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Kühne + Nagel in Mittelfranken Ideal angebunden

Foto: Kühne + Nagel

Der Logistikdienstleister Kühne + Nagel stärkt seine Aktivitäten in Mittelfranken. Er hat auf dem Gelände des Güterverkehrszentrums Nürnberg ein neues Lager- und Bürogebäude in Betrieb genommen.

Kühne + Nagel ist ein traditionsreiches Unternehmen. Bis ins Mittelalter reicht die Firmengeschichte aber nicht zurück. Nächstes Jahr feiert der Logistikdienstleister, der an rund 1.000 Standorten weltweit etwa 63.000 Mitarbeiter beschäftigt, "erst" seinen 125. Geburtstag. Einen Bezug zum Mittelalter gibt es dennoch. Das gilt besonders für den neuen Standort auf dem Güterverkehrszentrum (GVZ) der Bayernhafen-Gruppe in Nürnberg.

"Hier haben sich damals die wichtigen Handelstrassen getroffen", erklärte Kühne + Nagel-Vorstandschef Dr. Detlef Trefzger bei der offiziellen Eröffnung der Immobilie vor geladenen Gästen. Daher war es nur konsequent, dass die Besucher durch Menschen in historischen Gewändern und mittelalterliche Melodien empfangen wurden.

Zentrale Lage als Vorteil

"Nürnberg ist eine wichtige Niederlassung für Kühne + Nagel und für unsere deutsche Gesellschaft als Flaggschiff des Unternehmens", erklärte Mehrheitsgesellschafter Klaus-Michael Kühne. Er erinnere sich noch gut an den Aufbau der Aktivitäten im Fränkischen, die mit dem Erwerb der Spedition Fein vor 51 Jahren begannen. "Die Übernahme war etwas holprig, und das erworbene Unternehmen nicht in bester Verfassung" erzählte Kühne. Doch hätten sich die Geschäfte positiv entwickelt, so dass sein Unternehmen vor 40 Jahren einen eigenen Standort in Nürnberg aufbaute.

Wie im Mittelalter profitiert die Stadt nach Ansicht der Firmenchefs auch heute noch von ihrer Zentralität. "Allein in den vergangenen fünf Jahren haben sich unsere Aktivitäten hier verdoppelt", erklärte Henning Mack, Leiter der Region Süd-Ost Bayern bei Kühne + Nagel. Er führt diese Dynamik unter anderem auf wachsende Geschäfte mit Bestandskunden wie Playmobil und Siemens oder auf die Kontraktlogistik-Aktivitäten für den Technologiekonzern General Electric (GE) zurück. Für ihn wickelt das Logistikunternehmen das komplette Ersatzteilgeschäft ab − von kleinen Scheiben bis zu großen Turbinen. "Jeder Artikel ist bei uns innerhalb von zwei Stunden gepickt und versandbereit", erklärte Mack.

175 Mitarbeiter am neuen Standort

Das Unternehmen reagierte auf die steigende Nachfrage, indem es zunächst weitere Hallen anmietete. Vor zweieinhalb Jahren schließlich entschied sich das Management dazu, der dynamischen Entwicklung durch Bau einer neuen Anlage Rechnung zu tragen. "Hinzu kam, dass unser altes Gebäude in die Jahre gekommen war", sagte Mack. Es befindet sich nur ein paar Hundert Meter von der neuen Immobilie entfernt. Der Mietvertrag wurde gekündigt.

Im Februar vorigen Jahres erfolgte der Spatenstich, im Dezember zog die General Electric-Sparte als erster Bereich in den Neubau ein, die restlichen Abteilungen folgten im Januar. Inzwischen arbeiten rund 175 Mitarbeiter an dem neuen Standort, 75 davon wurden neu eingestellt. Insgesamt beschäftigt Kühne + Nagel im Raum Nürnberg 300 Leute. So unterhält das Unternehmen in der Umgebung zwei weitere Lager. Die Luftfrachtaktivitäten bleiben am Flughafen angesiedelt.

GVZ steht nur zur Miete zur Verfügung

"Das GVZ ist für uns und unsere Kunden ideal gelegen", lobte Regionalchef Mack. Sowohl die Stadt als auch die Bayernhafen-Gruppe hätten Kühne + Nagel bei der Ansiedlung tatkräftig unterstützt. Einziger Wermutstropfen: Logistiker können auf dem GVZ kein Eigentum erwerben. Doch der Immobilienentwickler Goodman habe die Anlage maßgeschneidert für Kühne + Nagel konzipiert. Sie umfasst eine Umschlags- und Lagerfläche von rund 30.000 Quadratmetern sowie mehr als 60 Ladetore. Auf das Umschlagsterminal für den Landverkehr entfallen rund 3.600 Quadratmeter, die bei Bedarf um weitere 2.000 Quadratmeter aufgestockt werden können.

Kontraktlogistik im Fokus

Potenzial sieht Vorstandschef Trefzger aber vor allem in der Kontraktlogistik. Sein Bestreben ist es, auf der Logistikfläche nicht einfach nur Paletten zu stapeln, sondern die Lagerhaltung erstens mit den unterschiedlichsten Mehrwertdiensten zu verbinden und zweitens diese Angebote mit den Netzwerken im See-, Luft- und Landverkehr zu verknüpfen. Das ist nicht nur in Nürnberg, sondern in allen Regionen der Erde geplant. Weltweit bewirtschaftet Kühne + Nagel nach eigenen Angaben 8,5 Millionen Quadratmeter Logistikfläche.

Ein Selbstläufer ist die Kontraktlogistik jedoch auch wiederum nicht. Kühne + Nagel treibt das Thema daher intensiv voran. "Wir beschäftigen mehr und mehr Ingenieure, die gemeinsam mit Kunden maßgeschneiderte Lösungen erarbeiten", sagte Trefzger. Von einem solchen Know-how waren die Händler im Mittelalter dagegen noch weit entfernt. Immerhin hatten sie damals aber bereits gute Handelswege. So war Nürnberg schon immer gut angebunden.

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