Der weltweit tätige Logistik-Dienstleister Agility hat in einer internationalen Umfrage die Branchenstimmung ermittelt. Demnach bereitet vor allem der Brexit den Dienstleistern Sorgen.
Die Aussage des Logistikindexes, den Agility zum achten Mal erhoben hat, ist eindeutig: Der Brexit und damit der mögliche Rückzug Großbritanniens aus dem freien Handel sorgt unter Logistikexperten für Verunsicherung. Essa Al-Saleh, CEO von Agility Global Integrated Logistics, berichtet, dass Logistikdienstleister und deren Kunden besorgt sind, dass sich das Anti-Globalisierungs-Gefühl sowie die populistische Politik im Vereinigten Königreich und in den Vereinigten Staaten ausbreiten und dem Handel in den aufstrebenden Märkten schaden könnten, die stark auf den Export angewiesen sind.
Die weltweite Umfrage unter mehr als 800 Logistik- und Supply Chain-Managern ist Teil des 2017 Agility Emerging Markets Logistics Index, eine jährliche Momentaufnahme der Branchenstimmung und ein Ranking der 50 weltweit führenden Schwellenländer nach Größe, Geschäftsbedingungen, Infrastruktur und Verkehrsanbindungen.
China bleibt der führende Wachstumsmarkt
Demnach bleibt China, die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft, der weltweit führende Wachstumsmarkt. In der Umfrage identifizierten die Supply Chain Manager die Richtung der chinesischen Wirtschaft als den Faktor, der 2017 am ehesten zu globalem Wachstum in den Bereichen Wirtschaft und Handel führen wird. 76 Prozent gaben an, dass sich Chinas Konjunktur verlangsamt, aber nur 17 Prozent waren der Ansicht, dass diese Verlangsamung erhebliche Auswirkungen auf den Transport- und Logistiksektor haben wird. 66 Prozent sagten, dass sich ihre Pläne in China durch ein geringeres Wachstum nicht verändern würden.
Laut der Umfrage hat die Türkei die Auswirkungen von Putschversuch und extremistischer Gewalt überstanden und verbesserte sich im aktuellen Index von Rang zehn auf Position neun. Russland hingegen fällt zwar von Position neun auf zehn. Diese marginale Veränderung im Ranking deute jedoch darauf hin, dass das Land die Folgen der wirtschaftlichen Sanktionen des Westens und der niedrigen Energiepreise ausgleichen konnte.