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Markt Energiewende bringt Profit

Lkw und Pkw auf einer Autobahn Foto: Alev Atas/ETM

Das Geschäft mit der Windkraft gewinnt zunehmend an Bedeutung. Zugleich ist der Markt hart umkämpft. Wo geht die Reise hin?

Der Markt für nachhaltige Energie war noch nie so groß. Treiber dieser Entwicklung ist der Wunsch vieler Staaten nach einer unabhängigen und zukunftssicheren Energieversorgung, das große Interesse der Verbraucher nach grüner Energie und natürlich die zur Neige gehenden, fossilen Ressourcen.

Auch der Automobilzulieferer ZF aus Friedrichshafen hat die Nase im Wind und positioniert sich mit dem Kauf des belgischen Anbieters Hansen Transmission International stärker am Weltmarkt für Windkraftgetriebe. Mit der Übernahme der Hanse Transmission will ZF im Geschäftsfeld Windkraft-Antriebstechnik neue Maßstäbe setzen. Das Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, die Lebensdauer von Windkraftgetrieben zu verlängern. Bisher benötigte man bei einer Betriebsdauer von 20 Jahren mindestens drei Getriebe – künftig soll eines genügen. Mit Hansen Transmission International hat sich ZF einen erfahrenen Partner mit ins Boot geholt. Seit fast 90 Jahren im Geschäft, verfügte das Unternehmen bereits vor der Fusion über drei große Getriebewerke in Belgien, China und Indien. Mit der Eröffnung der ZF-Fabrik für Windkraftgetriebe in Gainesville im US-Bundesstaat Georgia kann der Friedrichshafener Getriebespezialist jetzt alle drei wichtigen Windmärkte in Asien, Europa und Nordamerika mit eigenen Produktionsstätten abdecken.

ZF Friedrichshafen bot für Hansen Transmission mehr als 500 Millionen Euro

Billig war die ZF-Hansen-Fusion nicht: Das Unternehmen vom Bodensee bot für die Firmenübernahme mit allen Angestellten mehr als 500 Millionen Euro. Doch mit den Windturbinenherstellern Siemens, RE-Power, Suzlon, Gamesa und Sinovel bringt Hansen gleich mehrere Big Player als Kundenstamm mit. Insgesamt sind bereits 39 Prozent aller Windanlagen auf See mit der Getriebetechnik von Hansen Transmission ausgestattet. Das macht das belgische Unternehmen zu einer guten Partie.

Alex De Ryck leitet das Geschäftsfeld Windkraft-Antriebe

Alex De Ryck, bisher Vorstandvorsitzender von Hansen Transmission, wird künftig das Geschäftsfeld Windkraft-Antriebe leiten. Für ihn sind Windparks auf See, sogenannte Offshore-Parks, der nächste logische Schritt. "Der Trend geht aufs Meer hinaus und genau hier hat das neu geschaffene ZF-Geschäftsfeld Windkraft-Antriebstechnik auch seine Kernkompetenz", betont De Ryck. Dennoch wird seiner Meinung nach der Onshore-Markt auch in den kommenden Jahrzehnten den Weltmarkt dominieren.
Dies entspricht auch der Einschätzung des  Bundesverbands Windenergie (BWE). Der BWE geht davon aus, dass bis 2020 in Deutschland Anlagen für etwa 45.000 Megawatt an Land installiert werden. Dem gegenüber stehen geschätzte 7.000 Megawatt auf See. Dies liegt laut BWE-Sprecher Alexander Sewohl an den unterschiedlichen Entwicklungsstadien. "Während die Windenergie auf See am Anfang steht, verfügt die Windenergie an Land bereits über ein gewisses Erfahrungsspektrum", so Sewohl.

Deutschland hat ernomes Flächenpotenzial für Windenergie

Eine Studie des Fraunhofer Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik hat zudem ergeben, dass Deutschland nach wie vor ein enormes Flächenpotenzial für Windenergie vorweisen kann. Ein Ergebnis dieser Studie: Bereits bei einer Nutzung von zwei Prozent der deutschen Gesamtfläche kann bis zu 65 Prozent des deutschen Strombedarfs gedeckt werden. Dabei hat Deutschland sogar ein weit größeres Flächenpotenzial. Die Studie ergab, dass tatsächlich bis zu 7,9 Prozent der Fläche für die Windenergie nutzbar sind. Will man Wälder und Schutzgebieten in die Kalkulation mit einbeziehen, wären es sogar mehr als 22 Prozent.

Ob die Zukunft der Windenergie nun Offshore oder Onshore stattfindet, ist für den BWE völlig unerheblich. Schließlich trägt die Entwicklung beider Technologien zum Gelingen der Energiewende bei. "Eine einseitige Fokussierung auf nur einen Bereich ist falsch und würde", so Sewohl, "dafür sorgen, dass wichtige Potenziale nicht genutzt werden."

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