Fahrten zwischen Lager und Stadtzentren lohnenswert zu machen.
Des Weiteren ist laut McKinsey Transparenz wichtig für den Same-day Delivery-Handel. Händler müssten zuverlässig angeben können, ob das gewünschte Produkt verfügbar ist und zudem Logistikunternehmen in Echtzeit darüber informieren, wo und wann die Lieferung abgeholt werden kann. Nicht zuletzt sei auch die schnelle Kommissionierung und Verpackung mitentscheidend für den Erfolg. Händler müssten erheblich investieren, um Vorlaufzeiten zu reduzieren und taggleiche Bestellungen bevorzugt abzuwickeln.