Marktübersicht Leasing So flexibel wie die ganze Branche

Foto: Iveco

Die Maut auf 7,5-Tonner zeigt ihre Wirkung. Mit Fleetlink und Fraikin sind zwei neue Experten für Langzeitmiete und Kep-Dienstleister im Markt.

Gerade mal fünf Monate ist es her, seit die Maut auf mittelschwere Lkw ausgedehnt wurde, kurz vorher mussten sie Nutzer auf einigen Bundesstraßen erstmals bezahlen. Jetzt spüren die Anbieter von Miet- und Leasingfahrzeugen eine deutliche Änderung beim Kundenverhalten.

KLV Rent, Paclease und BFS erwarten eine Verlagerung vom neu bemauteten 11,99-Tonner hin zu mautfreien Fahrzeugen unter 7,5 Tonnen sowie solchen mit deutlich mehr Nutzlast, "wenn ohnehin dafür Maut bezahlt werden muss", so KLV Rent-Vertriebsleiter Michael Schittenhelm. Grundsätzlich sei das Vermietgeschäft ein Wachs-tumsmarkt mit großem Potenzial. Der Trostberger Vermieter will seine Flotte weiter modernisieren. Das Durchschnittsalter der Zugmaschinen liege derzeit unter einem Jahr. Neu im Angebot sind 2016 auch Tiefkühlfahrzeuge.

Fraikin: Zwischen drei und zehn Jahre Mietdauer

Ganz anders ist die Strategie beim französischen Langzeit-Mietexperten Fraikin. Mindestens 36 Monate bis zehn Jahre werden die Fahrzeuge vermietet. Im Moment baut Fraikin einen deutschen Bestand auf. Der nach eigenen Angaben größte Vermieter Europas expandiert kräftig. Nach Russland kamen Italien, Holland und Deutschland sowie Saudi-Arabien als Vertriebsstandorte neu hinzu. 400 bis 500 Fahrzeuge will Vertriebsleiter Marcus Burmeister 2016 hierzulande auf die Straße bringen, vor allem Kühlfahrzeuge vom kleinen bis schweren Segment. "Wir sind stark serviceorientiert. Je komplizierter das Fahrzeug, desto besser für uns", sagt Burmeister.

Der Vermieter R-Trucks hat nach eigenen Angaben im mittleren Segment komplett von 11,99 auf 16 Tonnen umgestellt. "Wir haben eine starke Nachfrage nach 16 Tonnen und mehr", heißt es dort, denn drei Tonnen mehr Nutzlast bei gleicher Mautbelastung ist schon ein Anreiz. Im Verteilerverkehr sei vor allem der Daily mit 7,2 Tonnen wegen seiner hohen Nutzlast gefragt. 

Boom bei leichten Nutzfahrzeugen

Leichte Nutzfahrzeuge erleben ohnehin zurzeit einen Boom, wie auch Charterway bestätigt. "Einen wichtigen Grund hierfür sehen wir im Wachstum des Online-Versandhandels", teilt Sprecherin Sabrina Schäfer mit. Auch der Mercedes-Vermieter will seinen Fuhrpark mit 15- und 16-Tonnern erweitern, "da dieses Teilsegment stärker nachgefragt wird, etwa in der Tiefkühllogistik".Charterway-Kunden können seit einigen Jahren außerdem über das Logistik-Partner-Programm bestimmte Fahrzeugtypen im CI ihrer Kunden gestalten lassen, ob für Miete, Leasing oder Finanzierung. 

Europcar will beim Kundenservice punkten, etwa im Bereich Flottenmanagement, durch genaue Anpassung der Flotte an die Bedüfnisse verschiedener Industriebereiche und flexibles Anmieten und Abgeben der Fahrzeuge. Mit verschiedenen Apps, mobilen Services und einem Firmenkundenportal können Spediteure und Logistiker bei Europcar ihren Fuhrpark leichter Verwalten. Solche Angebote haben auch spezielle Nutzfahrzeugvermieter wie Tip Trailer Service. 

Einen Zuwachs verzeichnen  auch die Verteilerfahrzeugflotten der Anbieter. BFS rechnet hier mit einer wachsenden Bedeutung bei Elektrofahrzeugen, die eine CO2-freie Citylogistik möglich machen. Im Übrigen ist BFS seit Januar auch in Kroatien präsent.

Anhaltender Trend zu Zweiachs-Sattelaufliegern

Der Fliegl-Vermieter RPS Trailer Rental verzeichnet durch die Änderungen einen Trend zu leichteren Modellen und Zweiachs-Sattelaufliegern, der anhalten werde. RPS will die Flotte auch 2016 erweitern und auf Wachstumskurs bleiben. Für das laufende Jahr rechnen viele Vermieter mit leicht steigender Nachfrage in bestimmten Segmenten, etwa bei leichten Kühlfahrzeugen. 

Pema, dieses Jahr 40 geworden, setzt weiterhin auf flexible Kundenlösungen und Rundum-Service – von Corporate Design am Fahrzeug bis zur Weiterbildung. Der herstellerunabhängige Full-Service-Vermieter von Komplettzügen der schweren Klasse ist heute an 25 Standorten in Deutschland vertreten. Die gesamte EU-Flotte umfasst nach eigenen Angaben 18.000 Einheiten. 

E-Commerce getrieben

Die Dienstleistungen können modular gebucht werden. Passgenaue Angebote werden immer stärker gefragt. Wer so flexibel wie die Logistik- und Transportunternehmen agieren muss, braucht Miet- und Leasingangebote, die jede Kundenbewegung mitmachen. Auch 2016 setzt sich der Trend zu Kooperationen und breitem Fahrzeugangebot fort.

Pema bindet nun auch Renault Trucks ein, nachdem 2015 Volvo dran war. 150 Fahrzeuge ergänzen die Vermietflotte, weitere 250 sollen kurzfristig folgen. Die neue Marke wird komplett in das Pema-Service-Portfolio integriert. Zusätzlich können auch alle anderen Kunden neben den vier Pema-Werkstätten künftig die 140 bundesweiten Renault-Service-Stützpunkte anfahren. 

Neu auf dem Markt agiert der auf Kep-Kunden spezialisierte Anbieter Fleetlink aus Koblenz. Im Fuhrpark des 2015 gestarteten Dienstleisters sind 100 Zugmaschinen der Marken Ford und Mercedes bis 7,5 Tonnen, in allen Varianten von Kurzzeitmiete bis Mietkauf. Fleetlink hat bisher nur einen Standort. Über eine App können Kunden ihre Flotte verwalten sowie Schäden melden. "Das Segment leichte Nutzfahrzeuge wird am Markt gewinnen", ist sich Fleetlink sicher. "Hintergrund sind sicherlich die zwei Themen Fahrerlaubnis und Maut."

Mieten und mehr per App

Digital beim Kunden punkten will auch Tip Trailer Service aus Hamburg. Der Großvermieter mit 12.000 Einheiten und mehr als 130 Standorten im In- und Ausland bietet seit kurzem eine Remote-Analyse (Fleet Remote mit iTap) an. Über freie freie Wifi-Hotspots werden Infos an Fahrer, Dispo und Vermieter übertragen. Eine App soll zudem den Check-in/-out vereinfachen. Auch neue Standorte sind geplant.

Bei MAN Financial Services liegt der Fokus weiterhin auf der Integration von Rental in alle deutschen MAN Truck & Bus Center. Das Ziel sei, alle Kundenbedürfnisse an einem Ort schnell und einfach zu bedienen. Im Verteilersegment hat sich der Vermieter breit aufgestellt und bietet alles vom Transporter bis zum 18-Tonner. Mit einem leichten Wachstum als 2015 rechnet Paclease aus Dieburg. Der Anbieter hat 133 Servicestationen und acht deutsche Standorte, er will 2016 estmals auch Spezialfahrzeuge anbieten. 

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