Hydraulisch gespeicherte Bremsenergie beim Beschleunigen einzusetzen, darauf fußt der Hybridantrieb HBR, den Bosch Rexroth auf dem lastauto omnibus Zunftskongress im Forum am Schlosspark in Ludwigburg zeigte.
HBR sei derzeit in zwei Leistungsausführungen zu haben, so Eric Lindzus, Produktmanagement Innovative Antriebe bei der Bosch Rexroth AG: Einmal mit einer Leistung von 233 Kilowatt oder mit einer Leistung von 138 Kilowatt. Der Aufbau des hydraulischen Hybridantriebs ist überschaubar. Während eines Bremsvorgangs wird Hydrauliköl in einen Hochdruckspeicher gepumpt. Gesteuert ist das System über einen Ventilbock, geregelt wird elektronisch.
Hohe Leistungsdichte
Laut Lindzus bietet sich HBR vor allem dann an, wenn eine hohe Leistungsdichte gefragt ist, also dann, wenn ein Nutzfahrzeug anfährt und beschleunigt. Typische Einsatzgebiete seien Stadtbusse oder Abfallsammler. Eric Lindzus geht davon aus, dass bis zum Jahr 2020 in etwa 20 Prozent aller Stadtbusse eine Hybrid-Technologie integriert sein wird.
Kein zusätzliches Know-how für die Wartung notwendig
Die Kraftstoffersparnis des aktuell etwa 500 Kilogramm schweren Systems beziffert der Rexroth-Produktmanager auf durchschnittlich 25 Prozent, je nach Fahrer, Fahrzeugeinsatz und Bremsungen. Weitere Vorteile seien ein um bis zu 50 Prozent reduzierter Bremsenverschleiß und dass es in den unteren Gangstufen zu keiner Zugkraftunterbrechung kommt. Darüber hinaus gäbe es für das Wartungspersonal so gut wie keinen Schulungsaufwand, da die Hydraulik eine bekannte Technologie sei. Zu den europäischen Fahrzeugen, in denen HBR inzwischen realisiert ist, gehört unter anderem der Mercedes Econic, der Mercedes Actos und der MAN TGM/TGS.
Vernetzung mit dem Getrieberechner
Eric Lindzus rechnet mit einer Amortisationszeit des Antriebs von etwa sieben Jahren. In Zukunft werde Bosch Rexroth das System weiter verfeinern. Denkbar sei beispielsweise eine Vernetzung mit dem Rechner des Automatikgetriebes oder mit einem Telematiksystem.