Knauber Freizeit setzt auf 3D-Druck Ersatzteile für die Waschmaschine

Foto: Knauber Freizeit

Der Trend zum E-Commerce hält an. Doch auch andere digitale Errungenschaften wie der 3D-Druck eröffnen neue Geschäftsmodelle, wie sich bei Knauber Freizeit zeigt.

Alles, nur kein Baumarkt, so umreißt Dr. Nektarios Bakakis, Geschäftsführer von Knauber Freizeit, die Idee hinter seinem Do-it-Yourself-Markt (DIY) auf dem Handelslogistik Kongress 2015 in Köln. Knauber Freizeit sei vielmehr der Zuhause-Markt für die Familie und setzt da an, "wenn die schmutzigen Arbeiten abgeschlossen sind." So gehören auch Bastel- oder Papeterie-Artikel eine wichtige Rolle. Aber auch ganz allgemein Produkte, die das Wohnen schöner machen sollen.

Online-Handel kommt zunehmend in Fahrt

Dabei spielen neue Technologien bei der Präsentation der Produkte eine immer größere Rolle. Darüber hinaus kommt der Online-Handel zunehmend in Fahrt. Wobei der Markt insgesamt gesehen eher rückläufig ist. Einerseits wildern die Discounter in diesem Segment, andererseits nehmen die Möbelhäuser Artikel wie Tapeten oder Farbe in ihr Sortiment auf.

Ein Trost für die DIY-Märkte ist, dass es in Sachen E-Commerce stetig bergauf geht. "Doch auch hier flacht die Wachstumskurve zunehmend ab", erklärte Bakakis, der auch im Vorstand des Handelsverbands Heimwerken, Bauen und Garten (BHB) ist. Bei Knauber Freizeit gehen pro Tag 300 Pakete raus, etwa 70 Prozent per Paketdienst, die restlichen 30 Prozent per Spedition.

Dabei sind es vor allem Werkzeuge, die über die virtuelle Ladentheke gehen. Und bei gerade einmal zwei Prozent Retouren hat sich der Onlinehandel längst als zweite Einnahmequelle bei Knauber etabliert.

Es gibt aber auch Sortimente, die sich nur bedingt für den E-Commerce eignen. Pflanzen zu transportieren, sei beispielsweise schwierig: "Ich will die Pflanze sehen, die sieben Tage in der Packstation überlebt. Vom Problem des 30-Tage-Rückgaberechts mal ganz zu schweigen", erläuterte Bakakis.

Mit Mini Me 3D-Druck eigene Büste drucken

Dafür hat man sich bei Knauber Freizeit andere Bereiche digital erschlossen: So hat das Unternehmen den 3D-Druck für sich entdeckt. "Habe den Eindruck, dass das unter Logistikern nicht richtig ernst genommen wird." das hält er für einen Fehler. Denn das Geschäft läuft. So bietet Knauber etwa unter dem Namen Mini Me 3D-Druck eine Büste vom eigenen Kopf des Kunden an. Die lässt sich auf Wunsch sogar bronzieren. Wenn es gewünscht wird, ist sogar eine lebensgroße Statue möglich.

Aber es gibt durchaus handfestere Einsatzmöglichkeiten – Ersatzteile beispielsweise. Besonders beliebt sind kleinen Ersatzteilen für die Waschmaschine. Es gibt allerdings eine Einschränkung:  " Alles was wir nicht kennen, drucken wir nicht, schon aufgrund der Waffenproblematik“, erklärte Bakakis. Momentan werde noch mit Kunststoff gedruckt, bald auch in Holz.

Räume mit dem Alpina 3D-Color-Designer simulieren

Im Knauber Innovation Store in Pulheim gibt es darüber hinaus auch eine große schwarze Kiste. Dabei handelt es sich um den sogenannten Alpina 3D-Color-Designer. Dort lassen sich Raumgestaltungen mit Wandfarbe und Fliesen simulieren, so als ob man tatsächlich in dem entsprechenden Raum stehen würde.

Eine virtuelle Verkaufsberatung ist zudem mit der 3D-Brille Oculus von Facebook möglich. Eine Brille, die ursprünglich für virtuelle Spielewelten entwickelt wurde.
In den Knauber-Freizeit-Märkten stehen darüber hinaus virtuelle Regale. Nicht im Markt verfügbare Produkte lassen sich dort mittels Smartphone über QR-Codes bestellen. Die so georderten Waren kommen dann bequem per Kurier oder Spedition nach Hause. "Wenn wir es nicht tun, dann tut es jemand anders", lautet das Credo des Geschäftsführers. Man müsse aber vorne dran bleiben, so seine Überzeugung.

Push-Nachrichten an Smartphones senden

Doch nicht jede Technik ist sinnvoll. Im Bonner Schrankbaustudio von Knauber hat er dennoch drei sogenannte iBeacons installieren lassen, die Nachrichten, etwa über Sonderangebote, an Smartphones in der unmittelbaren Nähe senden sollen, sogenannte Push-Nachrichten. "Das habe ich aber nur gemacht, um in die Zeitung zu kommen", berichtete Bakakis mit einem  Augenzwinkern. Denn die technische Hürde, dass der Kunde tatsächlich eine derartige Meldung bekommt, ist sehr hoch. Dazu muss er an seinem Smartphone unter anderem die Ortung und den mobilen Datenverkehr eingeschaltet haben und zudem auch noch Push-Nachrichten zulassen.  Nicht jede technische Innovation ist folglich auch ein Fortschritt – zumindest nicht für den Handel und die dahinter stehende Logistik. 

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