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Lang-Lkw Zwischenbericht belegt Erfolg

Lang-Lkw Foto: Nieß

Die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) hat heute ihren Zwischenbericht zum Feldversuch mit Lang-Lkw vorgelegt.

Das Ergebnis sollte den Kritikern Wind aus den Segeln nehmen. Im Verkehr erwiesen sich die Langen als sicher und meist unauffällig und zudem als Spritsparer. Auf der Nationalen Konferenz Güterverkehr und Logistik in Potsdam hat Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt die Ergebnisse zusammengefasst: "Der Feldversuch mit Lang-Lkw läuft bisher erfolgreich. Die Fahrzeuge fahren sicher und unauffällig im Verkehr mit. Der Bericht bestätigt, dass zwei Lang-Lkw drei reguläre Lkw ersetzen können. Das spart bis zu 25 Prozent Sprit", sagte Dobrindt anlässlich der Nationalen Konferenz Güterverkehr und Logistik in Potsdam.

Effizienzgewinn und Kraftstoffersparnisse

Aus Sicht Dobrindts hat der Zwischenbericht belegt, dass der Einsatz mit einigen Vorteilen verbunden ist und einige kritische Punkte widerlegt: Es gebe Effizienzgewinne und Kraftstoffersparnisse zwischen 15 und 25 Prozent, keinen erhöhten Erhaltungsaufwand für die Infrastruktur, keine Verlagerungseffekte von der Schiene auf die Straße, keine Probleme beim Bremsverhalten und auch keine Hinweise auf größeren Stress oder eine erhöhte psychologische Beanspruchung für die Fahrer. Dobrindt Fazit: "Wir werden den Feldversuch auch weiter wissenschaftlich begleiten und die Ergebnisse transparent auswerten."

39 Unternehmen mit 80 Lkw sind aktuell dabei

Aktuell beteiligen sich 39 Unternehmen mit 80 Lang-Lkw an dem Feldversuch, der im Januar 2012 gestartet ist. Er wird wissenschaftlich von der BASt begleitet und läuft noch bis Ende 2016. Diesen Zeitraum will das Verkehrsministerium nun nutzen, um die Problemfelder zu bearbeiten. Denn komplett sorgenfrei ist der Einsatz noch nicht. Laut dem Bericht haben sich drei Punkte als tendenziell kritisch herausgestellt: Fahren auf verengten Fahrstreifen, vor allem an Autobahnbaustellen, Überholen durch Pkw in solchen Arbeitsstellen und auf der Landstraße sowie das Parken. Herkömmlich dimensionierte Lkw-Parkplätzen sind für die Langen schlicht unterdimensioniert. Und es gibt zu wenig lange Parkplätze. Doch das Fahren in Baustellen bereitet auch Fahrern mit kürzeren Lkw Stress und die Parkplatznot ist ein allgemeines Problem. "Alle an diesem Fahrversuch teilnehmenden Fahrer befürworten die zeitlich unbegrenzte Zulassung des Lang-Lkw", folgert der Bericht.

Netz hat Gesamtlänge von fast 10.150 Kilometern

Das Bundesverkehrsministerium hatte Anfang September das Positivnetz für den Feldversuch Lang-Lkw um 120 neue Strecken erweitert, um den Versuch für die beteiligten Unternehmen und die Industrie attraktiver zu machen. Das Netz hat aktuell eine Gesamtlänge von fast 10.150 Kilometern. Auch das mögliche Potenzial für den Einsatz von Lang-Lkw hat der Bericht beleuchtet und kommt zu dem Ergebnis: "Theoretisch könnten zwei bis maximal neun Prozent aller Fahrten beziehungsweise drei bis maximal sieben Prozent der Fahrleistung konventioneller Lkw durch Lang-Lkw ersetzt werden", beim aktuellen gesetzlichen Rahmen. Den Zwischenbericht finden sie auf der Internetseite der Bast unter der Rubrik Fachthemen/Lang-Lkw.(www.bast.de)

Technische Details

  • Lang-Lkw dürfen eine maximale Länge von 25,25 Metern haben. Genauere Details regelt § 4 der LkwÜberlStVAusnV. Die bisherige Länge von Sattelkraftfahrzeugen beträgt maximal 16,50 Meter, die von Lastzügen (Lastkraftwagen mit einem Anhänger) maximal 18,75 Meter.
  • Die zulässige Gesamtmasse der Lang-Lkw beträgt 40 Tonnen, im Vor- und Nachlauf beim Kombinierten Verkehr 44 Tonnen. Diese Gewichtsgrenzen gelten bereits bisher bei herkömmlichen Lkw.
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