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Log4Chem "Wie die eigene Abteilung"

Kirry Mukherji, Log4Chem Foto: Log4chem

Log 4 Chem tritt als neutraler Logistikanbieter auf. Dahinter stehen die drei Branchengrößen Hoyer, Bertschi und De Rijke Group, die mit ihrem Joint Venture auf Kunden aus der chemischen Industrie zielen.

Seit Januar ist Kirry Mukherji Geschäftsführer von Log 4 Chem, einem Joint Venture der Logistiker Bertschi, De Rijke Group und Hoyer. Was das Ziel von Log 4 Chem ist und wie die Beziehung zu den drei Gesellschaftern ist, erklärt Mukherji im Gespräch mit trans aktuell-Redakteurin Ilona Jüngst.

trans aktuell: Herr Mukherji, wieso haben sich die Hoyer, Bertschi und De Rijke Group 2013 zu Log 4 Chem  zusammengetan?

Mukherji: Weil es auch mit den besten Absichten immer schwierig für einen Logistikdienstleister mit eigenen Equipment ist, auf dem Markt glaubwürdig als neutraler Lead Logistics Provider aufzutreten. Log 4 Chem ist ein unabhängiger Anbieter ohne eigenes Equipment, aber mit dem Anliegen, im besten Interesse unserer Kunden deren Anforderungen zu erfüllen. Um diese Unabhängigkeit von den Gesellschaftern auch physisch darzustellen, wird unser nächster Schritt der Umzug unseres Büros weg von Hoyer in Dormagen sein.

Als sogenannter Fourth-Party-Logistics-Provider (4-PL-Anbieter) bieten Sie den Kunden die Organisation sämtlicher Logistikdienstleistungen an. Wird der Trend zum Outsourcing nicht von der derzeitigen Volatilität und der Unsicherheit der Unternehmen umgekehrt?

Das sehe ich anders: Gerade die Unsicherheit und die Volatilität in der Nachfrage kann ein einzelnes Unternehmen mit eigener Flotte in Schwierigkeiten bringen, nur die größten Anbieter können diese Änderungen absorbieren. Ein Lead Logistics Provider ist hingegen in der Lage, die Nachfrage von einer Reihe von Dienstleistern zusammen zu fassen  und so die Verteilung der Aufträge zu spreizen. Dadurch wird auch für diese Unternehmen die Belastung durch Auftragsspitzen und -täler reduziert.

Wie ist der Trend zum Outsourcing von Logistikdienstleistungen speziell in der chemischen Industrie einzuschätzen?

Aus Sicherheits- und Qualitätsgründungen sind die Chemieunternehmen gezwungen, die Kontrolle der Lieferkette ihrer Produkte straff in den eigenen Händen zu halten. Das bedeutet aber auch, dass sich 4PL-Lösungen deutlich langsamer entwickelt haben als in anderen Branchen, wie der Automobil- oder Elektroindustrie. Durch die verbesserte Informationstechnologie der vergangenen Jahre aber können alle entlang der Lieferkette Beteiligten über ein Portal Zugang zu den Informationen haben und sich in Echtzeit austauschen, unabhängig von ihren geschäftlichen Beziehungen. Dies bedeutet, dass die 4PL-Anbieter in dem Bereich die Wertschöpfung steigern können, weil sie die Prozesse entlang der Lieferkette verbessern, ohne dass die direkte Kommunikation zwischen Hersteller und Transportdienstleister gemindert wird. Ich glaube, dass diese Einsicht zu einem erheblichen Wachstum im Bereich der  4PL-Lösungen in der chemischen Industrie führen wird. Wir von Log 4 Chem werden uns dabei an der Spitze der Welle halten.

Wie argumentieren Sie denn Ihre Vorreiterrolle?

Log 4 Chem hat sich vorgenommen, ohne eigenes Equipment und unabhängig für die chemische Industrie innerhalb der Region EMEA, also Europa, Mittlerer Osten und Afrika, kundenspezifische Lösungen für deren Lieferkette anzubieten. So können sich unsere Kunden auf ihr Kerngeschäft konzentrieren – weil sie sich auf uns so verlassen, als wären wir die eigene Logistikabteilung. Meinem Wissen nach sind wir zudem der einzige 4PL-Anbieter, der sich exklusiv auf die chemische Industrie fokussiert. Das bedeutet, dass wir ein unschlagbares Branchenwissen haben, was das Produkthandling, die Sicherheitsvorschriften und die Logistikprozesse betrifft. Unser Ziel ist es, für den Kunden die Risiken zu minimieren, seine Ergebnisse zu verbessern und seine Gesamtkosten zu senken.

Zur Person

Kirry Mukherji ist seit Jahresbeginn neuer Geschäftsführer von Log 4 Chem. Der 47-jährige Engländer verfügt über langjährige Erfahrung bei mehreren europäischen Unternehmen der Logistikbranche. Unter anderem verantwortete er bei  Damco, einer Tochter der Moller-Maersk-Gruppe, die europäischen Geschäftsaktivitäten. Kirry Mukherji war zudem Mitglied im Supply Chain Committee der European Petrochemical Association (EPCA).

Das Unternehmen

Hinter Log 4 Chem stecken die Gesellschafter Bertschi (Schweiz), De Rijke Group (Niederlande) und Hoyer. Unter Log4chem bieten sie Lösungen in allen Bereichen der Logistik ohne eigenes Equipment an, schwerpunktmäßig für die chemische Industrie. Zusammen verfügen die Unternehmen über ein Netzwerk von 112 Büros, 53.095 Transporteinheiten und 8.955 Mitarbeiter weltweit.

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