Leverkusener Brücke Meinungen der Fahrer zur Sperrung

Leverkusener Brücke Foto: Jan Bergrath 6 Bilder

Die Leverkusener Brücke der A 1 wird noch mehrere Jahre für den Schwerverkehr gesperrt sein. Die meisten Lkw-Fahrer haben sich längst darauf eingestellt und nehmen die Umwege in Kauf.

Die Antwort des Südtirolers Markus Dissertori, der auf der Raststätte Ohligser Heide an der A 3 Pause macht, ist eindeutig: "An den Schildern wird es kaum liegen, wenn Fahrer plötzlich vor der Sperre stehen. Die Umleitung ist doch weiträumig ausgeschildert." In der Tat: Mehr als 100 Schilder warnen mittlerweile davor, dass die wichtigste Rheinbrücke in NRW für Lkw ab 3,5 Tonnen zulässigem Gesamtgewicht und mit einer Breite von mehr als 2,3 Metern gesperrt ist. Und doch gibt es immer wieder Meldungen, dass Fahrer in den für rund fünf Millionen Euro teueren Sperranlagen festsitzen. Schon seit Anfang November hat der für die Brücke zuständige Landesbetrieb Straßenbau NRW mittlerweile mehrere Zehntausend Flyer in insgesamt zehn Sprachen gedruckt und auf der Homepage auch zum Download hinterlegt.

Allein 15.000 wurden an Speditionen aus dem In- und Ausland verschickt, sie liegen heute bei den großen Verladern im Raum Köln aus und in den Raststätten der Autobahnen, die auf den Ballungsraum Köln zulaufen.

Brücke muss für Pkw-Verkehr instand gehalten werden

"Deswegen verstehe ich es auch nicht, dass viele Fahrer immer noch nicht über die Sperrung Bescheid wissen", kritisiert Fahrer Rainer Rietsch. Die berechtigte Klage, die Katrin Oschmann von der Spedition Höhner aufwirft, dass nämlich die Brücke nicht plötzlich marode geworden ist, kommt zu spät.

Das Kind ist in den Brunnen gefallen, und damit nicht die Brücke in den Rhein kracht, muss sie bis zum Neubau wenigstens für den Pkw-Verkehr instand gehalten werden. "Das allerdings", sagt Oschmann, "kostet Zeit und Nerven."

Die Meinung der Fahrer zum Thema

Markus Dissertori, 42, aus Tramin (I): "Wenn man nicht gerade Analphabet ist, erkennt man das Problem mit der Leverkusener Brücke doch weit bevor man auf die A 1 abbiegt, da es gut ausgeschildert ist. Immer wieder stranden Fahrer aber vor den Sperranlagen, weil sie weiterhin über die Brücke wollen. An den Schildern wird das wohl kaum liegen."

Wilhelm Wallner, 47, aus Ormont: "Mir bleibt nur der Umweg, wenn ich etwa mit Altglas ins Ruhrgebiet muss. Als ich gehört habe, dass auch Fahrer von regional ansässigen Firmen mit verdeckten Nummernschildern über die Brücke gefahren sind, fand ich das ganz schön dreist. Verbot ist Verbot, da gibt es keine Ausnahme."

Arti Riefert, 27, aus Kerpen: "Für mich bedeutet es einen Zeitverlust von mindestens 30 Minuten, wenn ich den Umweg über die A 4 und die A 3 nehmen muss, gerade auch weil sich dort der Verkehr immer staut. Aber ich käme nie auf die Idee, mit dem Lkw durch die Sperren und über die Brücke zu fahren."

Katrin Oschmann, 30, aus Hirtscheid: "Da hätte man schon viel früher reagieren müssen. Die Brücke wurde ja nicht plötzlich marode. Das Chaos, das nun tagtäglich um Köln herrscht, ist anstrengend, kostet Zeit und Nerven, und es scheint kein Ende in Sicht. Da graut es mir jedes Mal davor, wenn ich weiß, ich muss da lang. Besonders zu den Berufsverkehrszeiten. Aber ich verstehe nicht, dass immer noch Lkw über die Brücke fahren. Es ist weit vorher ausgeschildert. Diese Warnhinweise sollte doch jeder Fahrer deuten können."

Rainer Rietsch, 52, aus Konradsreuth: "Ich verstehe es nicht. Die Warnungen beginnen an den Landesgrenzen nach NRW, und bei den großen Verladern im Raum Köln liegen mittlerweile Flyer in mehreren Sprachen aus."

Dieser Artikel stammt aus diesem Heft
FF 03 2017 Titel
FERNFAHRER 03 / 2017
6. Februar 2017
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